Amtsgebäude und Feuerwehr

Doppelter Boden - Verbindende Hülle
Die Aufgabe des Umbaus Gemeindeamt und Ärztehaus zu einer Feuerwehr verlangt nach vielschichtigen Lösungen. Im vorgeschlagenen Entwurf werden konstruktive Vorgaben des Bestands ergänzt, so dass die beiden Häuser sich zu einem Bauteil verbinden, der mit einer logischen Erschließung innen und außen über alle Geschosse barrierefrei zugänglich ist. Und mit seiner Erscheinung der prominenten Lage im Ortsbild entspricht.

Gemeindeamt: Durch den Zubau des neuen Bereichs Bürgerservice und Windfang dreht sich das Gebäude etwas aus der Straßenkreuzung in einen ruhigeren Bereich. Dieser Zugewinn an Fläche, ermöglicht den Büros Raumproportionen, die gut nutzbar sind. Die bestehende Stiege wird mittels eines weiteren Treppenlaufs ans Kellergeschoss angebunden. Der neue Lift erschließt das Gemeindeamt über alle 3 Geschosse und erschließt auch das neue Feuerwehrhaus mit Fotoclub. Damit ergeben sich Synergien mit Lift und Toilettenanlagen. Ein Ausgang an der Rückseite im EG ermöglicht Anlieferung, kurze Wege, etc. Der Sitzungsaal im Obergeschoss wird über den neuen Eingang hinausgezogen und bekommt mit einer vorgelagerten, größenflächig gut nutzbaren Terrasse sozusagen ein Fenster zum Ort. Mittels mobilen Trennwänden kann der Saal zum Gangbereich geöffnet werden. Über eine Durchreiche in den Sozialraum kann man
eine Art Barbetrieb ermöglichen. Über einige neue Stufen gelangt man in den Bauteil der Feuerwehr und des Fotoclubs.

Konstruktion: Großteils Beibehaltung der tragenden Teile und allen Decken. Zubau des Eingangsbereichs in Leichtbauweise. Umstrukturierung der Räume in Leichtbauweise.

Feuerwehr: durch die Überlagerung der Bestandsdecke über dem Kellergeschoss im Ärztehaus mit einer neuen Stahlbetondecke , die seitlich hinausgezogen wird, ist es möglich eine tragbare Bodenlösung für die Feuerwehrautos zu schaffen. Mit diesem doppelten Boden kann das Haus für den Umbau genützt werden.
Eine disziplinierte Verwendung von Altbestand und Organisation der erforderlichen Räume ermöglicht einen kostenvernünftigen Umbau. Das Erdgeschoss der Feuerwehr ist für schnelle Wege und Übersichtlichkeit aus dem Kommandoraum bei Alarm geplant. Im Obergeschoss können die Räume des Fotoclubs und Schulungsraum zu einer großen Einheit verbunden werden. Jugend, Bereitschaft und Teeküche lassen sich eventuell
bei Bedarf unterschiedlich zusammenschließen.
Dieses Obergeschoss wird entweder durch die einläufige Treppe im Feuerwehrhaus erschlossen, oder mittels Lift oder Stiegen im Gemeindeamt. Dieses kann im Gangbereich abgeschlossen werden, so dass außerhalb der Amtszeiten auch die Nutzung der Toiletten oder Stiegen möglich ist. Das bestehende Haus wird straßenseitig mit einer Leichtkonstruktion erweitert, so dass sich eine gemeinsame Gebäude-flucht mit dem Gemeindeamt ergibt, die den Straßenraum begleitet.

Verbindende Hülle: ein perforiertes Fassadenmaterial umhüllt beide Bauten und macht es zu einem. Diese verbindende Hülle ist gestalterisch und bauphysikalisch wichtig. Die bestehenden dominanten Dächer werden dadurch in den Hintergrund gebracht, die entstehende Licht- und Schattenwirkung, sowie die Gebäudekante beim Eingang akzentuieren die neue Position im Ortsgefüge. Weiter übernimmt die Fassade Beschattungsmöglichkeiten und erlaubt im Wesentlichen unter Beibehaltung der bestehenden Fensterdimensionen eine sinnvolle Sanierung. Fenster und Fassade sind getrennt, eine Dämmung mit Winddichtung wird einfach angebracht und dadurch entfallen die komplizierten Umwickelungen der vorstehenden Betonteile. Damit ist auch eine kostenvernünftige Sanierung des Gemeindeamts gegeben.