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Offener Wettbewerb | 08/2013

Stadtteilzentrum Züricher Straße

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

arenas basabe palacios | arquitectos

Architektur

Miriam García

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Wie entsteht Stadt? Die Verfasser verfolgen hier einen ganz unüblichen Weg. Der Wettbewerbsumgriff wird zuerst als Almende verstanden, also als Grundfläche die sich im Allgemeinbesitz befindet. Hier so ll Stadt in einer Art Claiming entstehen. Nicht Gebäude, Straße, Platz sind hier die generierenden Instrumente, sondern die Aneignung von Flächen durch künftige Bewohner. Es sind immer kleine Gruppen von Gebäuden einem gemeinsamen Freiraum angeordnet. Die Gebäude besitzen dabei eine ganz unterschiedliche Körnung. Baukörper klein, mittel und groß erzeugen einen fein gestrickten Bebauungsteppich. An den Rändern des Umgriffs wird zaghaft der Anschluss an die benachbarten Baugebiete gesucht ohne allerdings eine überzeugende Antwort zu finden. Die Verfasser schlagen ein ganzes Bündel von Gestaltungsprinzipien im Sinne eines Baukastens vor. Die Arbeit zeigt dabei nicht einen Endzustand sondern ein mögliches Szenario von vielen möglichen. Ob dabei wirklich eine Stadträumliche Qualität entsteht wird von der Jury kontrovers diskutiert. Kritisch wird dabei die Erschließung der Baukörper gesehen ein klares Erschließungssystem existiert nicht. Ein städtischer Platz im Bereich der U-Bahnhaltestelle entsteht nicht oder ist von den Verfassern sogar nicht erwünscht. Öffentlicher Raum und Freiraum durchfließen die Baukörper ohne dass sich der Raum stellenweise verdichtet und Hierarchien bildet. Was öffentlicher Raum und was Grünraum ist wird allein durch die Oberfläche definiert. Pflaster=Städtischer Raum, Rasen=Grünraum, aber genügt das wirklich?
Was leider völlig fehlt ist die Fortführung des Grünraumes durch das Gebiet. Etwas beliebig erscheint auch die Verteilung der Funktionen in den einzelnen Clustern. So ist an den Baukörpern nicht ablesbar welche Funktion sie besitzen.
Positiv sieht die Jury, dass sich das Konzept für Baugruppen und kleinere Bauabschnitte eignet. Die große gemeinsame Tiefgarage die an der Züricher Straße liegt widerspricht allerdings dem Konzept einer kleinteiligen Entwicklung. Auch dass um die U-Bahnhaltestelle kein städtebauliches Zentrum und Dichteschwerpunkt entsteht wird von der Jury kritisiert.
Insgesamt eine Arbeit, bei der die Prozesshaftigkeit der Entstehung und die soziale Durchmischung im Mittelpunkt stehen und die städtebauliche Form und die Freiraumqualitäten leider etwas darunter leiden.