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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015: Leineweberstraße und Umgebung

3. Rang / Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

Roos Grün Planung

Landschaftsarchitektur

G.U.B. Ingenieur AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Ausführung des Kreisverkehrs zeigt Möglichkeiten auf, verkehrstechnisch Freiräume in den Randbereichen zu schaffen, die die städtebauliche Qualität positiv beeinflussen können. Die additiv eingesetzten Gestaltungselemente führen jedoch nicht zu einer eindeutigen städtebaulichen Prägung des Kreisverkehrsplatzes. So werden die Möglichkeiten, die das Konzept am Kaiserplatz bietet, nicht voll ausgeschöpft. Er bleibt bei einer Vielzahl von verschiedenen Platzbereichen ohne gestalterischen Zusammenhang. Die Ausdünnung des Baumbestandes auf der Leineweberstraße soll Blickachsen nördlich und südlich angrenzender Stadträume erkennbar machen. Die Verfasser schlagen vor, dieses durch lineare Pflasterstrukturen zu unterstützen. Der ruhende Verkehr wird komplett aus der Leineweberstraße herausgenommen. Zur Verkehrsberuhigung des Bereiches am Fuße der Petrikirche wird vorgeschlagen, den zentralen Bereich vom Verkehr komplett freizuhalten. Durch diese Maßnahme wird die Aufenthaltsqualität gestärkt. Die Leineweberstraße wird durch Eingriffe in den vorhandenen Baumbestand negativ in ihrem prägnanten Alleecharakter beeinflusst. Dieser Effekt wird durch die vorgeschlagenen Baumscheiben noch verstärkt. Das Anlegen der Sichtbeziehungen in Nord-Süd-Richtung erscheint beim Teilerhalt der Allee fragwürdig zu sein. Die linearen Bodenstrukturen erscheinen plakativ. Der Ansatz zur Verkehrsberuhigung im Altstadtbereich wird positiv gesehen. Durch die Auswahl der Materialien kann eine helle und homogene Oberflächenstruktur erreicht werden. Es ist jedoch fraglich, ob durch die einheitliche Materialwahl alle Belange der unterschiedlichen Verkehrsbereiche erfüllt werden.
Verkehr
Am Kaiserplatz wird die Darstellung eines verkehrstechnisch tagfähigen Entwurfs vermisst. Die südliche Zufahrt des Kreisverkehrs zur Kaiserstraße wird nur als Ausfahrt dar-gestellt. Für den Kaiserplatz selbst ist eine neue Stellplatzanlage vorgesehen, die mit einem Höhenversatz und Rampen die topographischen Gegebenheiten aufgreift. Die Platz-gestaltung wird als nicht raumadäquat wahrgenommen und die Erreichbarkeit des Platzes gestaltet sich schwierig. Im Bereich der Leineweberstraße entfallen sämtliche Stellplätze. Die Leitelemente erscheinen willkürlich und sind teilweise nicht nachvollziehbar. Auf dem Kirchenhügel sind die geforderten Stellplätze nachweisbar in den Seitenräumen der Erschließungsstraßen angeordnet. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit der Herstellung von drei Altstadtplätzen für Gastronomieangebote mit Aufenthaltsfunktion.
Begrünung
Der Baumbestand in der Leineweberstraße wird konsequent erhalten. An einzelnen Stellen werden Sichtachsen im Bestand realisiert. Positiv ist zu werten, dass die Baumachse der Leineweberstraße vor dem Forum nach Osten fortgesetzt wird. Der Platz am Kohlenkamp wird durch einen Solitärbaum gut gestaltet. Die Wahl der Baumart Sophora japonica ist interessant und als Solitär diskussionswürdig. Bezüglich der Platzgestaltung vor der Friedenstreppe ist die Wahl der Stadtbirne (pyrus calleryana) weniger zu empfehlen, da diese sich in der Stadt bisher nicht bewährt hat. Der geplante Baumstandort verstellt zudem die Sicht auf die Friedenstreppe.
Wirtschaftlichkeit
Die Kosten werden für die Außenanlagen sowie das Herrichten und Erschließen überschlägig und ohne Mengenangaben nach der DIN 276 angegeben. Für die drei Bereiche Kaiserplatz, Leineweberstraße und Kirchenhügel werden vergleichsweise hohe Investitionskosten von rund 4,8 Millionen Euro ermittelt.
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