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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2006

Neubau Amtsgericht

Ankauf

gildehaus.reich architekten

Architektur

Erläuterungstext

Bestehende Situation

Das Gebäude des bestehenden Verwaltungsgerichts prägt den Stadtteil durch seine exponierte Lage und den geschlossenen Blockkanten im Bereich des Eingangsplatzes. Die derzeitige Rückseite wird durch Zeilenbauten geprägt.


Städtebau

Als erster Baustein eines neuen Stadtquartiers, welches von klaren Raumkanten der Blöcke geprägt sein wird, bietet das Quartier Justizzentrum die Möglichkeit der Prägung des Quartiers.
Die neue Bebauung des Amtsgerichts nutzt das bestehende Grundstück nicht vollständig aus.
Die städtebauliche Idee des Entwurfes ist es, durch das neue Amtsgericht den Blockrand klar zu definieren, und eine spätere Erweiterung im Blockinneren zu ermöglichen. Die Erweiterung kann dabei durch seine zentrale Lage flexibel für Amtsgericht und oder Verwaltungsgericht genutzt werden.


Erschließung und Nutzungen

Durch die 2-fache Verbindung des Amtsgerichtes an den bestehenden Baukörper können die gemeinsam nutzbaren Bereiche optimal erreicht werden. Konzept des Entwurfes ist es, die Flure als verbindendes Band des alten und des neuen Gebäudes zu begreifen.
Die Eingangssituation für das Amtsgericht wird an der Florian Geyer Straße gestaltet. Verbindendes Element von Innen und Aussen ist dabei die Eingangshalle, die Offenheit und Transparenz dem Besucher signalisiert. Im Eingangsbereich befinden sich die zentralen Servicbereiche. Über eine offene Treppe gelangt der Besucher in das eigentliche Hauptgeschoss. Das sogenannte Erdgeschoss nimmt die Höhen des repräsentativen Saalgeschosses des Verwaltungsgerichtes auf.
Auf dieser Ebene sind alle Hauptverhandlungssäle angeordnet. Gemeinsam mit den bestehenden Sälen stellt sich nunmehr ein zentrales Saalgeschoss dar. Der Besucher, welcher zu Verhandlungen geladen wird, muss keine anderen Geschosse des Justizzentrum betreten. Die Büroräume befinden sich in den oberen Geschossen.


Parken

Alle Parkplätze können auf einer Parkebene untergebracht werden.
Im Hinblick auf den 2.Bauabsschnitt haben wir die Parkebene unter die Hoffläche gelegt. Da aber auf der Hoffläche kein Gebäude ist, kann die Parkebene natürlich belichtet und belüftet werden.
Wenn der 2. Bauabschnitt nicht soglich mit vorgesehen werden soll, kann bei unserer Lösung bis zu einer engültigen Bebauung auch ausschließlich auf dem Hof geparkt werden


Baukörper

Die Hauptteile des neuen Baukörpers entwickeln sich aus den bestehenden Bünden des Verwaltungsgerichtes. Der südliche Bund definiert den Blockrand und setzt die bestehende Raumstruktur fort. Der nördliche Bund schließt an das Treppenhaus im Innenbund an und ist somit von der Straße zurückgesetzt. Der fordere Abschluss wird über ein ausladenden Dachplatte, welches das Foyer überspannt gebildet. Die beiden L-förmigen Baukörper schließen in ihren Zwischenraum ein verbindentes Atrium ein. Dieses dient zum einen als Wartebereich im Erdgeschoss für die Verhandlungssäle und zum anderen der Erschließung der oberen Büroetagen. Die Durchgängigkeit des Raumes ermöglicht den Besucher eine leichte Orientierung.
Als besonderer Bereich ist die Box über dem Foyer ausgeprägt. Es beinhaltet neben 2 Sälen Sonderfunktionen wie Bibliothek und Versammlungsräume.


Materialitäten

Das Konzept für die Baukörper ist die Balance zwischen einer steineren aufgelösten tragenden Aussenschicht und einer aus Holz bestehende Innenschicht. Wärend der steinerne Schleier Stabilität und Verlässlichkeit ausdrückt, erzeugen die Holzboxen zusammen mit der natürlichen Belichtung eine für den Nutzer und den Angestellten angenehmen Raumatmosphäre.


Energiekonzept

Der Niedrigenergiestandard wird duch folgende Maßnahmen erreicht.
Der Dämmschicht kann optimal durch die Trennung von tragenden Bauteilen und dämmenden
Wandteilen gebildet werden.
Das zentrale Atrium dient als klimatische Pufferzone und kann im Winter
solare Gewinne nutzen.
Der Einsatz einer Doppelfassade in der Fensterebene ermöglicht eine höhere Dämmung und eine kontrolierte Temperatursteuerung.
Die massiven Decken dienen als Energiepuffer und werden zum Bauteilaktivierten Heizen und zur Kühlung eingesetzt. Auf eine Klimaanlage kann dadurch und durch die Möglichkeit der Querlüftung verzichtet werden.
Als weiterer Temperaturpuffer wird die Erdwärme oder Erdkühle genutzt. Eine Dachsolaranlage ermöglicht die Erhöhung der Vorlauftemperatur und somit weitere Energieeinsparung.
Die Photovoltaikanlage wird zum einen als feste Anlage auf dem Dach konzipiert und zum anderen als flexibles Verschattungselement über dem Atrium eingesetzt.