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Studienauftrag | 05/2013

Labitzke-Areal

Teilnahme

Futurafrosch GmbH

Architektur

Marcel Baumgartner GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Gesamtbeurteilung

Das grossstĂ€dtische Projekt baut auf einer starken Grundidee auf und wird mit eindeutiger Haltung konsequent ausgearbeitet. Die sehr stĂ€dtische Grossform wird stark differenziert und wirkt mit ihrem wechselnden Ausdruck ambivalent. Die neue IdentitĂ€t des Ortes wird erlebbar und spĂŒrbar, daran sind sowohl das GebĂ€ude wie auch die PlĂ€tze beteiligt.

Labitzkeplatz, Labitzkehof und auch die das Areal querenden „Gartenwege“ sind identitĂ€tsstiftend, haben grosses Potenzial und tragen zur Adressbildung bei. Die Ausgestaltung ist gut differenziert und mit Gestaltung und Belagswahl den verschiedenen RĂ€umen angepasst. Die ZugĂ€nge zum Areal ĂŒberzeugen zu wenig, speziell der Hauptzugang SĂŒd auf der Seite Albulastrasse.

Die Abfolge der AussenrĂ€ume mit den beiden PlĂ€tzen und verbindenden Wegen ist klar und einleuchtend. Labitzkeplatz, Labitzkehof und die beiden unterschiedlichen „Gartenwege“ bieten hohe AufenthaltsqualitĂ€t und vielfĂ€ltige Nutzbarkeit. Die Verbindungen der verschiedenen FreirĂ€ume sind zu minimal, die Lage der DurchgĂ€nge unmittelbar vor den flankierenden GebĂ€uden kritisch. Die langen und schmalen DurchgĂ€nge unter den GebĂ€uden sind potenzielle AngstrĂ€ume. Zu den Nachbarliegenschaften nach O und W sind keine Verbindungen aufgezeigt. Die zurĂŒckhaltende Unterbauung - die NebenrĂ€ume sind dementsprechend sehr knapp - ermöglicht grosse Baumvolumen und damit eine adĂ€quate Antwort auf die grossen Baukörper.

Die Bauten sind differenziert ausgebildet, die langen Fassaden werden fein gegliedert. Teilweise wirken die Elemente aber aufgesetzt und kĂŒnstlich. Die GebĂ€udeteile zur Albula- und Hohlstrasse sind den StrassenrĂ€umen entsprechend differenziert gestaltet.

Die Ausbildung des Erdgeschosses mit Atelier-Wohnungen mit höher gelegenem Privatbereich ist attraktiv, die wenigen GewerberĂ€ume im Hochhaus an der Albulastrasse eignen sich fĂŒr Quartiernutzungen, die zusammenhĂ€ngende ErdgeschossflĂ€che gegen die Hohlstrasse lĂ€sst verschiedene gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten zu.

Die Grundrisse sind spannend, gut diversifiziert und entsprechen genau dem WohnungsschlĂŒssel. Mit teilweise unkonventionellen Wohnungstypen wird ein breites Zielpublikum angesprochen, Atelierwohnen, Turmwohnungen und konventionelles Wohnen werden vorgeschlagen.

Die zimmergrossen EntrĂ©es können bei eher knapp bemessenen Wohnungen nicht ĂŒberzeugen, auch die Möblierungsmöglichkeiten sind wegen der DurchgangsrĂ€ume teilweise ungĂŒnstig, in einigen FĂ€llen sind die Wohnbereiche zu eng. Die in der unbelichteten Tiefe gelegenen Koch- und Essbereiche scheinen fraglich. Die zu kleinen und zu wenig tiefen AussenrĂ€ume - Balkone und Loggias - im GebĂ€udeteil gegen die Albulastrasse sind kaum brauchbar.

Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben, die Baukosten scheinen knapp möglich, die Ausnutzung ist erreicht, Wohnungszahl und Rendite liegen im optimalen Bereich der Projekte. Die Anforderungen Nachhaltigkeit sind weitgehend erfĂŒllt.

Fazit

Das Projekt ist sehr stĂ€dtisch und zeigt eine starke Vision. Die Ausarbeitung ist konsequent, das Resultat hat grosse QualitĂ€ten und ĂŒberzeugt in seiner stĂ€dtebaulichen Form und als klare Adresse mit eigener IdentitĂ€t.

Die grosszĂŒgigen AussenrĂ€ume Labitzkeplatz und Labitzkehof haben viel Potenzial fĂŒr die Nachbarschaft und fĂŒr das Quartierleben.

Die Strukturierung der Grossform ist zu wenig ĂŒberzeugend, die Grundrisse sind zwar nach attraktiven Konzepten gestaltet, weisen aber teilweise doch wesentliche MĂ€ngel auf. Die eher langen und mit Ausnahme des SĂŒdportals niedrigen DurchgĂ€nge bieten ein interessantes Potenzial, sind aber noch nicht gestaltet.

Die Auswirkungen der Grossform auf die Vermietung und Vermarktung wird eher kritisch eingeschĂ€tzt, die Wohnform wirkt trotz Differenzierungen noch zu grossstĂ€dtisch fĂŒr diese Lage in ZĂŒrich und das dort zu erwartende Zielpublikum.