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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Multifunktionaler Sportpark Hüttenbrennergasse

Modellfoto

Modellfoto

5. Rang

Dietger Wissounig Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Bauplatz liegt in einem von herterogener, offener Bebauung aus den 1970er bis 1990er Jahren geprägtem Gebiet. Begegnet wird der Situation mit einem beruhigend einfachen Baukörper. Lediglich ein großes Dach scheint über der abgesenkten Wettkampfarena zu schweben.

Das Gebäude orientiert sich über einen großzügigen vom Gebäude leicht abfallenden Platz zur Schönaugasse, über die der Besucher- und Sportlerhauptstrom zu erwarten ist. Die Besucherebene liegt auf Platzniveau wodurch Straßenraum, Platz, Besucherebene und Freibereiche zu einem dynamischen (vollständig barrierefreien) Bewegungsraum werden. Dieser Fluss wird durch das vom Boden vollständig gelöste Dach begünstigt. Der gesamte Bauplatz wird somit zur teilweise gedeckten Sportfläche – die Trennung von Halle und Umgebung, Nutzern und Passanten aufgehoben. Ver- und Entsorgungswege bzw. Feuerwehrzufahrt führen über die Hüttenbrennergasse, entlang der Gebäudenordseite und münden in die Schönaugasse, ohne die Hauptachse der fußläufigen Besucherströme zu queren.

Der großzügige mit Betonfertigteilplatten gedeckte Platz setzt sich im Halleninneren in einer Fläche fort. Der öffentliche Raum scheint durch die Halle zu fließen.

Die Fassade aus Glas und gekantetem Kupferblech setzt ein maßstabs- und zeitloses Zeichen in der von Lochfassaden dominierten Umgebung. Der gedeckte Platz wird bis zur Gebäudemitte gezogen wo er über eine harte Kante zur Rasenfläche wechselt. Der Innenraum wird von einer gerasterten Holzdecke mit sichtbarer Tragkonstruktion geprägt. Die über 66 Meter frei spannende Konstruktion ist einerseits spektakulär anderseits in ihrer Rhythmik der Trägerkonstruktion ohne Stab und Fachwerke ruhig und kraftvoll. Blendfreiheit wird je nach Spielfeld und Nutzung durch Screens an zwei bis drei Seiten der Vertikalen Verglasung sowie durch lichtstreuende Verglasung der Oberlichter erfüllt.
Die Innere Organisatin sieht im Veranstaltungsbetrieb eine Trennung von Besucher- und Sportlerströmen vor, wobei sämtliche Bereiche barrierefrei erreicht werden. Besucher erreichen den Gastronomiebereich und die Tribünen auf Eingangsniveau. Sämtliche Umkleidebereiche befinden sich an die Halle angelagert im Untergeschoss wodurch eine bestmögliche Nutzungsvariabilität erreicht wird. Funktionsräume der Einzelnutzer verteilen sich je nach Bedarf über Erdgeschoss und Obergeschoss. Die im Erdgeschoss liegenden Bereiche des Seminarraumes und des Gymnastikraumes sind an eine Doppelfunktion zu Besucheraktivitäten (Presse, VIP…) gekoppelt. Der Kraftraum und der Ausdauer-/Regenerationsraum liegen im Obergeschoss um konzentrierte Ruhe mit optimaler Tageslichtnutzung zu verbinden. Im direkten Anschluss könnte eine Freiluft-Regenerationsoase eingerichtet werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besticht mit seiner selbstverständlichen maßstäblichen Einfügung in den städtischen Kontext und schafft nach allen Seiten gut nutzbare, angemessene Freiräume. Die grundsätzlichen Zuordnungen sind richtig gewählt und zur Schönaugasse hin den Straßenraum attraktiv bereichernde Räume positioniert. Allerdings sind die angebotenen Erschließungsflächen zur Bewältigung der Zuschauerströme krass unterdimensioniert, in manchen Bereichen ist auch die Barrierefreiheit nicht gewährleistet. Die völlige Absenz von Tageslicht bei Sporträumen im Untergeschoss ist undenkbar, ebenso die Position der Zuschauer-WC-Anlagen an zentraler Stelle ebendort. Das luftige Erscheinungsbild und die schön durchgebildete Dachkonstruktion aus Holzträgern werden positiv hervorgehoben. Allerdings ist durch den hohen vertikalen und zenitalen Glasanteil die Durchführung von Wettkämpfen – vor allem für Fernsehübertragungen – nur unter hohem Aufwand möglich. Es sind keine Flächen für die Situierung von zusätzlichen Radabstellanlagen für Großveranstaltungen dargestellt. In den Plänen konnten keine detaillierten Informationen zur Anlieferung auf Hallenniveau gefunden werden. Die Lage der Tiefgaragenzufahrt entspricht nicht den Vorgaben.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse