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Studienauftrag | 05/2013

Labitzke-Areal

Teilnahme

gus wüstemann

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Gesamtbeurteilung

Die vorhandene Situation wurde gut analysiert, jedoch nur wenige Schlüsse daraus gezogen. Im Vordergrund stehen starke Ideologie und strenge Typologie, die im Detail zu wenig weiterentwickelt sind.
Viele verschiedene an und für sich spannende Ideen sind vorhanden, diese sind aber wenig konsequent umgesetzt.

Die Bauten sind sehr selbstbewusst ausgebildet, sie erscheinen dominant im Quartier. Ihre Setzung bringt Aus- und Durchblicke, die offenen Erdgeschosse vermeiden die Entstehung von potenziellen Angsträumen. Die drei sehr ähnlichen, nur in der Grösse verschiedenen Bauten wirken spannungslos situiert. Albula- und Hohlstrasse sind wenig unterschiedlich behandelt, die Gestaltung der Vorbereiche Albulastrasse entspricht nicht dem Charakter einer Quartierstrasse.

Der öffentliche Raum scheint wenig zusammenhängend, bringt wenig Atmosphäre und kein Zusammenspiel zwischen Gebäude und Umgebung. Die Freiräume wirken eher zufällig, trotz Reduktion der bebauten Flächen sind weiterhin grosse Teile des Geländes überbaut, ein eigentlicher Kristallisationspunkt ist nicht ausgezeichnet. Die aufgesetzten Baumbereiche zonieren den Aussenraum, sind aber darüber hinaus wenig nutzbar.

Fazit

Das Projekt basiert auf einer idealisierten Vorstellung von drei objekthaften Gebäuden mit schrägen Fassaden, grosser Transparenz und einer eher luxuriösen Materialisierung. Die städtebauliche Idee ist wenig einleuchtend, die starke Vision ist nicht ortsbezogen.

Die Ausbildung des Erdgeschosses mit den freien Flächen ist an dieser Lage mit sehr wenig Publikum nicht realistisch, die ganz zu öffnenden Erdgeschossräumlichkeiten sind zu transparent und von den Benutzern in dieser Form kaum erwünscht. Die Belebung des vorgeschlagenen Boulevards scheint schwierig und kaum realistisch.

Die Entwicklung im Innern vermag die mit der äusseren Erscheinung geweckten Erwartungen nicht zu erfüllen, die Schrägen sind nicht zielführend. Der Wohnungsspiegel wird nicht eingehalten, die Grundrisse weisen zu grosse Unterschiede bei den Wohnungsgrössen auf, haben teilweise gravierende Mängel wie zu kleine Zimmer, die Schrägen der Fassaden werden wenig ausgenutzt.

Die Wirtschaftlichkeit ist nicht gegeben, die Baukosten müssen stark hinterfragt werden, Ausnutzung und Wohnungszahl liegen im untersten Bereich, die Rendite ist ungenügend. Die Anforderungen für die Nachhaltigkeit finden zu wenig Beachtung.