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Studienauftrag | 03/2013

Zentrumsgestaltung Diepoldsau

Teilnahme

INGENIEUR- UND PLANUNGSBÜRO Marco Ghielmetti

Verkehrsplanung

Lüthi Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Stauffacher Architektur

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zentral für das Gesamtkonzept des Projekts ALLMEND ist ein grossfl ächiger Platz, der dem Projekt auch seinen Namen gibt. Es soll ein grosser, öffentlicher Raum für die Dorfbevölkerung geschaffen werden. Baulich bespielt wird dieser Dorfplatz mit einer offenen Schutzhalle sowie einer Bushaltestelle mit angegliedertem Veloständer. Diese baulichen Eingriffe vermögen die Grösse des Platzes jedoch nicht zu bewältigen, eine ständige Belebung wird an einem Ort in der Grösse von Diepoldsau kaum möglich sein. Das Gesamtkonzept ist zudem stark abhängig vom vorgeschlagenen Pavillon (Schutzhalle), dessen Nutzung als kritisch erachtet wird. Die vorgeschlagenen Neubauten orientieren sich grösstenteils an der orthogonalen Struktur, welche die Stellung des Gemeindehauses vorgibt. Dies führt stellenweise zu schwierigen Gebäudestellungen wie beispielsweise beim geplanten Neubau vor dem Restaurant Sonne. Eine ortsbauliche Gesamtidee ist beim Projekt kaum zu erkennen. Die Alte Post wird als Bestandteil der historischen Baustruktur erhalten und mit Bäumen ergänzt.

Durch die beiden Kreisel wird die Dominanz des Verkehrs im Zentrum weiter gestärkt, die Zentrumsgestaltung ordnet sich dem Verkehr unter. Dies entspricht nicht der beabsichtigten Aufwertung als Zentrumsbereich für das Dorf.

Das Verkehrssystem des Projekts ALLMEND sieht für die Knoten Freihof und Sonne je einen Kreisel vor. In der Einzelbetrachtung können die beiden Kreisel die Verkehrsbelastungen der Abendspitzenstunde mit ausreichender Qualität verarbeiten und in verkehrsarmen Stunden kann der Verkehr flüssiger als mittels Lichtsignalanlage abgewickelt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Interaktion der beiden Kreisel die Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen kann. Bei ausserordentlichen Spitzenstunden sinkt die Verkehrsqualität – das Verkehrsproblem solcher Spitzenstunden kann aber nicht innerhalb des vorgegebenen Perimeters gelöst werden.
Für die Querung insbesondere von Schülern (teilweise mit Velos) schlägt das Projekt ALLMEND vor, den Fussgängerübergang zwischen den Kreiseln mittels Lichtsignalanlage zu steuern. Dies kann für den motorisierten Individualverkehr nur dann zufriedenstellend funktionieren, wenn die Fussgängersteuerung nicht zu häufig den Verkehrsfl uss unterbricht. Für Velofahrende entlang der Hauptstrasse ist die Lösung mit zwei Kreiseln nicht komfortabel. Die Bushaltestellen in Busbuchten an der Strasse sind kritisch, wenn mehr als eine Linie verkehrt und wenn in Diepoldsau wendende Busse wie heute Ausgleichszeiten an dieser Haltestelle verbringen müssen.

Das Projekt ALLMEND weist vor allem im Verkehrsbereich mit den zwei vorgeschlagenen Kreiseln eine gute Lösung auf, das Gesamtkonzept vermag jedoch nicht zu überzeugen.