Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016
Errichtung eines Sportgebäudes mit Kegelbahn
©VNV
Stadtplanung Model (Perspektive Nord)
2. Preis
Preisgeld: 3.000 EUR
Erläuterungstext
Thesen zur vorliegenden Wettbewerbsarbeit
1. Stärkung der Ortsmitte durch klare Raumkanten
2. Vermittlung zw. d. Baumassen „Turnhalle/Sportgebäude/Dorfhäuser“
3. Nutzung vorhandener Ressourcen durch Doppelbelegung
4. Behutsame Erweiterungen nach Bedarf
5. zukünftiger Ausbau der Freifläche zum Dorfplatz
6. alle öffentlichen Nutzungen „barrierefrei“
FUNKTION und WIRTSCHAFTLICHKEIT
Der Funktionsplan basiert sich auf der Idee für Doppelnutzung bestehender Anlagen im Zusammenhang zum Neubau. Die Umkleiden der Fußballer befinden sich in der Turnhalle. Der vermeintlich weite Weg zum Sportplatz entspricht auch den Wegen in großen Stadien und gehört mit zur Warmlaufphase vor dem Spiel. Die Spieler sind in der Regel einige Minuten vor dem Anpfiff auf der Spielfläche. Schiedsrichter und Zuschauer verfolgen die Warmlaufphase unmittelbar aus dem Schiedsrichterbüro und dem Vereinsraum.
Das Herzstück des „Dorfsportplatzes“ ist der Vereinsraum mit angekoppelter Kegelbahn und den dazugehörigen Umkleide-, Sanitär- und Büroräumen im Obergeschoss. Die Küche und WC`s des Mehrzweckgebäudes werden gemeinsam von der Öffentlichkeit und den Vereinen genutzt, die mit dem Neubau verbunden sind. Damit wird der Neubauanteil auf ein absolutes Mindestmaß reduziert und ca. 20% der Fläche des erforderlichen Raumprogramms werden eingespart, weil die Wirtschaftlichkeit als einer der wichtigsten Punkten in dem nachhaltigem Konzept des Entwurfs gilt.
Der Schiedsrichterraum blickt aus der 1. Etage unmittelbar auf das Spielfeld und ist in genügender Distanz zu den Umkleiden der Fußballer. Für ein kleines Hallenturnier im Winter sind die Umkleiden genau richtig angeordnet. Weitere Sportgruppen der Gemeinde können die neusanierten Sanitäreinrichtungen in der Turnhalle mitnutzen.
Der Platzwart findet seinen Weg zum Sportplatz und zur Garage durch den zweiten Eingang im Mehrzweckgebäude. Die Technik befindet sich auch im selben Gebäude und ermöglicht einen möglichstkurzen Anschluß zur Heizung in der Turnhalle. Das Pumpenhaus ist als ein einfaches und separates Element über dem Brunnen geplant.
Das schwebende Dach verbindet die Gebäudeteile zu einen Gesamtkomplex. Bei Bedarf gibt es zum Einen eine Erweiterungsmöglichkeit des Obergeschosses oder zum Zweiten ein Ergänzungsbauwerk am östlichen Zufahrtsweg.
ARCHITEKTUR und STADTPLANUNG
Der zweigeschossige Neubau gilt als einen Akzent für den Dorfplatz, steht im Mittelpunkt der horizontalen Riegelgebäude und vermittelt zum Maßstab der dominierenden Turnhalle. Der Dorfplatzcharakter wird durch Komponenten wie Fahrradplatz und ein Kunstwerk gestärkt. Die Nordfassade erfolgt einen ruhigen horizontalen Rhythmus, wobei das OG und der Durchgang durch das das Wechselspiel von Verglasungen und geschlossenen Fassadenflächen geprägt ist.
Die Südfassade folgt diesen Prinzipien, jedoch mit einem höheren Verglasungsanteil als Blickt zum Sportplatz und Sportterrasse.
Die Verglasung und geschlossene Flächen stehen im Balance zur Energieeffizienz und des sommerlichen Wärmeschutzes.
Das Farbkonzept folgt dem Umfeld mit Turnhalle und Rathaus. Die Materialwahl des Neubaus wird durch Holz, Glas und Panelelemente geprägt.
KONSTRUKTION und ÖKOLOGIE
Der Neubauteil wird in Holzständerbauweise mit Zellulosedämmung
errichtet. Die Konstruktion wird gut gedämmt, so dass ein hoher Energiestandard von mindestens 40% der ENEV 2016 erreicht wird.
Das schwebende Dach über Eingang und Terrasse dient als ein wichtiges Element für die Solararchitektur, dem Regenschutz für die Gäste der offenen Sportterrasse sowie dem konstruktiven Sonnenschutz.
Eine künstlerisch gestaltete Lehmwand sorgt für eine behagliche Atmosphäre im Vereinhaus.
Der vorhandene Großbaumbestand bleibt komplett erhalten.
NACHHALTIGKEIT
Der kompakte Entwurf mit Rücksicht auf den Bestand, wird in Abhängigkeit zur Dorfentwicklung zu einer hohen Nutzungsdichte beitragen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Funktion: Positiv muss die Mehrfachnutzung der Funktionen, die um das Foyer gruppiert werden bewertet werden. Damit ergeben sich kurze Wege zwischen Terrasse/Kantine/Bahn sowie Freifläche zum Fußballfeld + Zuschauerbereich.
Als glückliche Lösung muss die 2. Ebene unter dem schwebenden Dach gekennzeichnet werden, da die Zugänglichkeit zu den Umkleideräumen über eine Galerie zusätzliche reizvolle Blickbezüge in das Foyer ermöglicht.
Durch die Kopplung des Vereinsgebäudes mit dem bestehenden Mehrzweckgebäude können Synergieeffekte genutzt werden. Gleichartig muss die Nutzung der Sanitärräume und Umkleideräume in der bestehenden Turnhalle mit deren Sanierung beurteilt werden.
Die Mittelstützen zwischen den Kegelbahnen sind in der weiteren Arbeit zu überprüfen.
Eine Erweiterung des Umkleidebereiches im Obergeschoss des Vereinshauses sichert die Einordnung zukünftiger Anforderungen, muss aber statisch hinterfragt werden.
Durch minimale Verkehrsflächen und eine komprimierte Funktionslösung verbunden mit dem Einsatz einer Holzständerbauweise werden nicht nur der umbaute Raum minimiert und die Gesamtkosten niedrig gehalten sondern auch notwendige Betriebskosten durch eine monolithische Zellulosedämmung optimal gestaltet.
Die Angleichung der Fassade des bestehenden Mehrzweckgebäudes an die geplante Struktur des Neubaus ist positiv zu bewerten.
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Stadtplanung Model (Perspektive Süd)
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Stadtplanung Model (Lageplan)
©Rentzsch Architekten
Stadtplanung Idee: Funktionsplan
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Stadtplanung Idee: Platz Rahmen
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Stadtplanung Idee: Kern Verbindung
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Architektur Idee: 1 Dach über 2 Gebäude
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Architektur Idee: Maßstäblichkeit
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Ökologie Idee: Solarenergie Nutzung u. Baumbestand erhalten
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Lageplan
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Funktionsplan
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EG
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OG
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Ansicht Nord
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Ansicht Süd
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Längstschnitt
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Querschnitt
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Stadtplanung Model (Perspektive Nord)
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Stadtplanung Model (Perspektive Süd)