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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2013

Neubau Bürgerhaus

3. Rang

Preisgeld: 4.000 EUR

Peter Karle Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Kompakter Grundriss und kompakter Baukörper als Voraussetzung für wirtschaftliches Bauen und für energetische Effizienz

Der festgelegte Kostenrahmen macht eine kompakte Anlage mit minimierten Verkehrsflächen und gleichzeitig hoher Flexibilität in der Nutzung zwingend erforderlich.
Diese Kompaktheit (günstiges A/V-Verhältnis) ist andererseits auch eine Grundbedingung für jegliche energetische Optimierung, seien es reine Dämmmaßnahmen oder der Einsatz von alternativen Energien (Energiegewinnung durch Geothermie, o.ä).
In diesem Punkten verhalten sich Ökonomie und Ökologie komplementär.

Zonierung des Gebäudevolumens zur Abschirmung der Bahnlinie und Öffnung zur Flussaue

Das Raumprogramm wird so organisiert, dass alle Sanitär- und Technikräume zur Bahnlinie hin orientiert werden,
während die Veranstaltungsräume sich zur Flussaue hin öffnen.
Zwischen diesen beiden Raumzonen befindet sich die Erschließung des Gebäudes, an dessen Ende sich die Küche mit einer Speisenausgabe zum Saal und zum Foyer befindet. Diese Raumaufteilung trägt sowohl dem gewichtigsten Nachteil des Grundstücks - Lärm und Erschütterungen durch die Bahnlinie - wie auch dem größten Vorzug - Ausblick auf die Dill und die Flussaue - Rechnung.

Übergänge zum Öffentlichen Raum- Plateaus vermitteln zum Straßen- und zum Naturraum

Da sich das neue Bürgerhaus im Überflutungsbereich der Dill befindet und die Höhenlage der Saalebene durch den max. Überflutungspegel HQ 100 bestimmt ist, ergeben sich Höhendifferenzen zwischen Innen- und Außenräumen. Am Eingangsbereich wird in Form von dem Gebäude vorgelagerten, versetzten Terrassen eine Außenraumgestaltung vorgeschlagen, die der Prominenz der Situation gerecht werden soll: hier ist die „Adresse“ des Gebäudes, unabhängig davon, ob die Besucher mit der Bahn, dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß das Bürgerhaus erreichen. Die restlichen Freiflächen sollen ausdrücklich naturnah gestaltet werden.

Formulierung von 2 Baukörpern
zur maßstäblichen Integration in den städtebaulichen Kontext

Die städtebauliche Situation des Grundstücks ist ausgesprochen ambivalent, da sie einerseits von den großräumigen Elementen „Flussaue“, „Bahntrasse“ und den großen Industriehallen der ehemaligen Burger Eisenwerke geprägt ist, andererseits jedoch von der Nutzung her der in Sichtweite befindlichen Wohnbebauung der Ortslage Burg verbunden sein soll.
Die klare Zonierung des Gebäudevolumens wird durch zwei lange Satteldächer ausformuliert und verfolgt darüber hinaus folgende Absicht im städtebaulichen Kontext:
Die Etablierung eines Bürger-“Hauses“, das sich von seinem gestalterischen Gestus her zur klein maßstäblichen Ortslage bekennt, jedoch in seiner tatsächlichen Dimension an landwirt- schaftliche Nutzgebäude, wie z.B. Scheunen, oder an Bootshäuser denken lässt und damit dem größeren Maßstab der Naturräume und der industriellen Nachbarschaft gerecht wird.