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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022

Anbau Rathaus Premnitz

1. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

muellerkrieg wrogemann architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung / Herleitung 
Mit der Erweiterung des Rathauses wird für die Havelstadt Premnitz eine zentrale Anlaufstelle geschaffen. Schon im Zuge der Bundesgartenschau im Jahr 2015 erhielt der Zentrumsbereich eine deutliche Aufwertung und zog Einwohner und Besucher gleichermaßen an. Zahlreiche marode Gebäude wurden abgerissen und es entstand ein innerstädtischer Grüngürtel, der zum Verweilen einlädt.
Das zentral gelegene Rathaus, welches zugleich die Funktion eines Standesamtes innehat, nimmt eine wichtige Stellung in der hochwertig angelegten Grünfläche ein.
Die behutsame Bestandserweiterung durch die Aufnahme historischer Elemente, wie First- und Traufhöhen und die geringstmögliche Zerstörung des fertigen Außenraumes stehen im Mittelpunkt des Konzeptes. Ein ruhiger und fließender Übergang vom Bestand zum Neubau schafft einen Fußabdruck mit neuer Ausrichtung und Orientierung Richtung Platz und Promenade.
Die nahezu axialsymmetrische Anlage bildet an prominenter Stelle einen anspruchsvollen städtebaulichen Abschluss des ehemaligen BUGA Geländes.
Die Vervollständigung der Kubatur bewirkt ein Gleichgewicht und verknüpft den Innen- und Außenraum im Vergleich zur sonst recht geschlossenen Lochfassade.
Adresse und Präsenz des bereits vorhandenen Haupteingangs bleiben erhalten. Der zusätzliche Eingang in den Neubau bietet Besuchern von Veranstaltungen und Trauungen die Möglichkeit eines eigenen barrierefreien Zugangs.
Innere Organisation:
Eine klare Umsetzung des geforderten Raumprogrammes brachte die Idee auch die Bestandsaufteilung der Büroräume geringfügig anzupassen. Mit der Anordnung des Trauzimmers und dem Sitzungsraum werden die öffentlichen Versammlungsräume im neu geschaffenen Erweiterungsbau gebündelt und erhalten mit der großzügigen Öffnung im Giebel des Gebäudes einen freien Blick in den Park. Gleichzeitig wird die innere Organisation durch klar definierte Bürostrukturen optimiert.
Ein behindertengerechter Personenaufzug im Bereich des Split Levels im Erweiterungsbau ermöglicht einen barrierefreien Zugang sämtlicher Räume des Rathauses. Das behindertengerechte WC ist zentral gelegen und von allen Räumen gut erreichbar platziert.

Architektonisches Konzept 
Das Bestandgebäude bleibt im Wesentlichen erhalten. Das Satteldach wird bis zum Erweiterungsgebäude verlängert und die bestehende Ziegeldeckung ergänzt. Der Anbau setzt sich in seiner äußeren Gestalt vom verputzten Bestandsbau ab und bringt somit deutlich seine Eigenständigkeit zum Ausdruck. Wünschenswert wäre die Überarbeitung des vorhandenen Farbkonzeptes der Putzfassade, um ein Zusammenwachsen der Gebäudeteile zu gewährleisten und ein wertiges Gesamtbild des Ensembles zu erreichen.

Brandschutzkonzept
Der 2 - geschossige Anbau bildet eine eigenen Nutzungseinheit, die an die vorhandenen notwendigen Flure anschließt und somit mit beiden Treppenräumen verbunden ist.

Konstruktion
Die Erweiterung des Rathauses ist als sogenanntes Hybridgebäude konzipiert. Das Gebäude steht auf einer massiven Fundamentplatte. Die Geschossdecke besteht aus sichtbar bleibenden Holzbalken im Verbund mit einer 8 cm dicken Betonplatte. Dachstuhl und Fassade werden aus einer zimmermannsmäßigen Holzkonstruktion mit hinterlüfteter Wärme-dämmung aus Korkplatten hergestellt.
Die äußeren Fassaden werden mit vertikalen Lärchenlamellen verkleidet und bilden im Bereich der Fensteröffnungen einen feststehenden Sonnenschutz. Die Dachhaut besteht aus pulverbeschichteten Zinkblechen. Der parkseitige Giebel ist über beide Etagen mit einer Pfosten-Riegel-Fassade in Aluminium-Konstruktion versehen und bietet dem Konferenzraum im OG und dem Trauzimmer im EG einen großzügigen Ausblick auf das ehemalige BUGA-Gelände.
Lageplan

Lageplan

Ansicht SW

Ansicht SW

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss DG

Grundriss DG