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Einladungswettbewerb | 06/2017

Neubau Tribünengebäude Ulsz Rif

STEIDL ARCHITEKTEN RIF LINKS

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Anerkennung / 1.Nachrücker

STEIDL Architekten

Architektur

Erläuterungstext

9.58 sekunden

Wie würde Usain Bolt das neue Tribünengebäude ULSZ RIF in Hallein während eines Sprints erleben?
· 100 Meter lang
· Klarer Rahmen
· In sich ruhender Körper
· Zurückhaltende, kubische Form
· Greifbare und beflügelnde Nähe zwischen Sportler und Zuschauer
· Das Ziel klar im Blick
· Fokus auf das Wesentliche - ein Mehrwert für den Sport

Architektur, Städtebau

Entlang der 100-Meter-Laufbahn erhebt sich ein langgestreckter, quaderförmiger Baukörper schwebend über die bestehenden Tribünen. Der Erfüllung des Raumprogrammes und dem Bedarf für eine neues Dach wird mit einer einzigen architektonischen Lösung Rechnung getragen.
Auf schlichte und unaufgeregte Weise wird so dem Ort ein neuer Rahmen verliehen, der aus der formalen Ruhe und funktionalen Einfachheit seine Kraft schöpft und einen vielfältigen Mehrwert schafft.
Die bestehenden Tribünen an ihrer Stelle zu belassen ist eine Maßnahme für die Beibehaltung der direkten und niederschwelligen Beziehung zwischen SportlerInnen und ZuschauerInnen, während der darüberliegende Baukörper diesen Zustand zusätzlich verstärkt. Darüber hinaus entsteht ein räumlicher Zusammenhang der Sportstätte mit dem zu gestaltenden Vorplatz, der durch ein leicht erhöhtes Niveau der Tribüne eine multifunktionale "Bühne" erhält, die nicht nur das Potenzial für sportliche sondern auch dörfliche Zusammenkünfte schafft. Sitzstufen und Rampen sowie der freie Blick auf das Sportfeld verkörpern eine offene und einladende Geste daran teilzunehmen. Gleichzeitig tritt der Neubau aufgrund seiner offenen Erdgeschosszone nicht in Konkurrenz mit den Bestandsgebäuden, womit deren räumlichen Grenzen erhalten bleiben. Lediglich die mit barock anmutenden Zaungeflechtmuster bestückten Schiebeläden können bei Bedarf das Erdgeschoss abschließen, ohne jedoch die visuelle Offenheit zu stören.

Funktion, Nutzungssicherheit, Brandschutz

Der formalen Einfachheit der Architektur entspricht auch die funktionale Gliederung des Neubaus. Die Erschließung erfolgt großzügig über (Sitz-)Stufen und barrierefreien Rampen vom Vorplatz aus auf die obere Plattform der Tribüne. Von hier erreicht man auf vier Reihen die Sitzplätze in den gewohnten Schalensitzen und die Stehplätze, sowie die in erster Reihe zusätzlich angeordneten Sitz- bzw. Liegebänke für pausierende SportlerInnen, die fortan wieder direkt auf das Sportfeld gelangen. Auf Barrierefreiheit wird mit Rollstuhlplätzen und einem Aufzug Rücksicht genommen.


An den beiden Enden der langgestreckten Tribünenplattform befinden sich die vom öffentlichen Wegenetz getrennten Treppen ins Obergeschoss. Im nördlich gelegenen Treppenhaus gibt es einen barrierefreien Aufzug, der EG und OG erschließt und bei optionaler Errichtung eines Durchladers direkt auf den Sportplatz führen könnte. Somit wird die Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit laut OIB-Richtlinien gewährleistet.
Weiteres wird durch die Anordnung der beiden Treppenhäuser der Fluchtweg unter 40m gehalten.


In der südlichen Hälfte sind der Besprechungsraum, die Trainerkabinen, das Wäschelager und die WC-Anlagen angeordnet. Da in diesem Teil auch Versammlungen von Nicht-Sportlern stattfinden, werden hier zusätzliche Freibereiche geschaffen. Beim Haupteingang befindet sich ein begrüntes Atrium, das als freundlicher Vorbereich bzw. als beruhigender Rückzugsort für müde Muskeln dient. Auf der Spielfeldseite erstreckt sich eine Loggia, die als eine Tribüne für Trainer, Spieler-Scouts und VIP konzipiert ist.
In der nördlichen Hälfte befinden sich die Garderoben und die zugehörigen Waschräume, Räume für Sprecher und Technik, sowie diverse Nebenräume. Hier gelangt man über die zweite Treppe und den barrierefreien Aufzug zur Auswertung im Erdgeschoss und zu den Räumen für Lüftungs- und Haustechnik, Übernahme der Nahwärme, sowie Lager für Fußball und das USI im Untergeschoss.

Wirtschaftlichkeit

Diese klare Gliederung der Funktionen und deren Erschließung sowie die architektonische Lösung, die Nutzung gleich als Überdachung zu konzipieren ermöglicht hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte nicht nur den Vorteil, die bestehenden Tribünen an ihrer Stelle zu belassen bzw. möglicherweise nur leicht zu adaptieren, sondern erlaubt gleichzeitig durch die Anordnung der Stiegenhäuser und durch ein Fachwerkträger-Stützen-System eine weitere Aufstockung des Tribünengebäudes. Eine Ausstattung mit einer PV-Anlage am Dach ist zudem möglich, wodurch für eine ökonomischen Nachhaltigkeit Vorsorge getragen wird.
STEIDL ARCHITEKTEN RIF RECHTS

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