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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2018

„Südlich Konrad-Adenauer-Park“ in Willich

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

ottenarchitekten gmbh

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht beurteilt die dargestellte städtebauliche Grundkonzeption positiv. Der Einzelhandel ist zunächst sinnvollerweise zur Bahnstraße orientiert und mit zwei flexibel teilbaren Läden gut dimensioniert. Die neue Einzelhandelslage würde sich durchaus selbstverständlich in die vorhandenen, gewerblichen Nutzungen entlang der Bahnstraße integrieren lassen. Kritischer wird die Lage der sog. Shopzone und der Gastronomie entlang der Anliegerstraße gesehen.

Der zweite wesentliche Konzeptbaustein, das Quartierszentrum liegt richtigerweise entlang der Fußwegeverbindung zwischen Innenstadt und Park. Zu diesem zentralen Binnenraum orientieren sich die drei östlichen Bausteine mit ihren Eingängen und Vorderseiten. Der Platz ist mit ca. 70/30 Metern jedoch überdimensioniert. Die Gebäudehöhen, mit durchgängig drei Vollgeschossen, fügen sich harmonisch in die nähere Umgebung ein. Die Dichte und BGF der Arbeit liegt im verträglichen, mittleren Bereich.

Die Nutzungsverteilung folgt der städtebaulichen Konzeption. Grundsätzlich wird eine Mischnutzung angestrebt und entlang der Bahnstraße und der Anliegerstraße umgesetzt. Einzig die U-förmigen Gebäudekörper zum Park werden ausschließlich zum Wohnen genutzt, was der Parklage durchaus gerecht wird.

Unklar bleibt die Entscheidung der Entwurfsverfasser für die U-förmigen Wohngebäude und dafür, dass eine vergleichbare Typologie auch entlang der Bahnstraße gewählt wurde. In der Perspektive von der Bahnstraße ist erkennbar, dass der aufgelöste Baukörper mit Mittel- und Seitenflügel, großen, ausladenden Balkonen und sich vom Baukörper lösenden Pultdächern eher randstädtisch als innenstädtisch wirkt. Die Wohnungen sind im Durchschnitt zu groß geplant und entsprechen nicht dem angestrebten Wohnmix. Die Qualität der Wohnungen wird überwiegend positiv beurteilt.

Das Erschließungskonzept sieht eine Umfahrung des Gebäudes an der Bahnstraße vor. Auch der Quartiersplatz soll umfahren werden. Die Dimensionierung der Straßen und Trennung zwischen Fahrverkehr und Fußgängern erscheint übertrieben für die geringe Frequenz. Die Lage der Stellplätze im Nordwesten, seitlich der Einzelhandelsflächen ist gut gewählt, wenngleich dadurch die Parklage wenig genutzt wird. Die Tiefgaragen lassen eine sinnvolle Realteilung und Bauabschnittsbildung zu. Nur die TG-Zufahrt im Nordosten müsste verlegt werden.

Insgesamt überzeugt die Arbeit durch das robuste städtebauliche Grundkonzept, durch die sinnvolle Nutzungsverteilung, Dichte und Erschließung. Schwächen zeigt die Arbeit in der konkreteren Ausarbeitung der Wohntypen, der Dimensionierung der Straßen und der Gestaltung der Außenräume. Eine Realisierbarkeit der Arbeit ist aufgrund der sinnvollen Realteilung und der vier Baustufen gegeben.