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Gutachterverfahren | 02/2015

Wohnpark Schwachhauser Heerstraße Nr. 235

Blick vom Hofgartenweg auf die terrassierte Südseite des Wohnquartiers

Blick vom Hofgartenweg auf die terrassierte Südseite des Wohnquartiers

Zur Realisierung empfohlen

CG VOGEL ARCHITEKTEN

Architektur

Jensen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Mischung aus intensiver Begrünung und geschlossenen Baustrukturen prägt das Stadtbild Bremens und erzeugt den besonderen Reiz dieser Stadt – einer wohnlichen Großstadt mit Grünbezug. Hauptsächlich niedriggeschossige Gebäude mit gereihten Lochfassaden geben auch dem Ortsteil Schwachhausen sein dezent klassisches Gepräge. Für das neue Quartier ist die umgebende Bebauung städtebauliche Referenz. Sie wird jedoch interpretiert und an moderne Wohnanforderungen angepasst.
Der Maßstab der Wohnanlage orientiert sich an den baukörperlichen Dimensionen seiner heterogenen Nachbarschaft, in die sich die Neubauten unprätentiös einordnen. Alle Wohnhäuser sind von großzügigen Gartenanlagen trotz hoher Baudichte umgeben. Die „Schwachhauser Hofgärten“ bilden ein Ensemble stilistisch zusammengehöriger Wohnbauten in bester hanseatischer Tradition: selbstverständlich, lebendig, mit eigenständigem Charakter und großer Offenheit!

Beurteilung durch das Preisgericht

Die in der ersten Phase vom Auswahlgremium formulierten Hinweise wurden innerhalb der vorgeschlagenen Konzeption behutsam umgesetzt. Die anfänglich überzogene Sockelausbildung wurde ebenso zurück genommen, wie das über den Zielkorridor hinausreichende Bauvolumen. Die Architektur und Formsprache ist deutlich hanseatischer – und damit vertretbar – geworden. Die komplette Unterbauung des Areals mit einer Tiefgarage entspricht nicht den heutigen Erwartungen an ein zukunftsweisendes Wohnprojekt Im Detail könnte in der gezeigten Darstellung eine noch etwas zurückhaltendere Umsetzung der beschriebenen Gestaltmotive (Lastabtragung, Fassadenöffnungen und oberen Gebäudeabschluss) angestrebt werden. Die dargestellte Ermöglichung von zwei großen Gehölzen durch entsprechende Freihaltungen in der Großgarage ist unbedingt und mindestens erforderlich, um auch in diesem Quartier zukünftig die besondere Charakteristik Schwachhausens, prägnante, deutlich über die Bebauung hinausragende Grünstrukturen, zu ermöglichen und das Quartier - im Sinne einer verträglichen Nachbarschaft - weiter in sein Umfeld einzubetten.

Die Arbeit richtet ihren Fokus weiterhin auf die Sicherstellung von Privatheit und eindeu-tigen und gleichmäßigen Wohnqualitäten. In diesem Rahmen ist sie fein austariert, schafft großzügige Gebäudeabstände und sehr gut angepasste Grundrisse.

Leider geht dieser Fokus zu Lasten des Quartierszusammenhangs. Hier hat das Konzept in der dargestellten Form deutliche Schwächen, die jedoch insgesamt behebbar erscheinen. Insbesondere die zu schwache Anbindung des Spielplatzes an das Quartier und die freiraumplanerische Konzeption für den Bereich der Baugemeinschaften bieten erhebliches Aufwertungspotenzial im Sinne einer identitätsstiftenden und adressbildenden (halb-) öffentlichen Quartiersmitte.

Die Erschließung der Townhouses von Osten entspricht nach Meinung von Teilen des Gremiums der avisierten, hochwertigen Adressausbildung nicht und widerspricht der ortstypischen back-to-back Anordnung.

Aus der Entscheidung zur Verlagerung der Erschließungsstraße an die südliche Grenze erwachsen zwei klare Vorteile des Konzepts: Das Abrücken reduziert die Problematik der Lärmemissionen vom Tennisgelände und bietet auf lange Sicht bessere Optionen hinsichtlich der Einbindung des Quartiers in eventuelle Entwicklungen auf dem heutigen Terrain des Tennisclubs.

Der dargestellte Straßenquerschnitt deckt die verkehrstechnischen Anforderungen nicht ab und ist erheblich nachzuarbeiten. In wie weit die erforderliche Querschnittserweiterung unter Einbeziehung des vorgeschlagenen klassischen Trottoirs oder unter stellenweiser Einbeziehung von Teilen der Besucherstellplätze stattfindet wäre im weiteren Planungsverlauf zu klären.

Das direkte Umfeld des Wendekreises könnte noch hochwertiger ausgebildet werden. Dabei muss die Fahrgeometrie des Dreiachsers zu Grunde gelegt werden.
Insgesamt kann dieser deutlich aus den Mustergrundrissen heraus bestimmte Beitrag in seiner Grundkonzeption die geforderten stadträumlichen und freiraumplanerischen Qualitäten bei Maximierung des Wohnwerts im Quartier gewährleiste.
Sicht vom Quartiersplatz auf die Parklandschaft

Sicht vom Quartiersplatz auf die Parklandschaft

Lageplan vom Wohnpark Schwachhauser Heerstraße Nr. 235

Lageplan vom Wohnpark Schwachhauser Heerstraße Nr. 235

Grundrisse Erdgeschoss

Grundrisse Erdgeschoss

Grundrisse Penthouse

Grundrisse Penthouse