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begrenzt offener, städtebaulicher Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil | 04/2009

Entwicklungsgebiet Inselplatz - Jena

3. Preis

Dr. Weigel & Waldhelm

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterung 31 12 13

Grundkonzept

In Anlehnung an historische Stadtarchitektur Strukturen wird die Teilung des zu entwickelnden Areals in 3 große städtebauliche Einheiten mit Straßenzügen vorgeschlagen.

Grundthema des Entwurfes ist Wohnen im innerstädtischen Bereich. Als Blockrandbebauung, den historischen Stadtgrundriss aufnehmend, fügt sich der Entwurf in seiner konsequenten Einzelparzellierung und dadurch zu erwartenden Vielfältigkeit sehr gut in den städtebaulichen Kontext ein. Die Einzelparzellen können auch sehr gut miteinander kombiniert werden. Die 4-5 geschossige Bebauung mit möglichem Staffelgeschoss führt den Städtebaulichen Maßstab fort und bildet mit den angrenzenden Straßenzügen eine beruhigte Wohninsel zwischen den Hauptverkehrsadern der Stadt.

Im Inneren des Areals befindet sich der verkehrsberuhigte Inselplatz mit Baumsaal und Gastronomie mit Außenbestuhlung.

Eine höhere Bebauung wird als Landmarke und Orientierungspunkt am Lutherplatz als wichtigen Knotenpunktpunkt und Tor zur Innenstadt, der am stärksten frequentierten Ost-West-Tangente und ÖPNV-Nord-Süd-Achse vorgeschlagen.

Verkehr

Die Straßen Am Anger und Lutherplatz/Fürstengraben werden als Hauptachsen für den Individualverkehr gesehen, während Löbdergraben und Steinweg als ÖPNV-Achsen eher verkehrsberuhigt werden sollen.
Das gesamte Areal Inselplatz / Steinweg wird in Zusammenhang mit der unmittelbar südlich gelegenen Bebauung „Am Rähmen“ und „Frauengasse“ als verkehrsberuhigtes Wohnareal gesehen. Unter den umlaufenden Grüngürtel befinden sich zwei 2-3 geschossige Tiefgaragen, anmietbaren und öffentlichen Stellplätzen, Zufahrten Am Anger und Lutherplatz. Die Tiefgaragen haben Kehrtwendeln an den Endbereichen, sodass über die jeweils andere Ebene die Rückfahrt erfolgen kann.

Grünkonzept

Eine Interpretation der Orchideenstadt Jena soll im Grün und Freiflächenkonzept zum Ausdruck kommen und sich als Image und Marketingkonzept weiter fortsetzen.

Der Grünzug Fürstengraben wird über den Lutherplatz hinaus weiterentwickelt. In einem umlaufenden Grünstreifen unterschiedlichster Ausprägung werden florale Muster von Orchideenblüten baulich in einer Parklandschaft mit Hochbeeten, Parkflächen, Orchideenfeldern, Großgrün und Sitzgelegenheiten umgesetzt. Diese grüne Pufferzone wirkt mit Großgrün Schall absorbierend dem Verkehr entgegen.

Auf den Orchideenfeldern könnten u. a. die unmittelbar in und um Jena vorkommenden Orchideensorten: Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), Cypripedium Calceolus (Gelber Frauenschuh) und Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens) gepflanzt werden.

Die Wohnungen orientieren sich grundsätzlich zu einem Innenhof der als grüne Wohnoase in der Innenstadt erlebbar ist. Straßennamen können im Orchideen Konzept vergeben werden.

Nutzungskonzept

Das Konzept sieht durch die Wohnungsknappheit in der Stadt Jena den Schwerpunkt auf dem Thema Wohnen, kleinere Dienstleistungen sowie Handel und Gastronomie können in den Erdgeschossen und im besonderen an den städtebaulichen Ecken untergebracht werden. Ein kleiner Nahversorger und Bürohaus in exponierter Lage runden die Idee ab.

Hotel und großflächiger Einzelhandel wird eher auf dem Eichplatz und Kunst im Volksbad oder zentrumsnaher gesehen. Besondere Nutzungen sollte möglichen noch zu entwickelnden prädestinierteren Standorten nicht vorweggenommen werden.

Die vorgelagerten Tiefgaragen unter den Grünstreifen sind ohne komplizierte Überbauungsrechte komplett öffentlicher Bereich. Potentielle Käufer können dadurch mit den Parzellen „echten“ Grund und Boden erwerben.

Das Wohnthema selbst bietet am Inselplatz vielfältigste Umsetzungsmöglichkeiten. Betreutes Wohnen, studentisches Wohnen, Geschosswohnungsbau, sowie exclusive Möglichkeiten von Stadthäusern und Splitlevel / Penthouselösungen in den Staffelgeschossen mit Dachterrassen.

Vermarktung / Marketing

Dem neuen Stadtviertel soll durch das Orchideenthema als Pendant zum Damenviertel, als ebenfalls der Innenstadt vorgelagertes Wohnareal ein Name gegeben werden: „Orchideenviertel Inselplatz“. Wir sehen hier eher ein wissenschaftlich biologisches Thema passend zum Wohnen, als ein technologisches Thema, auch im Hinblick auf die Nähe zur Universität.

Durch die Einzelparzellierung werden sehr gute Vermarktungschancen gesehen. Das Konzept spricht sowohl Mittelstandsinvestoren (Massivhausbauer), Großinvestoren (Wohnungsgenossenschaften) als auch private Bauherren (Individualisten) gleichzeitig an. Insgesamt wird durch das Wohnkonzept ein großer Markt zur schnellen Vermarktung der Grundstücke zu derzeit sehr guten Marktpreisen gesehen, da keine Grundstücke im Innenstadtbereich Jenas mehr verfügbar sind, bei einer gleichzeitig hohen Wirtschaftlichkeit.

Wasser

Der vorhandene Wasserlauf soll als Image bis zum kleinen Paradies weiterentwickelt werden und zu Belebung des Viertels beitragen. Das Wasser erscheint als Wasserspiel – verschiedenfarbig beleuchtet als Thema: „Jena – Stadt des Lichts“ am Löbdergraben und markiert den Eingang zum Stadtviertel. Das Wasserthema setzt sich als Wasserlauf in Richtung Inselplatz fort, wo es als Wasserbecken zum verweilen einlädt. Schließlich stellen die Wassersteelen im Steinweg die imaginäre Fortsetzung bis zum kleinen Paradies in den angrenzenden Saaleauen dar.