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6. Rang 7 / 7

Projektwettbewerb | 06/2017

Neubau einer Ausbildungshalle für das Bundesamt für Sport BASPO

Alpenglühen

7. Rang / 7. Preis

Preisgeld: 8.000 CHF

group8

Architektur

Thomas Jundt ingénieurs civils sa

Tragwerksplanung

BG Ingénieurs Conseils SA

TGA-Fachplanung

AAB - Atelier Acoustique du Bâtiment

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die grosse Sporthalle und die Schwinghalle werden übereinander in einem kompakten Gebäude quer zur Sport-Toto-Halle im hinteren Teil der Waldlichtung angeordnet. Im hangunteren Bereich übernimmt der Neubau die Flucht der bestehenden Halle, nach Norden schiebt er sich zur Strasse hin und entwickelt so eine Präsenz bis zur alten Turnhalle und dem Parkplatz im Osten des Areals. Der eher knappe Abstand zur Sport-Toto-Halle, die von einem Eingriff bis auf den unterirdischen Verbindungstunnel weitgehend unberührt bleibt, erlaubt dennoch eine willkommene Sichtbeziehung von der Strasse dem fallenden Gelände entlang an den südlichen Waldrand der Lichtung; allerdings bleibt die Qualität dieses Zwischenraumes aufgrund des relativ engen Abstandes eher fragwürdig. Gesamthaft wirkt das Gebäudevolumen im räumlichen Kontext der Waldlichtung aufgrund seiner Dimension und der Übernahme der südlichen Gebäudeflucht der Sport-Toto-Halle etwas sperrig und raumverdrängend.

Seinen architektonischen Ausdruck entwickelt der Holzbau aus seiner Materialität sowie aus einem Gliederungsprinzip, welches er aus seinem räumlich-strukturellen Aufbau herleitet. Die Schichten entsprechen jeweils den Etagen, welche die kleineren Räume sowie die Erschliessungsbereiche aufnehmen. In den beiden überhohen Hallen ermöglicht diese Gliederung der Fassaden eine präzise Einbindung der Fensteröffnungen. Überhaupt vermag das Projekt durch seine sorgfältige und subtile architektonische, strukturelle und auch konstruktive Durchbildung zu überzeugen. In seiner Erscheinung erinnert das Gebäude durch die prägnante Schrägstellung der Lärchenschalung an rurale Bauten. Etwas weniger stimmig erscheint die Sockelausbildung des Gebäudes, erfordert doch die jeweils geschosshohe Fassadengliederung teilweise sehr tiefe Abgrabungen im Übergang zum stark geneigten Gelände.

Das Projekt zeichnet sich grundsätzlich durch ein übersichtliches räumliches Dispositiv auf. Während es im Kontext eher zu gross geraten scheint, wäre man insbesondere in den inneren Erschliessungsbereichen oder in den Garderoben froh um etwas mehr Raum. Geschickt wird im Übrigen das unterirdische Gebäudevolumen parallel zum Gefälle so abgestuft, dass in Rücksicht auf die geologischen Verhältnisse der Aushub bzw. der Felsabtrag minimiert werden.

Aus betrieblicher Sicht ist die direkte Anbindung des Geräteraums an die Hohmattstrasse vorteilhaft. Die Platzierung der Theorieräume im 2. OG am Saubergang ist in der Bewirtschaftung der Räume schwierig. Sollen diese an den Schmutzgang angebunden werden, wird die Sauberund Schmutzgangtrennung aufgelöst. Die Zweiteilung der Geräteraumfläche und Platzierung der Geräteräume bei den Hallen 1 und 3 ist aus Nutzersicht nicht ideal. Die sehr schmalen Garderoben sowie deren flächenmässige Unterteilung in Garderobe, Trockenzone und Dusche wie auch die Anlieferung des Sägemehls sind ungenügend gelöst. Allgemein sind die Platzverhältnisse eng und teilweise verwinkelt, was die Reinigung erschwert.

Insgesamt stellt das Projekt Alpenglühen architektonisch einen sorgfältig konzipierten Beitrag dar. Kritisch beurteilt werden von der Jury insbesondere die zu grosse räumliche Verdrängung in der Situation, welche die Qualitäten des Umraumes einschränkt, einige betriebliche Unzulänglichkeiten sowie der etwas forciert wirkende Umgang mit der Topographie entlang des Gebäudesockels in den Hanglagen.
6. Rang 7 / 7