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Einladungswettbewerb | 10/2016

Rösnerwiese

ein 2. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Götze + Hadlich - Architekten und Stadtplaner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Katrin Schulze Landschaftsarchitektin

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die geschlossene Bebauung entlang der Bahn im Norden des Grundstückes bietet einen idealen Lärmschutz für das neue Quartier. Die geschickte Höhenstaffelung der Gebäude ist durchdacht und gut nachvollziehbar. Den Kopf bildet als Auftakt in das Quartier eine erdgeschossige Laden-und Gastronomiezone, mit gut integriertem Parkdeck und Gewerbenutzung im Obergeschoss. Das Parkdeck erscheint im städtebaulichen Kontext zu dominant.

Die in der Mitte des Quartiers angeordnete straßenbegleitende Bebauung stellt das Rückgrat und die räumliche Fassung für die Adalbert-Stifter-Straße dar. Mit dem Übergang zur giebelständigen Zeilenbebauung öffnet sich das Quartier zum Triftbach. Die Absicht des Verfassers allen Gebäuden eine Ausrichtung nach Süden Richtung Triftbach und Berge zu ermöglichen, ist gelungen. Die einfach und unprätentiös geformten dreigeschossigen Baukörper ließen Spielräume zur differenzierten Gestaltung und Ausformung zu.

Die KITA im Teilgebiet 3 bildet einen gelungenen Abschluss der nördlichen Bebauung und ist dort funktional gut aufgehoben. Das Wohnungsangebot wird zukunftsweisend durch Betreutes Wohnen/Mehrgenerationenhäuser ergänzt. Der Standort am Anfang und Ende der straßenbegleitenden Bebauung ist gut gewählt. Der Quartiersplatz ist ansprechend gestaltet, weist hohe Aufenthaltsqualität auf und verfügt über eine gute Anbindung zur Ortsmitte und über eine neue Brücke zum Triftbach. Die Adalbert-Stifter-Straße wird durch begleitende Baumpflanzungen und kombinierte Geh- und Radwege aufgewertet.

Der neu geschaffene Fuß- und Radweg verläuft an der kammartigen Gebäudestruktur entlang und wird in die giebelständigen Baukörper eingeschoben. Hier wäre ein größerer Abstand zur Bebauung wünschenswert gewesen. Als besonders gelungen wird der grüne Anger im Süden bewertet. Dieser verspricht für die angrenzenden Wohnbebauungen qualitätvolle Gemeinschaftsgrünbereiche. Allerdings ist hier ein Großteil der Flächen unterbaut, was zu einem hohen Versiegelungsgrad in diesem Bereich führt.

Die Adalbert-Stifter-Straße wird nur leicht verlegt, die Spartenlage dabei berücksichtigt. Die öffentlichen Stellplätze sind größtenteils im Parkdeck untergebracht. Für das Wohngebiet südlich der Adalbert-Stifter-Straße ist eine große Tiefgarage unterhalb der Grünbereiche vorgesehen, für den nördlichen Bereich eine Tiefgarage teilweise unter den Gebäuden. Straßenbegleitend gibt es 62 oberirdische Stellplätze.

Der Entwurf bietet eine hohe wirtschaftliche Ausnutzung des Grundstücks. Auch die Baukörperformen lassen vielseitige Lösungen zu. Der Gewerbeanteil über der Parkierungsanlage erscheint schwierig vermarktbar. Eine Aufteilung in mehrere Bauabschnitte ist möglich.

Insgesamt wird eine überzeugende Arbeit dargeboten mit klaren städtebaulichen Strukturen und hoher wirtschaftlicher Ausnutzung des Grundstücks. Kritisiert wird die teils schematische Anordnung der Gebäude sowie die gleichförmigen Zwischenräume insbesondere bei den Zeilenbauten. Die Länge des winkelförmigen Gebäuderiegels im Südwesten des Planungsgebiets nimmt die Maßstäblichkeit der Nachbargebäude nicht auf.