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Projektwettbewerb, selektiv (dreistufig) | 01/2010

"The Circle at Zurich Airport"

Vogelperspektive

Vogelperspektive

3. Rang

XDGA Architects

Architektur

BUREAU DAN BUDIK

Architektur

Ney & Partners

Bauingenieurwesen

Ernst Basler + Partner

Verkehrsplanung

Ernst Basler + Partner

TGA-Fachplanung

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH

Bauphysik

FRONT INC

Bauingenieurwesen

b+p baurealisation ag

Bauingenieurwesen

luxigon

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Neuinterpretation der Chiffre «Circle» aus der 2. Stufe ist den Verfassern gelungen. Das Projekt präsentiert sich nun als Zwitter: dynamisch auf der Flughafenseite, elegant auf der Seite des Butzenbüelhügels. Es lässt eine grosse Diversifizierung der architektonischen Signatur zu, was sich vorteilhaft auf die Adressbildung auswirkt. Man kann von einem Collagen-Prinzip sprechen, das eine fast postmoderne Dynamik zum Flughafen hin zeigt. Die neuausgebildete Hauptzirkulation – die «Spine» – im 4. Obergeschoss entlang der Parkseite lässt eine fast ländliche Atmosphäre entstehen. Das Projekt spielt gekonnt mit den öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen. Sein hybrider Charakter äussert sich auch im Innern, in dem es die Gestaltung unterschiedlichster Raumwelten zulässt. Eine zentrale Frage ist jedoch, ob die Gebäudetiefen und Hofsituationen tatsächlich die suggerierten Lichtverhältnisse entstehen lassen. Die Möglichkeit, das Projekt in mehrere Etappen zu unterteilen, stellt eine grosse Qualität dar.
Die Nutzungen sind intelligent angeordnet und ermöglichen die Ausbildung spezieller Adressen. Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Events», «Brands & Dialogue» und «Consel & Services» werden in und um einen zentralen Komplex mit einer grossen Eingangshalle organisiert, welche die Niveauunterschiede zwischen Bushof und Hügel überbrückt. Das Modul «Hotels & Serviced Apartments » formiert sich neu am nördlichen Rand sowie östlich anschliessend an den zentralen Komplex. Die Büroflächen des Moduls «Headquarters & Offices» liegen über alle Geschosse in den östlich und nördlich angrenzenden Baukörpern verteilt. Die Idee einer Stadtcollage ist für «The Circle» bezüglich Identität und Nutzungen sehr interessant, weil auf diese Weise unverwechselbare Identitäten geschaffen werden. Individuelle Charakterisierungen durch Key-Mieter werden ebenfalls ermöglicht. Die Idee, den Park als «Imageträger» zu nutzen, ist bestechend. Den Verfassern gelang es, den gewünschten Spannungsbogen «Privatheit vs. Öffentlichkeit» sehr überzeugend zu bearbeiten. Nach wie vor eher unklar ist der Premium-Charakter des Projektes. Die Vermietbarkeit und Funktionalität einzelner Grundrisse insbesondere in den Modulen «Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» muss als kritisch beurteilt werden. Die ausgewiesene Dichte bringt teilweise gravierende Belichtungsprobleme mit sich. Das Areal wird wie in der Stufe 2 über die drei im Programm definierten Verbindungen an den Flughafen angebunden. Als Hauptverbindung dient der Weg über den Bushof, der den zentralen Komplex der Überbauung optimal erschliesst. Als untergeordnete Verbindungen dienen eine Seilbahn vom Terminal und die ausgebaute bestehende Unterführung. Die externen Langsamverkehrsströme werden um die Überbauung und entlang dem Butzenbüel geführt.
Das gesamte Erschliessungssystem ist vor allem wegen der Dualität der beiden durchgehenden Erschliessungsstrassen sehr aufwendig und flächenintensiv. Aufgrund der verringerten Anzahl von Parkfeldern weist das Projekt nach wie vor eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit auf. Die Haupteinfahrt erfolgt ab der Brücke über eine Rampe ins dreigeschossige Parking. Die Nebeneinfahrt erfolgt links ab dem Ring und ist für die Anlieferung und die Vorfahrt für Busse vorgesehen. Die Hauptausfahrt erfolgt im Norden gestaffelt aus den drei Ebenen. Die interne Erschliessung wird mit zwei getrennten durchgängigen Erschliessungsachsen für LKW und Personenwagen gelöst. Die drei Parkierungsebenen sind mit Rampen redundant verbunden. Die Vorfahrten liegen zentral im 1. Untergeschoss für Personenwagen und im 3. Untergeschoss für Busse. Die Anlieferung erfolgt im 2. Untergeschoss und über eine vergrösserte Plaza- Anlieferung.
Im Projekt werden die Energieaspekte nachvollziehbar dargestellt. Bezüglich der Nachhaltigkeitsthemen weist es jedoch Lücken auf. Die Erfüllung der Auflagen bezüglich Minergie und Nachhaltigkeitszertifizierung scheint jedoch möglich. Besonders hervorzuheben sind die im Vergleich intensivste Auseinandersetzung mit den Naturelementen auf dem Butzenbüelhügel und deren gelungene Integration in das Konzept für den Park. Die Korrektur der in der 2. Stufe aufgezeigten technischen und baurechtlichen Mängel ist nicht in allen Teilen gelungen.
Die Wirtschaftlichkeit des Projektes kann aufgrund durchschnittlicher Erstellungskosten als solide bezeichnet werden. Das Projekt ist eine Addition von Teilprojekten und damit bezüglich der Bautechnik konzeptionell komplexer als andere. Die Kompaktheit der Gebäude dagegen führt zu relativ tiefen Baukosten. Die emotionale Wertigkeit der Mietflächen hat Aufwertungschancen, wenn es gelingt, die Adressen mit unterschiedlichen Graden von Öffentlichkeit und Privatheit optimal zu vermieten. Bis zum Baubeginn erlaubt das Konzept, den Nutzungsmix massgeschneidert anzupassen. Nach der Realisierung ist das Projekt nur beschränkt nutzungsflexibel. Die Architektur muss so stark sein, dass eine nachhaltige Identität entsteht. Gelingt dies, steht einer starken Positionierung und höheren Mieteinnahmen nichts im Wege. Die bauliche Vielfalt verursacht höhere Betriebs- und Unterhaltskosten, die jedoch optimiert werden könnten.
Aussenansicht

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Innenansicht

Innenansicht

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Ansichten

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Situationsplan

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