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Nichtoffener, städtebaulicher Ideenwettbewerb | 12/2018

Gebietsentwicklung „Kleiner Stadtmarsch“ in Magdeburg

ein 1. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Architekturbüro Thomas Nörthemann

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei Plateaus werden leicht erhaben in die Parklandschaft gesetzt. Solitäre in zwei unterschiedlichen Höhen besetzten jeweils die Ecken und umschrieben so klar nachvollziehbar Raum inmitten der ansonsten großzügig durchflutenden Parklandschaft. Die optisch wahrnehmbare Materialität der Solitäre mit den vorgeschlagenen Klinkern entwickelt eine enge Verknüpfung zum angrenzenden Stadthallenareal. Diese Leitidee erzeugt ein in der Parklandschaft kraftvolles Bild mit hoher Adressbildung und ansprechender Eigenstätigkeit – eine Eigenständigkeit, die sich trotz der lesbaren Individualität der Bauten an sich sympathisch gut in die Reihung der Hochpunkte der Elbinsel von der Zollstraße bis zum Albinmüller-Turm einordnet und damit eine eigenständige wie spanungsreiche Silhouette der Elbinsel im Dia-log zum gegenüber liegenden Ufer entwickelt.
Die Ausrichtung der Plateaus und damit der Türme mag sich konzeptionell aus der Schleusenstraße heraus entwickeln. Für den Besucher im Gelände jedoch dürfte die langgestreckt segmentförmige Ausrichtung der Türme in Richtung Kloster kaum nachvollziehbar sein.
Der Ausblick der Wohnungen und deren optisch lesbare Verortung inmitten der Parkland-schaft nutzt die besondere Lage des Areals geschickt und entwickelt so für die Bewohner hohen Wohnwert und vielfältige Ausblicke.
Die dargestellte Struktur der Solitäre bietet eine robuste und wirtschaftlich solide wenngleich wohl etwas steife Grundlage für eine weitere Durcharbeitung. Die denkmalgeschützten Strukturen des Areals werden wie selbstverständlich integriert.
Der Ansatz, die erforderlichen Stellplätze vollständig mit einem überdeckten Parkdeck in die Parklandschaft zu integrieren wird begrüßt, wenngleich der Vorschlag von geringer Vegetationsüberdeckung und Bäumen in „Töpfen“ als wenig „Grün“ und im Detail als zu formal im Zusammenhang mit der überzeugenden Idee der durchströmenden grünen Parklandschaft erscheint.
Mit Ausnahme von Vorschlägen außerhalb des Bearbeitungsperimeters erfolgt bedauerlicherweise im Areal kein tragfähiger Lärmschutz. Die Einbindung des Hochwasserschutzes durch Hochlage und flutbare Garagen erfolgt schlüssig aus dem Gesamtkonzept heraus.
So bietet die vorliegende Arbeit jenseits dieser noch offenen Punkte en Detail durch die atmosphärisch dichte Inszenierung von baulicher Setzung und landschaftlichem Potential einen ansprechenden Beitrag für die Entwicklung dieses sensiblen Areals.