Kirchacker-Areal

Die Stärken des Entwurfs des Teams "Caruso St John / antón & ghiggi" liegen im Ordnungsprinzip auf der unmittelbaren Stadtebene: Die Baufelder sind präzise geschnitten und zonieren klare Aussenräume. Der anliegend an die Zentralstrasse angeordnete "Platz für alli" hat das Potenzial für einen lebendigen Stadtplatz. Der Erweiterungsbau für die Schule an der Stirnseite der Rhyfallhalle bildet zusammen mit dem Kirchackerschulhaus einen gut gefassten Schulhof.
Das grosse Baufeld für die Retail- und Wohnnutzungen weist eine für diese Nutzungen passende Dimension auf. Für die Gebäudevolumen in den Obergeschossen sind verschiedene Anordnungen möglich. Die städtebauliche Grundkonzeption des Entwurfs kann ohne aufwendiges Regelwerk in einem Quartierplan verankert werden.
Fragwürdig ist hingegen die architektonische Ausformulierung des Entwurfs. Mit dem weitgehend axialsymmetrischen Aufbau von Volumen und Fassaden wird zu wenig auf die jeweilige städtebauliche Situation reagiert, die architektonische Ausformulierung der Fassaden und die Gliederung der Volumen vermögen noch nicht zu überzeugen. Die Grundfläche des Feuerwehrmagazins ist zu knapp bemessen, so dass die Funktionalität für die Feuerwehr nicht gewährleistet ist.
Diese Schwächen des Entwurfs können jedoch behoben werden, wenn im Nachgang an der Quartierplan für das grosse Baufeld "Retail / Wohnungen" ein Projektwettbewerb durchgeführt wird. Die vorgeschlagenen Lösungen für die Schule und die Verwaltung sind tragfähig und stellen eine gute Basis für die Weiterbearbeitung dar.