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Offener Wettbewerb | 12/2020

Rathauserweiterung, Tiefgarage und urbaner Park in Ahrensburg

3. Preis

Architekt Norbert Althoff

Architektur

Tim Corvin Kraus - Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur
Die städtebauliche Einbindung gelingt durch einen kompakten Baukörper, der im Einklang mit den vorhandenen Raumkanten steht. Ein gut gewählter Abstand zum denkmalgeschützten Rathaus sowie zum benachbarten Peter-Rantzau-Haus bildet einen gut proportionierten räumlichen Anschluss bzw. Übergang zum Park.
Die neue Eingangssituation auf Höhe des Rathausvorplatzes ist als Nebeneingang angemessen gestaltet und würdigt in zurückhaltender Weise denkmalgerecht den Bezug zum bestehenden Haupteingang. Der Baukörper bildet durch die gewählte Gebäudestruktur in Verbindung mit dem bestehenden Rathaus und der Bibliothek insgesamt einen guten Gesamtabschluss für den Rathausplatz. Die Neuinterpretation der Fassade mit dunklen Brüstungsbändern als Bezug zum denkmalgeschützten Rathaus wird kontrovers diskutiert, letztlich aber auch als klarer Bezug von Neubau zum Bestand gewürdigt. Die massive Verbindungsbrücke zum Altbau ist zwar konzeptionell folgerichtig, kann aber nicht überzeugen.
Die Grundrisse überzeugen durch einen hohen Grad an Funktionalität. Insbesondere die Aufenthaltsqualität der Erschließungszonen sowie die Anordnung des zweiten Treppenraumes werden sehr positiv bewertet.
Insgesamt hat der interessante hochbauliche Lösungsansatz der sehr engen gestalterischen Verbindung des Erweiterungsbaus mit dem Bestand die Diskussion in der Jury sehr bereichert. Die formale Umkehr der Bandfassade mit dunklen Brüstungsbändern droht aber mit (am Tage) dunklen Fensterbändern zu einem gänzlich anderen Ausdruck zu führen, als von den Verfasser/innen beabsichtigt.

Freiraum
Der Erweiterungsbau orientiert sich mit seinem Eingang am Rathaus, so dass ein höhengleicher und damit räumlich überzeugender Vorplatz entsteht. In der Fuge zwischen Rathaus und Neubau liegt ein barrierefreier und großzügiger Zugang zum neuen Park. Die Abfolge von Rathausplatz, Vorplatz und Parkanlage ist stadträumlich nachvollziehbar und gut ausgebildet. Eine weiterführende direkte Wegeverbindung Richtung Klaus-Groth-Straße fehlt jedoch.
Der neue urbane Park wird über eine klare Grundstruktur aus einer großen mittigen Insel mit kleineren rahmenden Inseln aufgebaut. Der Ansatz, die Parknutzungen in den flankierenden Inseln unterzubringen und die Parkmitte als freie Wiese auszubilden, ist gut gelungen. Die Baumstellungen unterstützen dieses Grundprinzip und bauen einen atmosphärischen Parkraum auf. Die Spiel- und Sportangebote sind im Ansatz richtig verortet, doch teilweise räumlich auseinandergezogen. Insbesondere die Skateranlage und die Spielplatzflächen sollten eine zusammenhängende Benutzung ermöglichen. Darüber hinaus scheint der Park hinsichtlich der Nutzungsangebote überfrachtet. Weniger und stärker zusammengefasste Angebote könnten die gute Grundstruktur des Parks eher unterstützen.
Kritisch werden die vielen baulichen Einzelformen und ihre unterschiedlichen Funktionen als Zu- und Abgänge zur Tiefgarage, als Spiel-, Sport- und Grüninseln bewertet. Sie wirken der ansonsten guten Orientierung entgegen. Die Entlüftung der Tiefgarage ist über punktuelle baumbestandene Öffnungen gelöst, scheint jedoch in zu geringem Maße berücksichtigt.
Insgesamt liegt ein gut gelungener Entwurf vor, der räumlich und atmosphärisch viele Qualitäten für einen Park an diesem Ort aufweist. Schwächen werden in den direkten Wegeverbindungen und in einer Überfrachtung hinsichtlich der Nutzungsangebote gesehen.
Lageplan M 1//200

Lageplan M 1//200

Schnitt Lüftung M 1//50

Schnitt Lüftung M 1//50

Skatepark M 1//50

Skatepark M 1//50

Bewegungspark M 1//50

Bewegungspark M 1//50

Modelfoto // Aufsicht

Modelfoto // Aufsicht

Modelfoto // Schrägansicht

Modelfoto // Schrägansicht