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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Bahnhofsareal und Bahnhofstraße

ein 2. Preis / zur Weiterbearbeitung empfohlen

Preisgeld: 15.000 EUR

rainer Heinz architektur + stadtplanung

Architektur

Tobias Frauscher Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Entwurfsvorschlag liegt ein pragmatischer Umgang mit den komplexen Rahmenbedingungen des Entwurfsgrundstücks zugrunde. Die Eingriffe beschränken sich im Wesentlichen auf drei Teilräume: den Bahnhofsplatz, den Bereich zwischen dem Rathaus und dem Rottenfußer-Platz sowie den Hauptplatz am Übergang zum Landschaftsraum entlang der Würm.

Durch die vollflächige Überbauung des alten Schulgrundstücks mit einem Gebäudesolitär erhält der Bahnhofsplatz einen angemessenen Abschluss im Südwesten verbunden mit einer räumlichen Umlenkung in die Bahnhofsstraße. Durch die innere Gliederung, Abstaffelung und moderate Geschossigkeit fügt sich das Gebäudevolumen gut in die umgebende Bebauung ein. Die vollflächige Überbauung des Erdgeschosses ermöglicht es, Einzelhandelsnutzungen an diesem Standort zu integrieren, die den öffentlichen Raum beleben. Es wird jedoch bemängelt, dass der Baukörper zur Schule eine Rückseite mit Stellplätzen und der Anlieferung ausbildet und keine Rücksicht auf den erhaltenswerten Baumbestand im Übergang zum Busbahnhof genommen wird. Auch die Lage der Zufahrt zur Park+Ride-Anlage im Kreuzungsbereich der Ammersee- und Bahnhofsstraße müsste im Hinblick auf die Vorgaben des Verkehrsgutachtens überprüft werden.
Das Potenzial der Zone entlang der Bahnlinie wird nicht genutzt. Hier wäre eine intensive und gestalterisch ansprechende Nutzung im Zusammenhang mit der Park+Ride-Anlage wünschenswert. Der Sichtbezug zum Bahnhofsgebäude wird durch den Bau eines Bürogebäudes unterbunden. Die vorgeschlagene Bebauung des Postareals zeigt in diesem Zusammenhang einen vielversprechenden Ansatz. Die dem Wohnen zugeordneten Freiräume sind bezüglich des Lärmschutzes richtig angeordnet. Die Aufenthaltsqualitäten im Vorfeld des Bahnhofs werden aufgrund der großzügig dimensionierten Fußgängerbereiche als gut eingeschätzt. Fahrradabstellflächen und Bushaltestellen sind funktional zweckmäßig angeordnet. Die Verbindung zwischen dem Rathaus und dem Rottenfußer-Platz wird durch Neubauten räumlich verengt. Dem städtischen Platz vor dem Rathaus wird ein landschaftlicher Freiraum vor dem Kulturzentrum gegenübergestellt. Es werden jedoch nähere Aussagen zur Gestaltung dieser Freiräume auch im Hinblick auf die Erreichbarkeit des Kulturzentrums vermisst. Die Erschließung der Parkierungsanlage über die Balthasar-Vitzthum-Straße ist verkehrstechnisch problematisch. Dem Kriegerdenkmal wird ein angemessen großes Plateau mit Aufenthaltsflächen unter Bäumen zugeordnet. Den Parkplatz im Süden des Dienstleistungszentrums würde man sich mit mehr Bäumen überstellt wünschen, um die Situation der Anlieferung und der Zufahrt in die Park+Ride-Anlage zu verbessern.

Am Hauptplatz entlang der Würm wird die Qualität des Grundstücks nicht berücksichtigt. Die Bebauung mit einem Kiosk erscheint nicht ausreichend, um den öffentlichen Raum an dieser Stelle zu beleben. Eine Abschirmung gegenüber dem Verkehrslärm der Starnberger Straße wäre hier ebenso anzustreben wie eine weitere Ausdifferenzierung des Bereiches. Die Anpassung des Straßenquerschnitts der Bahnhofsstraße wird kontrovers diskutiert. Die Aufnahme der Fahrradschutzstreifen in die bestehende Fahrbahnbreite könnte bei angrenzenden Längsparkplätzen und der Integration von Mittelinseln zu einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen.

Insgesamt bietet der Entwurfsvorschlag interessante Lösungen für Teilbereiche. Eine Idee für einen zusammenhängenden Stadtraum 'Bahnhofsstraße' wird vermisst.
Gesamtplan

Gesamtplan

Bahnhofsplatz

Bahnhofsplatz

Perspektive Bahnhofsplatz

Perspektive Bahnhofsplatz