modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Gesamtleistungswettbewerb für das zweite Verwaltungsgebäude auf dem Areal Meielen Eichenweg in Zollikofen, Totalunternehmer (TU)

autour du vide

3. Rang

Liechti Graf Zumsteg Architekten

Architektur

Gross Generalunternehmung AG

Bauunternehmen

HKP Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

HKG Engineering AG / HKG Consulting AG

TGA-Fachplanung

Abicht Gruppe

TGA-Fachplanung

Wichser Akustik & Bauphysik AG

Bauphysik

David & von Arx Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektur
Städtebauliches Konzept Das neue Verwaltungsgebäude bildet den zweiten Baustein der geplanten orthogonalen Konstellation von vier Gebäudekörpern unterschiedlicher Höhenlage, Höhe und Grösse. Um die im Masterplan beabsichtigte Ensemblewirkung zu stärken, lehnt sich der Entwurf stark an den ersten Bau an, indem dessen architektonischen Elemente wie Kolonnade, Sockel und Aufbau, sowie die tektonische Fügung der Fassade ähnlich konzipiert sind, sich aber dennoch in Nuancen unterscheiden. Die Verwandtschaft im äusseren Ausdruck stärkt den entstehenden städtischen Raum.

Fassade
Die dreigeschossige Sockelfassade nimmt das geneigte Terrain auf. Sie besteht aus dunkel eingefärbten Betonelementen. Kontrastierend leuchten die breiten Fenstereinfassungen aus Aluminium und Stoffstoren. Die aus Simsen und Lisenen unterschiedlicher Tiefeund Breite gefügte Fassade der Bürogeschosse fasst jeweils zwei Geschosse zusammen und schafft dadurch einen grösseren, städtischen Massstab als Kontrast zum einzelnen kleinformatigen Bürofenster. Die Fassadenbekleidung besteht aus pulverbeschichtetem, abgekantetem Blech. In der gleichen Farbe gehaltene Lamellenstoren stärken die Reliefwirkung der Fassade.

Atrium
Zentrale Element des Entwurfs bildet das über ein Sheddach belichtete Atrium, wo im Erdgeschoss die wichtigen öffentlichen Funktionen wie Empfang, Restaurant, Mehrzwecksaal und Liftzugang liegen. Eine grosse Freitreppe führt die Besucher ins Meeting-Geschoss. Hier liegen - der Halle zugewandt - die allgemein zugänglichen Sitzungszimmer und Projekträume, deren terrassenartiges Foyer einen starken räumlichen und funktionalen Bezug zum Erdgeschoss aufweist. Im Zwischengeschoss und abgeschlossen gegen die Halle liegen die BIT-spezifischen Abteilungen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen.

Bürogeschosse
Die offenen Galerien werden mit kommunikativen Nutzungen wie Besprechung, Flex-Arbeitsplätzen und Treffpunkten bespielt. Zweigeschossige, über Wendeltreppen verbundene Galeriebereiche vermitteln räumlich zum grossen Massstab des Atriums. Sie schaffen eine bessere Belichtung tiefer Räume sowie Blickbeziehungen über die Geschosse hinweg. Durch mittig angeordnete Erschliessungskerne und Sitzungszimmer von den offenen Galerien getrennt, liegen die individuellen Arbeitsplätze im ruhigen Bereich entlang der Fassade.

Materialisierung innen
Im Atrium werden schlichte naturbelassene Materialien wie Beton für Stützen und Brüstungen sowie verzinkter Stahl für das Sheddach und die Wendeltreppen eingesetzt. Diese werden veredelt durch Travertin für den Bodenbelag und die Brüstungsabdeckungen und Naturholz für Wandverkleidungen und Verglasungen von Saal und Sitzungszimmern. In den Büros und Sitzungsräumen schafft ein heller Teppich eine gedämpfte, warme Arbeitsatmosphäre.

Flexibilität
Gruppenbüros im Wechsel mit Zellenbüros ergeben eine angenehme Atmosphäre für die Arbeitsplätze. Dank dem kleinteiligem Fassadenraster und der einfachen Tragstruktur können die mit Leichtbauwänden erstellten Zellenbüros beliebig platziert werden. Die 4.60m breite Raumschicht für die Arbeitsplätze lässt sich sowohl mit Tischen der Grösse 180/90 als auch 160/80 problemlos möblieren.

Verkehr
Die Verkehrserschliessung erfolgt entlang des Fenacoareals. Die Anlieferung und die Besucherparklätze liegen auf der Ostseite des Gebäudes. Die Abstellplätze für die Velos werden über die bestehende Velorampe erschlossen und befinden sich in der Einstellhalle der ersten Etappe. Die entfallenden Parkplätze werden in die neue Einstellhalle verlegt.

Tragstruktur
Die Deckenkonstruktionen werden in allen Geschossen als Flachdecken in Ortsbeton ausgeführt. Die Anforderungen an Minergie Eco werden eingehalten, die Spannweiten sind wirtschaftlich und die Lastabtragungen erfolgen direkt. Die vertikale Lastabtragung erfolgt über die zahlreichen, vorfabrizierten Betonstützen sowie über die Wandscheiben der vier, innenliegenden Gebäudekernen, welche auch für die Gebäudestabilität verantwortlich sind. Die Bemessung der Erdbebensicherheit erfolgt anhand der Kapazitätsbemessung und richtet sich nach den Vorgaben der aktuellen SIA Normen. Das Gebäude wird mittels Flachfundationen direkt im tragfähigen Baugrund fundiert, im Bereich der künstlichen Auffüllungen werden die Fundationen mittels Magerbetontatzen ergänzt.


Landschaftsarchitektur

Konzept
Der Aussenraum des Verwaltungscampus ist urban gestaltet. Ein umfliessender Hartbelag bietet eine grosszügige Bewegungs- und Kommunikationsplattform für Arbeitende und Anwohner. Baumbestandene Plätze bieten eine hohe Aufenthaltsqualität und brechen die Grossmassstäblichkeit des Areals in menschliche Dimensionen. Das ganze Areal zeichnet sich durch eine optimale Verbindung mit der Umgebung aus.

Topografie
Der Höhenunterschied von 11.5m von Norden in Richtung Süden wird mit einem gleichmässigen Gefälle überwunden. Der Hartbelag umfliesst die Neubauten mit einem Gefälle bis zu 6%. Dadurch bleiben die Wege alle behindertengerecht.
Der Anlieferungsweg für die LKW's, hat ein Gefälle bis max. 11%. Der wechselnde Höhenunterschied zu den Bahngeleisen wird mit einer Mauer und einer unterschiedlich breiten Böschung aufgefangen. Sie wird als Blumenwiese begrünt und durch mehrere Wildrosen-Gruppen strukturiert. Dadurch wird eine angenehme räumliche Distanz zu den Geleisen geschaffen.

Materialisierung
Das ganze Areal wird durch eine umlaufende Asphaltfläche erschlossen. Die ansteigende Platzfläche wird flächendeckend mit einer Ruderalflora angesät, in welcher ein dichter Birkenhain steht. Dieser erzeugt eine angenehme Stimmung in den Hauszwischenräumen und unterscheidet sich zum Föhren bestandenen Begegnungsplatz der 1. Bauetappe. Die Beleuchtung des Areals besteht aus drei Leuchttypen: Eine Solitärleuchte bespielt die ostseitige Platzsituation. Entlang der Bahnlinie wird der Erschliessungsweg über Einbauleuchten in den Stützmauern erhellt. Die übrigen Begegnungszonen werden mit Wegleuchten bestückt.