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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Berlin TXL, The Urban Tech Republic, Städtebauliche Vorqualifikation

Isometrie GrĂĽnzug

Isometrie GrĂĽnzug

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

Agence Ter

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

AUSGANGSSITUATION

Mit dem Wegfall der Flughafennutzung des Standorts Tegel bietet sich die Chance, das Gelände wieder in den Stadt- und Landschaftsraum zu integrieren.
Durch den Masterplan vom April 2013 wurde hierfür bereits eine entscheidende Weichenstellung vorgenommen: Der als Übergang in den Nordwesten vorgesehene Landschaftsraum der „Tegeler Stadtheide“ bildet den landschaftlichen Bezugsraum für eine Entwicklung des ehemaligen Flughafengeländes. Eine Verzahnung mit diesem Landschaftsraum durch den neuen Campuspark und die Integration vorhandener identitätsstiftender Flughafengebäude ist für ein Funktionieren
der neu genutzten Flächen im Stadt- und Landschaftsgefüge entscheidend.

Als nächster Schritt hin zu einer Realisierung ist eine räumliche Präzisierung der Baufelder an den inneren und äußeren Kontaktstellen zu Stadt- und Freiraum erforderlich. Für die beiden Untersuchungsräume Terminal und Eingang Ost erfolgt dies mit räumlichen Skizzen zur Atmosphäre, Realisierbarkeit und städtebaulichen Gestalt.

DIE LANDSCHAFT ALS GERĂśST

DER CAMPUSPARK ALS ZENTRALER TRANSITRAUM
Das Hauptaugenmerk des Entwurfs liegt zum einen auf der Einbindung des Areals in den funktionalen und räumlichen Zusammenhang der umliegenden Freiräume, zum anderen auf der Verknüpfung des
Geländes mit der bestehenden Stadtstruktur: Die Landschaft wird so zum Gerüst der Entwicklungsstrategie TXL.
Der von Süden nach Norden durch das Kerngebiet verlaufende „Campuspark“ dient dieser Verzahnung. Der vorliegende Entwurf sieht im Rahmen der städtebaulichen Vorqualifizierung eine Optimierung der Baufeldgrenzen entlang des Grünzugs vor, um eine angemessene
Durchlässigkeit zu gewährleisten und die Präsenz und Interaktion der Bebauung untereinander zu stärken.
Hier wird dem GrĂĽnzug im SĂĽden auf der Westseite mehr Raum
gegeben.

BEZUG ZUM WASSER – IDENTITÄT UND ORIENTIERUNG
Eine großzügige Promenade durchläuft den Grünzug vom Hohenzollernkanal zum Flughafensee.
Das neue „Energiedock“ am Hohenzollernkanal erfüllt mehrere Funktionen: Es erlaubt durch seine Nähe zur Energiezentrale den Umschlag von Energieträgern (z.B. in Form von Holzpellets) und die
Anlieferung von Großbauteilen. Von wesentlicher Bedeutung ist darüber hinaus die Arbeits- und Aufenthaltsmöglichkeit am nahe gelegenen Wasser, ein entscheidender Standortvorteil für die Urban
Tech Republic! Des Weiteren ist das Energiedock – von der Brücke über den Kanal aus sichtbar – wesentlicher Bestandteil der Entreesituation von Süden her.
In nördicher Richtung Nach Norden läuft die Promenade zum Terminalgebäude und den Highflyer kreuzend weiter nach Norden in die Tegeler Stadtheide, wo der Campuspark in die offene Landschaft
ĂĽbergeht und die Dimension des Gesamtareals TXL erlebbar macht.

Im Campuspark begleitet ein Retentionsband die Promenade. Die Retentionsflächen dienen sowohl dem Regenwassermanagement der angrenzenden dicht bebauten Baufelder und Infrastrukturen als
auch der atmosphärisch-gestalterischen Aufwertung der Parkflächen, insbesondere am Highflyer.

UNTERSUCHUNGSRAUM BEREICH TERMINAL
Der Nukleus der gesamten TXL-Entwicklung ist das Terminal B und der angrenzende Campuspark. Der eigentliche Startpunkt des Quartiers ist allerdings die Schnittstelle zur Autobahn, die auf die den Campuspark rahmenden Hochpunkte verweist. Der neue People Mover begleitet dabei den zufahrenden Verkehr in das Gebiet.
Die städtebauliche Struktur hat hier die Aufgabe, die zu erhaltenden Flughafengebäude zu rahmen und die Grenzen und Raumfluchten für die öffentlichen Grünflächen und Straßen zu bilden. Hochpunkte baulicher und technologischer Art treten dabei aus dem einheitlichen Traufhöhen hervor und lenken Blicke und Bewegung.

Die städtebaulichen und gestalterischen Interventionen am Terminal:

• Entree Süd – Präsenz der Urban Tech Republic mit innovativen urbanen Technologien an der Autobahn
• People Mover – moderne Mobilität mit wichtigem Imagefaktor durchläuft den Bereich
• Einbindung der Terminals A, B und D in eine neue rahmende städtebauliche Struktur
• Im Auge des Highflyers – Treffpunkt am Retentionsgarten im Campuspark
• Energiedock am Hohenzollernkanal – die neue Adresse für Arbeiten und Verweilen am Wasser
• Towerplatz – zentraler Verteiler gegenüber Terminal B mit urbanem Flair
• Raumkanten zum Park – reduzierte Festsetzungen für Gebäudehöhen und Baulinien (Flexibilität in der Umsetzung)
• Hochpunkte im Quartier – Präsenz zum Stadtraum
• Gewerbeband im Westen – neue spannungsreiche Stadträume durch diagonale Straßenachsen zum Terminal B
• Leiten und Lenken entlang des Grünzugs – Urbane Technologien sichtbar machen (Windturbinen, Tower, Kran, Retention, Pellet-Anlieferung, innovatives Stadtmobiliar People Mover)

UNTERSUCHUNGSRAUM EINGANG OST
Der lange, durch Bäume gesäumte Kurt-Schumacher-Damm im Osten des Flughafens wird in der Anlage des Masterplans weitergeführt. Allerdings entsteht durch das Setzen eines neuen Hochpunktes am Eingang sowie ein leichtes Verschwenken der Achse eine bewusste Zäsur.
Durch die Konfiguration des Baukörpers schließt dieser zudem die von Westen angrenzende Bebauung der Cité Pasteur ab und öffnet sich zugleich nach Norden zum Industriepark Ost.

Die städtebaulichen und gestalterischen Interventionen Eingang Ost:

• Inszenierung des Eingangs mit einem Hochpunkt und People Mover
• Rythmisierung der neuen Bebauung entlang des Kurt-Schumacher-Damms
• Freier Blick durch die Grünzäsur nach Norden zur Landebahn
• Baumreihen gegenüber des Kurt-Schumacher-Quartiers verdecken die Hallen des Industrieparks
• der neuer Platz am Eingang Ost verbindet das Quartier nach Norden
• Towerplatz: öffentliche oder repräsentative Nutzung
• Gewerbe zur Westfassade Terminal B: nur für Verwaltung/Büronutzung auszuweisen
• Baufeldentwicklung variabel und bedarfsabhängig für Gewerbenutzung oder Wohnen (Cité Pasteur)

FORTSCHREIBUNG MASTERPLAN

INTERVENTIONEN
Der vorliegende Masterplan berücksichtigt im hohen Maße die Qualitäten des Landschaftsraums, der zu erhaltenden Flughafengebäude und des neuen Campusparks. Allerdings werden die dem Ganzen zugrundeliegenden Ideen weiterentwickelt und wo nötig korrigiert:

• Am Highflyer wird das Baufeld an das Bestandsparkhaus am Terminal D angelegt, um eine räumliche Engstelle am Highflyer zu vermeiden.
• Die Figur des Tower-Platzes wird angepasst, um eine stärkere räumliche Fassung zu erzeugen und den Sichtbezug zum Grünzug zu stärken. Die Bebauung wird in reduzierter Form auf den Platz gestellt und kann zu einer hervorgehobenen Einzelarchitektur entwickelt werden, da dieser Platz zentraler Treffpunkt und Verteiler werden soll.
• Die an dem Power-Platz anliegende Achse zur zukünftigen Erschließung nach Rehberge wird in ein hierarchisch angemessenes Verhältnis zum Maßstab des Campuspark gebracht und mit einer großzügigen Querung nach Südosten verlangert.
• Nördlich des Tower-Platzes wird die östliche Raumkante des Grünzugs um wenige Meter versetzt, um einen eindeutigen Blickbezug zum Tower zu ermöglichen.
• Die Erschließung am westlichen Vorplatz des Terminal A wird optimiert, um Bezüge zu den Räumen um den Terminal herzustellen und Frontalität zu vermeiden.
• Vorgartenzone Industrieband: Der Puffer zu der südlich angrenzenden Cité Pasteur bzw. Campusbebauung ist unseres Erachtens auch ohne Vorgartenzone ausreichend. Durch die Auswahl
hybrider Nutzungen kann zudem das Konfliktpotential deutlich reduziert werden.
• Um die Präsenz entlang der Straße und die Durchlässigkeit zum Landschaftsraum „Tegeler Heide“ zu erhöhen, schlagen wir das Verlagern der Vorgartenzone zwischen oder in die Baufelder vor.

Picto: VERKEHRSKONZEPT

Verkehrskonzept analog zu bisheriger Planung.
Picto: NUTZUNGSBESCHRĂ„NKUNG FĂśR TEILBEREICHE

Aufgrund der vielfältigen Strukturen sind Auflagen bezüglich der Nutzung zu empfehlen:

• zur Straße nur Verwaltung/Büronutzung im Industriepark Ost
• Hafennutzung kombiniert mit Arbeiten im Freien
• Nur Verwaltung und Gewerbe im Industriepark Ost
• zum Eingang Süd nur Verwaltung/Büronutzung
• Lärmschutz der Wohnbebauung zum Kurt-Schumacher-Quartier und dem Industriepark Ost
• Zuordnung der Baufelder südlich der Cité Pasteur zu Wohn- oder Gewerbebebauung möglich
Picto: REGENWASSERMANAGEMENT

Ein differenziertes und flexibles Regenwassermanagement als Teil des Konzepts:

• zentrale Sammlung und Versickerung im Campuspark für die dichte Bebauung an den öffentlichen
Grünflächen
• dezentrale Versickerung in der Vorgartenzone auf eigenem Grundstück in den übrigen Flächen
• mögliche Ausnahme Industriepark: Versickerungsflächen seitlich an den Grundstücken
• flexibel dimensionierbares Überlaufbecken an der Landebahn sowie Möglichkeit der Regenrückhaltung im Campuspark

Picto: ZENTRALE ORTE – AKTIONSFELDER DER TXL- ENTWICKLUNG

1. Eingang SĂĽd
• Präsenz: die Urban Tech Republic TXL beginnt an der Autobahn
• People Mover und prägnante Stadtmöbel führen zum Quartier
• neues Hafendock am Hohenzollernkanal und Promenade am Wasser = Beginn des Campusparks

2. Terminalgebäude – Highflyer – Campuspark
• StartUp, Hochschule und Campusgarten verzahnen sich durch den Highflyer
• Interaktion & Kommunikation & Freizeitnutzung auch in Verbindung mit dem Campuspark
• Wasser- und Spielflächen durchziehen den Campuspark – das grüne Zentrum von TXL

3. Attraktive Adresse am Terminal B
• spannungsreiche Straßenfluchten und klare Fassadenfront zum Terminal B
• Integration von Mobility-Hub an attraktiver Schnittstelle Campus und Gewerbe

4. Towerplatz im Zemtrum des TXL-Campus
• städtisches Flair durch urbane Dichte und präzise Kante zum Park
• Integration von U-Bahn in den Platz
• herausragende Einzelarchitektur für Gastronomie, Hotel oder andere prominente Nutzung
• Erhalt der Terminalgebäude A, B, D
• der Campuspark als erste Entwicklungsmaßnahme (analog zum Entwicklungskonzept Var. 2)
• Kontakt mit dem Wasser und Präsenz an der Autobahn
• Erhalt Highflyer: nicht zwingend; wesentlicher Teil der neuen TXL-Identität und des Campuspark
• People Mover im Westen der Erschließung - Verbreitern der Grünfläche Campuspark:
a) positiver Effekt: klare Raumkanten auf Terminalgebäude fluchtend
b) groĂźzĂĽgigere Parkgestaltung
c) Flächenvorrat für alternative Mobilitätskonzepte

Picto: STĂ„DTEBAULICHE KĂ–RNUNG

Für die weitere Qualifizierung des Masterplans sind insbesondere die Raumkanten und Gebäudehöhen der Fokusbereiche zu präzisieren. Für ein stimmiges stadträumliches Gesamtbild sind die Parzellierung der Baufelder sowie „harte“ und „weiche“ Festlegungen zu treffen.Die oben gezeigte Körnung stimmt weitestgehend mit den Zielsetzungen des Masterplans bezogen auf Baukörperhöhe, Baufluchten und Parzellierung überein.
Die Vorgartenzone kann ein sinnvoller Bestandteil des Regenwassermanagements werden oder als Distanz- und Reservefläche dienen. Im Bereich des Industrieparks schlagen wir die Verlagerung der Zone zwischen die Industriebauten vor, eine genaue Prüfung dessen war nicht Gegenstand der Vorqualifizierung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Ansatz, die Landschaft als GrundgerĂĽst der Entwicklungsstrategie fĂĽr TXL zu sehen, wird vom Preisgericht gewĂĽrdigt.
Der Campuspark lässt eine reizvolle Atmosphäre entstehen, in der das Terminal als Solitär wirkt. Hier gibt es eine interessante Vernetzung zwischen der Landschaft der Tegeler Stadtheide und den Nutzungen in den angrenzenden Bauquartieren.
Der Towerplatz ist richtig dimensioniert und bietet neben der Parkterrasse auf dem Highflyer einen weiteren öffentlichen Begegnungsraum.
Hervorgehoben werden das Energiedock am Hohenzollernkanal und die damit verbundene Art der konsequenten thematischen Eingangsformulierung.
Leider sind die Aussagen zu den städtebaulichen Fragestellungen nicht hinreichend bezüglich der Aufgabenstellung.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Lageplan 1:5000

Lageplan 1:5000

Lageplan 1:2000 Terminal

Lageplan 1:2000 Terminal

Lageplan 1:2000 Entrée Ost

Lageplan 1:2000 Entrée Ost

Pictogramm: Fortschreibung Masterplan - Interventionen

Pictogramm: Fortschreibung Masterplan - Interventionen

Pictogramm: Verkehrskonzept

Pictogramm: Verkehrskonzept

Pictogramm: Nutzungsbeschränkung für Teilbereiche

Pictogramm: Nutzungsbeschränkung für Teilbereiche

Pictogramm: Regenwassermanagement

Pictogramm: Regenwassermanagement

Pictogramm: Zentrale Orte - Aktionsfelder der TXL-Entwicklung

Pictogramm: Zentrale Orte - Aktionsfelder der TXL-Entwicklung

Pictogramm: Städtebauliche Körnung

Pictogramm: Städtebauliche Körnung