Umbau und Sanierung Clubhaus Rheinhalde für den Basler Ruder-Club in Riehen (CH)

Das Projekt von Lemmen Mazzei Architekten organisiert das Clubhaus, bestehend aus dem Originalgebäude aus dem Jahre 1957 und dem Anbau aus dem Jahre 1984 mit Weitsicht und einem überraschendem Konzeptansatz. Grundlage für die neue Zugänglichkeit des Clubhauses stellt die umfassende und präzise Aussenraumanalyse dar. Der Aussenraum wird mit einfachen und präzisen architektonischen und gartenpflegerischen Massnahmen räumlich umgeformt. Aus den daraus entstehenden Chancen entwickeln die Verfasser das Thema vom Haus als „Raum, Weg und Ort“. Die vorgeschlagene Laube, als Fassadeneinzug am Ort der jetzigen Wohnungstür der Abwartswohnung vergrössert angemessen den Ankunftsraum auf dem Strassenniveau und richtet den Blick raffiniert diagonal durch den neuen Clubraum Richtung Bootshaus und den Kraftwerkbauten von Hans Hofmann. Eine allfällige, temporär-externe Nutzung erhält so eine leise und doch repräsentative Adresse. Der Club erhält zudem einen alternativen Zugang durch das Haus über den Clubraum und die neue Treppenhalle zu den Garderoben. Auf dem mittleren Niveau der Garderoben wird das Clubhaus durch den neuen Zugang in die Treppenhalle im Kopfanbau von Charles Kröpfli aus dem Jahre 1984 deutlich in die Mitte der Gesamtanlage gerückt, oder besser gesagt rückt durch diese Setzung der Fitnessraum auf der „Platte“ dem Clubhaus näher. Die grosszügige zweigeschossige Treppenanlage verbindet wirksam und direkt die Garderoben mit dem Clubraum und den Trainerräumen, ohne das Wesen des wertvollen Hauses von Weber und Vischer zu beschädigen. Der neue Zugang wird erst durch den Rückbau der Rabatte vor dem Sockelbereich des „Kröpfllibau“ ermöglicht. Nebenbei bringt der Rückbau eine wohltuende Entspannung im Aussenraum. In Folge dessen gelingt den Verfassern auch die Reorganisation und Unterbringung der Abfallentsorgung und des Gartenmobiliars im Aussenraum. Der Projektvorschlag von Lemmen Mazzei bricht mit alten Gewohnheiten und mit der neuen Zugänglichkeit und Wegführung scheint das Projekt von Lemmen Mazzei den sozialen Körper des Clubs sehr gut aufnehmen zu können. Nach vertiefter Betrachtung zeigen sich leider auch Defizite welche der Grundidee geschuldet sind. Der lateral erschlossene Garderobenbereich verunmöglicht gleichwertige Garderobenanlagen und generiert zusätzliche Erschliessungsfläche. Der Clubraum mit der gut bedachten, den Raum strukturierenden Küche/Bar wird dadurch in seinen Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt. Der Besprechungsbereich bei der Laube wird während einer externen Nutzung des Clubraums vom Clubbetrieb abgegrenzt. Auch wenn das Projekt die sozialen Aspekte des Clubbetriebs sehr gut mitnehmen kann, sind die durch die Grundidee ausgelösten Nachteile im Bereich des alltäglichen Sportbetriebs zu gross.