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Offener Wettbewerb | 07/2015

Umwandlung des Quartiers 8 in der Gartenstadt Drewitz

ein 2. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

Seemann-Torras Architektur

Architektur

Ingenieurbüro für Baustatik und Sanierungsplanung Dipl.-Ing.(FH) A. Nisse

Bauingenieurwesen

Bau² ‐ Bauingenieurin für Bauphysik

Bauingenieurwesen, Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf orientiert sich stark an den bestehenden Wohngebäuden und schlägt generell
nur geringe Eingriffe in den baulichen Bestand vor.

Die straßenseitigen Gebäudeeingänge wie auch die durchgesteckten Treppenhäuser im EG werden beibehalten. Entlang der Hans-Albers-Straße werden die Eingänge durch eine erhöhte Überdachung und farbliche Kennzeichnung betont.
Die Außenanlage im Hof verschwindet in einem Loch. Der Anteil an versiegelter Fläche ist viel zu hoch und die Lage der Fahrradstellplätze ist ungeeignet.

Die vorhandenen vorgelagerten Balkone/Loggien werden zurückgebaut. An ihre Stelle tritt eine neue Stahl- und Holzkonstruktion, die den Bezug zur Gartenstadt aufgreift und durch die teilweise offenen Seitenflächen wesentlich leichter wirkt. Die vertikale Gliederung wird durch die neuen Balkon-/Loggienkonstruktionen unterstützt.
Entlang der Hans-Albers-Straße werden jeweils 3 Fenster mit einem geringen baulichen Eingriff gestalterisch zusammengefasst. Die so entstehende horizontale Lagerung der Fassaden wird durch die Treppenhäuser unterbrochen.
Problematisch erscheinen die vor die Hoffassade gestellten Aufzugstürme, die zu wenig mit den Grundrissen korrespondieren. So z.B. werden lediglich die zwei neuen Geschosse der Aufstockung direkt an den Aufzug angeschlossen. Der Aufwand steht im keinem Verhältnis zum Gewinn lediglich für die Wohnungen der Aufstockung. Um die Regelgeschosse mit einem Aufzug zu erschließen, wären wesentlich größere Eingriffe im Bestand erforderlich.

Es werden unterschiedliche Grundrisslösungen vorgeschlagen. Problematisch ist die Nichtberücksichtigung der Aufzüge bzw. die fehlende Erschließung durch die Aufzüge, die lediglich im Abschnitt der Aufstockung angedacht sind. Während teilweise geringste Eingriffe in die bestehenden Grundrisse angedacht sind, werden in anderen Fällen das Bad, die Küche, der Leitungsschacht und zusätzliche Lagerflächen (Regal, Garderobe im Schlafzimmer) mit der sog. „Holzbox“ zusammengefasst.
Die 2-geschossige Aufstockung wird mit pavillonartigen Aufbauten konzipiert, die durch seitlich angeordnete Wintergärten untergliedert werden. Die Grundrisse werden gespiegelt dargestellt. Auch hier besteht kein Bezug zum vorgelagerten Aufzugsturm.

Für die Hofgestaltung wird im Kontrast zur orthogonalen Struktur der Wohngebäude eine freie Form der Flächenbildung vorgeschlagen. Die an den Gebäuden angrenzenden Flächen werden erhöht, um einen barrierefreien Zugang vom so entstehenden „Plateau“ zu dem Erdgeschossniveau zu ermöglichen. Widersprüchlich erscheint jedoch der Beibehalt der Treppen. Das Wegesystem ist nicht ganz durchdacht, insbesondere was die Erschließung der Eckgebäude betrifft.

Hinsichtlich der Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit stellt die Arbeit 2006 eines der effizientesten Konzepte – vor allem hinsichtlich des baulichen Eingriffes in den Bestand – dar.
Das vorgeschlagene Wärmedämmverbundsystem führt zu einem anderen Erscheinungsbild, das jedoch durch die Holzelemente gefällig wirkt.

Das Energiekonzept schlägt einen eher konventionellen Ansatz vor.