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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Sportpark Ost Regensburg - Neubau einer Leichtathletiktrainingshalle und eines Hallenbades

Teilnahme

allmannwappner

Architektur

Erläuterungstext

Der Sportpark Ost soll als erster Baustein des Teilgebietes “Neuer Technischer Bereich” auf den Flächen der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne einen städtebaulichen Entwicklungsimpuls aussenden. Als attraktiver Sportstandort kann er dazu beitragen gemeinschaftliche und soziokulturelle Belange weiter zu verbessern. Der Baukörper soll die bereits vorhandene Bezirkssportanlage sowie zwei weitere geplante Außensportflächen ergänzen und als Anlaufpunkt für Schwimmen und professionelle Leichtathletik von überregionaler Bedeutung dienen.

Der vorliegende Entwurf sieht einen klaren kompakten Baukörper vor, der konzeptionell sämtliche Nutzungen symbiotisch unter einem Dach vereint. Die kraftvolle Kubatur trägt zur Beruhigung des heterogenen Umfeldes bei und ermöglicht großzügige Außenbereiche für Grünräume und ergänzende Sportangebote. Den Grundbaustein des Gebäudes bildet ein “Beton-Tisch”, der durch Raumschalen sowie Vor- und Rücksprünge der Fassaden Innen- und Außenraum verschmelzen lässt. Es entstehen einladende, gedeckte Eingangssituationen sowie überdachte Bereiche für Fahrradabstellplätze an den Stirnseiten. Durch gezielt gesetzte offene und geschlossene Elemente entstehen spannende Ein- und Durchblicke in die Leichtathletikhalle sowie die öffentlichen Bereiche. Der Bereich des Schwimmbades wird dabei angehoben. So werden die zugehörigen Technikbereiche direkt unterhalb der Becken angeordnet. Durch diese Anhebung des Bades können Ausblicke ins Grüne ermöglicht werden, ohne dass dabei Einblicke in sensible Bereiche entstehen. Ein weiterer Synergieeffekt entsteht durch die Anordnung der Umkleiden des Schwimmbades direkt oberhalb der Sportumkleiden, so dass Sanitärbereiche in räumliche Beziehung gesetzt werden können. Die Anhebung des Schwimmbades hat zudem den Vorteil, die Becken und zugehörige Technik ebenerdig revisionieren zu können und dabei auf einen Aushub zu verzichten.

Auf den Sockel wird eine filigrane Tragstruktur “gestellt” welche im Bereich der Leichtathletikhalle als Stahltragwerk, im Bereich des Schwimmbades als Holztragwerk ausformuliert ist. Umhüllt wird dieses von einer luftigen Fassade aus ETFE-Kissen. Während das sportive äußere Erscheinungsbild ein Bild von Leichtigkeit und Kraft vermittelt, entsteht im Inneren der Leichtathletikhalle eine Atmosphäre, die an Sport unter freiem Himmel erinnert, bei gleichzeitiger klimatischer Behaglichkeit. Nachts und in den Dämmerungsstunden wirkt die leuchtende Hülle als Attraktor. Die Gebäudehülle soll durch ihre Materialisierung diese Atmosphäre neu interpretieren, die Konturen zwischen Innen und Außen verschwimmen lassen. Die Fassade und ihre Konstruktion strahlen zugleich Leichtigkeit und Kraft aus, die transluzenten ETFE-Kissen lassen sich dabei mit den Muskeln assoziieren. Abgerundet wird das sportliche Erscheinungsbild durch, in den Beton-Tisch eingelassene LED Streifen, die neben der Namensgebung „Sportpark Ost“ die 100 Meter-Bahn markieren, so dass auch aus dem Außenraum die Schnelligkeit der Athleten bestaunt werden kann. Durch die Holzverkleidung im Bereich des Schwimmbades werden zudem die unterschiedlichen Nutzungen ablesbar.

Für eine gelungene und integrative Außenraumgestaltung ist es wichtig, die Synthese von Sporthalle und den Außenanlagen zu stärken. Der Grünstreifen fungiert als “grüner Filter” zwischen Außenanlagen, Parkplätzen und Halle. Der Gedanke, den Sportsgeist von der Halle in den Außenraum zu transportieren, manifestiert sich auf dem Grünstreifen in Form weiterer Kleinsportfelder wie dem Basketballfeld und der Skateanlage. Die Fläche wird auch außerdem als Außenbereich der Gastronomie genutzt. Die Umrandung der Grünfläche verweist spielerisch auf die Primärnutzung der Halle und bekräftigt die Adressierung des Sportpark Ost als Standort für Spitzensport. Außerdem soll der Versiegelungsgrad auf dem Areal trotz der Parkierungsflächen auf einem Minimum gehalten werden. Neben den mit Rasenstein vorgesehenen Parkplätzen wird in den vorgelagerten Grünbereichen die Versickerung des Niederschlagwassers ermöglicht.

Das Gebäude ist in drei Bereiche unterteilt. Im Norden befindet sich die Leichtathletikhalle, die durch ihre einzelnen Trainingsanlagen und deren Maße nach IAAF-Normen die Parameter für die Abmessungen des Entwurfes stellt. Die 200 M Laufbahn befindet sich zentriert in der Halle und umrahmt die Anlagen der weiteren Disziplinen. Die insges. 120 M lange Sprintbahn liegt an der Ostfassade und ist von der Zeißstraße aus einsehbar. Die, durch die Rundung der Bahn entstehenden Flächen, werden von den Nutzungen des Fitnessbereiches und des Turnens genutzt. Eingerahmt wird die Sportfläche von der Tribüne im Osten,dem Verwaltungsbereich mit der Regie und Trainerräumen im Norden sowie den Umkleiden im Süden. Die Tribüne erlaubt den Zuschauern einen guten Überblick auf die Disziplinen und wird durch eine 50 M Warmlaufbahn und einen Kiosk ergänzt. Zwischen Leichtathletikhalle und Schwimmbad sind die Umkleiden geschaltet, die in Form einer zweigeschossigen Box, die Funktionsräume wie Umkleiden und Nasszellen für Schwimmen und Sport, sowie die Geräteräume, Besuchertoiletten und Personalräume beherbergt. Diese eingestellte Box fungiert sowohl als Teilung, wie auch als Verteiler zwischen den Eingängen und den Nutzungen der Leichtathletik und des Schwimmens. Die Stapelung der Umkleiden in der Box macht sich die lichte Höhe der Halle zu Nutzen und reduziert den eigenen Fußabdruck. So wird in die Halle, wie auch in das Schwimmbad ein ebenerdiger Zugang ermöglicht. Auf dieser Box sind, von innen wie von außen nicht sichtbar, Technikflächen für die Aufstellung unter anderem von Lüftungsgeräten im Außenbereich untergebracht. Die Gastronomie ist im süd-westlichen Teil verortet und schmiegt sich unter die Auskragung des Schwimmbades und bespielt zudem den Außenbereich. Die süd-westliche Ausrichtung und der direkte Zugang begünstigen die Adressbildung des Sportparks.

Wie durch die AusloberIn erwünscht, sind zwei baulich getrennte Eingänge für die verschiedenen Nutzergruppen vorgesehen. Die Haupterschließung des Sportparks Sportler, Schwimmer, Zuschauer und Gastronomiebesucher erfolgt von Norden. Die zwischen Außensportanlagen und Halle geschalteten Parkplätze werden durch einen grüngestalteten Außenbereich mit Sitz- und Spielmöglichkeiten verwoben. Der Eingang selbst liegt genau auf Höhe der Box zwischen Leichtathletikhalle und Schwimmbad. Hier befindet sich das Foyer mit der Zugangskontrolle/Kasse, der Erschließung für Schwimmbad und Tribüne. Die Zugänglichkeiten der einzelnen Nutzungen, ist bereits von Außen ablesbar. Sportler gelangen von hier direkt zu den Umkleiden und in die Halle. Restaurantbesucher befinden sich nach betreten unmittelbar im Gastronomiebereich, während die Zuschauer über die Treppe auf die Tribüne gelangen. Schwimmbadbesucher gelangen nach der Eingangskontrolle ebenfalls über Treppe in die Umkleiden und ins Bad.
Die Umkleiden für die öffentliche Schwimmbadnutzung, sind von der des Schulschwimmens baulich getrennt. Um Berührungspunkte zwischen Schülergruppen und Besuchern zu vermeiden, ist ein zweiter Eingang auf Seite der Zeißstrasse geplant. Eine ebenfalls geplante Haltebucht für Schulbusse ermöglicht so eine übersichtliche Zugänglichkeit für Gruppen und Betreuer, die kreuzungsfrei bis ins Schwimmbad führt. Ebenfalls dient dieser Eingang für das Personal des Sportparks. Die Foyers beider Eingänge können bei Bedarf durch einen verbindenden Flur zusammengeschaltet werden.
Neben den Treppen ermöglicht, je ein Fahrstuhl pro Eingang den barrierefreien Zugang in Umkleiden und Schwimmbad sowie auf die Zuschauertribüne.