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Offener Wettbewerb | 02/2018

Ehemaliges AOA Gelände in Gauting

2. Preis

Preisgeld: 6.600 EUR

Arne Krüger Architekt

Architektur

nagel plant GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene städtebauliche Konzept ist durch die scherenartige Setzung von jeweils 2 Clustern parallel zur Ammersee- bzw. zur Pötschener Straße klar und übersichtlich. Der sich dazwischen öffnende angerartige Binnenraum bietet gleichzeitig eine attraktive Freifläche und eine gute Adresse für die angrenzende Bebauung. Der Sportplatz als östlicher Abschluss des Angers führt jedoch zu einer Beeinträchtigung der benachbarten bestehenden Einfamilienhäuser. Die aufgelösten Blöcke der einzelnen Cluster fügen sich maßstäblich in die vorhandenen Strukturen ein.
Der Supermarkt wird richtig im nordwestlichen Cluster positioniert. Die zugehörigen Kundenparkplätze sind dabei störungsfrei auf der Westseite angeordnet. Mit der aufgesattelten Wohnbebauung wird die Typologie des städtebaulichen Gesamtkonzeptes schlüssig weiterentwickelt. Eine Aussage zur Nutzung der Dachfläche über dem Supermarkt fehlt.
Die Ausbildung der Lärmschutzbebauung entlang der Ammerseestraße schirmt die südliche Bebauung vom Straßenlärm der Ammerseestraße wirksam ab. Die kleinteilige Bebauung führt durch die Vielzahl der Erschließungskerne zu Mehraufwand.
Im Vergleich zu anderen Entwürfen ist das Verhältnis von Geschosswohnfläche zu Erschließungsfläche zwar gut, trotzdem sollte in der weiteren Bearbeitung überlegt werden, ob durch eine Kopplung der Gebäude die Anzahl der Erschließungskerne zu reduziert werden kann.
Es werden 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen angeboten. Die Wohnungsgrößen und zuschnitte sind für den geförderten Wohnungsbau gut geeignet. Die Grundrisse der Wohnungen entlang der Ammerseestraße bedürfen im Hinblick auf den Schallschutz einer Überarbeitung. Auch die Ausbildung von Terrassengeschossen sollte nochmals überprüft werden.
Das Konzept eines nahezu autofreien Quartiers durch den Verzicht auf eine verkehrliche Nordsüd-Verbindung wird grundsätzlich positiv gesehen. Die daraus resultierende Erschließung der beiden südlichen Wohncluster ausschließlich von der Pötschener Straße wird allerdings kritisch gesehen. Die Durchlässigkeit des Quartiers auch für die Einwohner der südlichen Wohnquartiere ist gegeben. Die geplanten Wegeverbindungen verknüpfen geschickt die angebotenen Freiräume mit der Umgebung. Der vorgeschlagene Fuß- und Radweg im Westen liegt richtig.
Den Verfassern gelingt es, durch die präzise Setzung von Grünflächen, Bäumen und Möblierungselementen zu einer wohltuenden Zonierung des Areals beizutragen. Der zentrale Quartierspark lässt eine hohe Aufenthaltsqualität und vielfältige Nutzungen erwarten. Der Bolzplatz als östlicher Abschluss wird jedoch sowohl unter stadträumlichen Gesichtspunkten, als auch unter Aspekten des Lärmschutzes sehr kritisch beurteilt. Die Innenhöfe der Wohnblocks können aufgrund ihrer Größe und Proportion als gut nutzbare Nachbarschaftstreffs ausgebildet werden. Kritisch beurteilt wird die fehlende Dachbegrünung über dem Flachdach des Supermarktes, die sowohl unter stadtklimatischen Gesichtspunkten als auch unter Nutzungsaspekten wünschenswert wäre.
Die Geschossfläche und die Anzahl der Wohneinheiten liegen knapp über dem Durchschnitt. Das Angebot von lediglich 12 WE für Familien ist zu wenig. Das Verhältnis von ober- und unterirdischen Stellplätzen erscheint angemessen.