Modellbebauung Neckarbogen

Entsprechend der gesetzten Rahmenbedingungen für das Quartier soll sich das Gebäude in den sogenannten „Heilbronner Block“ einfügen, indem die Bauwerkskanten und die Geschossigkeit der benachbarten Bebauung aufgenommen wird. Auch das Fassadenkonzept und die Materialität als weiße Putzfassade dienen dem Ziel der Integration in das Umfeld.
Dabei teilt sich die Fassade in einen abgesetzten, verglasten Sockelbereich, der sich mit einem schrägen Einschnitt als einladende Geste an den Passanten wendet und in eine verputzte Lochfassade aus zwei verschiedenen Fensterformaten in den Obergeschossen. Sie variieren spielerisch ihre Laibungstiefe und bilden somit teilweise Loggien zur Seeseite aus.
Die Öffnung der Erdgeschosszone zum öffentlichen Raum spiegelt die beiden Nutzungen als gastronomische Fläche sowie als Empfangs- und Ausstellungsbereich unseres Architekturbüros wieder. So ist vorgesehen, neben einem kleinen Café einen Empfangsbereich für das Architekturbüro einzurichten, welches sich in das 1. und 2. Obergeschoss fortsetzt. Bei gleichzeitiger Nutzung als Besprechungsraum präsentiert sich das Büro hier mit Modellen und Grafiken und möchte somit zu einem lebendigen und vielfältigen öffentlichen Raum im neuen Stadtteil Neckarbogen beitragen.
Diese Vielfältigkeit setzt sich in den drei Obergeschossen derart fort, dass dort geförderter Mietwohnraum nach Landeswohnungsbauprogramm geschaffen wird, der durch einen gemeinschaftlich genutzten Dachgarten mit Terrassenflächen ergänzt wird. Die Nutzungsmischung aus Wohnen und Arbeiten führt sowohl hausintern zu optimalen Synergien bezüglich des Energiekonzepts und der sozialen Kontakte, und kommt so auch dem Konzept einer Stadt der kurzen Wege, in der gelebt und gearbeitet werden soll, entgegen.
Die Außenwände sollen in monolithischer Ziegelbauweise mit mineralischer Dämmfüllung erstellt werden und ihr Finish mit baubiologisch unbedenklichen Kalk- und Lehmputzen erhalten. In Kombination der hochwertigen Gebäudetechnik wird der Standard KFW 40+ erreicht. Ca. ein Drittel der Dachfläche wird mit PV belegt.
Durch eine sorgfältige und reduzierte Detailgestaltung sowie die ausgewogene Komposition der Fassade soll zusammen mit einem ambitionierten Energiekonzept des Ing.-Büro EGS-plan, Stuttgart, einem ökologischen Materialkonzept und einem sozialen Ansatz eine vorbildliches Gebäude und damit ein attraktiver und wichtiger Beitrag für den Stadtteil Neckarbogen entstehen.