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Werkstattverfahren | 12/2013

Quartier Lennépark

Schwarzplan

Schwarzplan

Engere Wahl / Grundlage für weitere Bearbeitung

team 51.5° architekten

Architektur

Erläuterungstext

Ausgangspunkte des Entwurfs sind die offene Struktur der historischen Bebauung, die Grenzen der in Besitz verschiedener Eigentümer befindliche Grundstücke und die auf das Planungsgebiet einwirkenden Immissionen. Ziel des Entwurfs ist ein neues, gemischtes, der Lage entsprechend dichtes Quartier, das Bezüge auch zur jüngeren Vergangenheit sucht, den Ort in seinen aktuellen Konditionen interpretiert und dabei selbstbewusst einen eigenen Charakter formuliert.

Hierzu wird vorgeschlagen, je 2-3 Grundstücke von je 2 Eigentümern zu Entwicklungs-flächen von je 4.000 - 6.750 m² zu vereinen. Die sich dadurch ergebenden Baufelder ermöglichen [weiterhin] eine offene Bebauung mit kompakten, introvertierten, die Immissionslage reflektierenden Hofgebäuden mit einer Grundfläche von 1.500-3.000 m².

Diese können je nach Nutzung [Gesundheitszentrum, Familienwohnen, Hotel & Tankstelle, Kunst- & Kultursalon, Hochschule mit Spin-off o.ä.] als unterschiedliche Architekturcharaktere ausgebildet und als gemischt genutzte Strukturen mit Geschossflächen von ca. 6.900 - 10.500m²] vertikal geschichtet werden.

Den gestalterischen Rahmen für diese Optionen bilden darüber hinaus die folgenden, den Hauptbaukörpern eingeschriebenen Prinzipien: einheitliche Gebäudehöhen von 17,5 - 21,00 m [5 - 6 Geschosse], öffentlichkeitsorientierte [Doppel-]Erdgeschosse, großflächigere Nutzungen im Hofinnenbereich, ggf. als doppelgeschossige Raumkonstellation als Hofüberbauung.

Die Erschließung des Planungsgrundstücks erfolgt über insgesamt 8 Zugänge zwischen den Hauptbaukörpern, jede dient zweite dabei als gemischte Erschließungsfläche. Wo nötig werden diese projekt- / gebäudebezogen durch direkte Gebäudezufahrten ergänzt.

Ein hohes Haus am Kreuzungsbereich Lennéplatz / Gellertstrasse markiert die Lage des Quartiers am historischen 26-er Ring. Das Gebäude reiht sich in eine Reihe bereits bestehender Landmarken ein und fördert damit die Wahrnehmung des neuen Quartiers im übergeordneten Stadtbild.

Die vorgeschlagen Freiraumstruktur erlaubt eine engmaschige Vernetzung des neuen Quartiers mit dem unmittelbaren Umfeld und kontrastiert zwischen einem grünen, offenen Rand und einem zentralen, nutzungsintensiveren Quartiersplatz, zu dem sich die Hauptnutzungen des Baukörper orientieren.

Aufgrund der Größe des Projekt und des langen ‚Dörnröschenschlafs‘ des Geländes, schlagen wir eine sukzessive Flächenaktivierung durch zunächst temporäre Nutzungen [Kunst- & Kulturinstallationen, Experimentierfeld, Hofgebäude aus Containern u.ä.] vor, um damit die Fläche in die Wahrnehmung der Stadtbewohner zu rücken. Darauf aufbauend kann eine Realisierung der geplanten Bebauung in drei bis fünf Bauabschnitten erfolgen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die sehr durchdachte Arbeit präsentiert einen Entwurfsansatz, der sich aus der Komposition von introvertierten Einzelhausstrukturen zusammensetzt. Die gewählte Bausteingröße erscheint sehr flexibel für unterschiedlichste Nutzungen und eröffnet somit eine große Bandbreite an Entwicklungsmöglichkeiten für das Gebiet.

Der Bautypus eines großen Stadthauses mit Nutzungsmischung innerhalb des Gebäudes und seine Orientierung zum Innenhof stellen zeitgemäße Beiträge
für die Entwicklung eines innenstadtnahen Quartieres dar.

Da sich der Entwurf auf die vorhandene Parzellenstruktur stützt und jedes Gebäude separat erschlossen wird, ist eine praktikable Bauabschnittsbildung möglich.
Das Gebiet kann schrittweise entsprechend der Nachfrage wachsen. Aufgrund der Unabhängigkeit der Gebäude voneinander entstehen auch bei nur teilweiser Realisierung des Gesamtkonzeptes funktionierende Einheiten, die als Solitäre im Grün stehen.
Das Nebeneinanderstehen verschiedener Architektursprachen ist vorstellbar.

Als gelungen und gut entwickelbar wird die Positionierung und Kubatur der Hochhausscheibe als Zeichen im Nordwesten des Plangebietes eingeschätzt.
Hier werden die Bezüge zum städtebaulichen Umfeld auf prägnante Art und Weise hergestellt und ein wiedererkennbares Zeichen als Adresse für das Quartier gestaltet.
Positiv bewertet wird auch der unaufgeregte Umgang mit dem umgebenden Stadtraum. Ganz selbstverständlich nehmen sich die Gebäude zurück und geben einem grünen Rand Raum. Die Dimensionierung der Freiräume zwischen den Gebäuden erscheint etwas zu großzügig, ihre Nutzungszuordnung und die Abgrenzung des öffentlichen Raumes bleiben unklar.

Insgesamt wird die Arbeit als sehr hochwertiger Beitrag eingeschätzt, der aufgrund seiner Flexibilität und zeitgemäßer Bausteine die besten Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Quartiersplatz

Quartiersplatz

städtebaulicher Entwurf

städtebaulicher Entwurf

Gebäudetypologien

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Konzeptdiagramme

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