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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Rathaus Stadt Hohenems (AT)

2. Preis

Preisgeld: 12.364 EUR

feld72 Architekten ZT GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeigt einen kompakten Baukörper, welcher sich in seiner Proportion und Volumen gut in die örtliche Struktur eingliedert. Durch das Abrücken nach
Norden und seine Höhe hebt sich das geplante Gebäude entlang der Diepoldsauer Straße von der umgebenden Bebauung ab und stellt von der Ortsmitte aus gesehen einen spannenden räumlichen Abschluss dar. Dadurch entsteht eine schöne gefasste Platzsituation, welche einen angemessenen Abstand zur Villa Rosenthal zulässt. Ihre außenräumliche Qualität ist in der Platzgestaltung wahrnehmbar. Der Hauptzugang in das Gebäude erfolgt vom Süden über den Platz. Über einen gedeckten Vorbereich betritt man das Eingangsfoyer. Die Bedeutsamkeit der Schwelle wird über seine Ausformulierung unterstrichen. Während die vertikale Erschließung entlang der Südfassade mit ihrer transparenten und lebendigen Zwischenzone Offenheit nach Außen signalisiert, wirkt die Zugangssituation zur Platzebene lediglich verschlossen. Das längsgestreckte Foyer und der Empfangsbereich fließen räumlich ineinander und binden gleichzeitig die vertikale Erschließung selbstverständlich ein. Leider fehlt es in diesem Bereich an Großzügigkeit, welche in der täglichen Nutzung als mangelhaft gesehen wird. Die funktionelle Anordnung der Arbeitsbereiche um einen mittig gesetzten, geschlossenen Kern lässt eine Differenzierung der Bereiche zu, bildet eine vielschichtige Erschließungszone mit einer differenzierten räumlichen Abfolge von Weite und Enge. Gleichzeitig verhindert dieser die Orientierung im Gebäudeinneren und ermöglicht bedingt eine zusammenhängende visuelle Wahrnehmung innerhalb der verschiedenen Ebenen. Die Flexibilität der Nutzung ist an den Randzonen durch die gewählte Konstruktion und die flexible Möblierung gut möglich. Die Klarheit des Konzepts spiegelt sich in der Materialwahl und in dem äußeren Erscheinungsbild. Die Massiven Wände in Ziegelbauweise entsprechen dem gewünschten ökologischen Anspruch des Bauherrn. Die Fassadengestaltung schafft eine ruhige Gestaltung des Rathauses, welches sich in die Umgebung eingliedert, sich aber in ihrer Wirkung zu wenig differenziert und abhebt. Das Energetische Konzept sieht einen intelligenten Lösungsansatz vor. Das Konzept zeigt eine zurückhaltende Haltung mit seiner ruhigen und präzisen Architektursprache, welche in ihrem Kontext eine gute Auseinandersetzung mit dem Ort, Materialität, Ökologie und Nachhaltigkeit erkennen lässt. Leider hebt sich der Baukörper in seinem Erscheinungsbild als das Rathaus von Hohenems zu wenig von der Umgebung ab.