Einladungswettbewerb | 05/2010
Grenzenloses Stadt-Erleben
3. Preis
ErlÀuterungstext
Entwurfsidee, Hauptelemente
Wyk ist ein exponierter Ort. Die kleine Hafenstadt ist Zentralort fĂŒr die Insel Föhr und ihre Bewohner, fĂŒr die GĂ€ste ist Wyk der Tourismusmagnet und herausragende Imagegeber der Insel. Die prĂ€gnante stĂ€dtebauliche Struktur der 100 Jahre alten Stadt zeichnet sich durch die senkrecht zum Wasser verlaufenden StraĂenfluchten aus, die von meist giebelstĂ€ndigen 1-2etagigen GebĂ€uden gesĂ€umt werden. Schmale Gassen, quer
zu den StraĂen differenzieren das feingliedrige StraĂen- und Wegenetz.
Die Neugestaltung der StraĂen und PlĂ€tze muss diese besondere IdentitĂ€t Wyks fördern und weiterentwickeln. Es soll ein homogenes Ortsbild entstehen, das unverwechselbar und von einer besonderen AtmosphĂ€re ist, in der die Meereslage sowie regionale Typologien und die Geschichte des alten HafenstĂ€dtchens prĂ€sent und erlebbar sind. Unsere zentrale Entwurfsidee ist es, ortstypische, seit Jahrhunderten verwendete Materialien und GrĂŒnelemente in einer neuen Form und mit modernen Bautechniken zu kombinieren. ZeitgemĂ€Ăe funktionale Anforderungen wie die Zonierung von Sondernutzungsbereichen oder Barrierefreiheit sollen sich auf einfache und selbstverstĂ€ndliche Weise in die Freiraumarchitektur integrieren. Aufwendige (Ausstattungs-)Elemente sind nicht erforderlich, denn die dominierende QualitĂ€t des Gesamtbildes liegt in der HomogenitĂ€t der StraĂen, Gassen und PlĂ€tze. Der Entwurf schlĂ€gt fĂŒr die Neugestaltung der öffentlichen FreirĂ€ume folgende Hauptelemente vor
âą Einfache und klare LinienfĂŒhrung/Geometrie der OberflĂ€chen, die mittlere Laufzone wird deutlich von den Randbereichen (Aufenthalt, AuĂengastronomie, Auslagen) abgesetzt
⹠Alle BodenbelÀge generell aus rot-schwarzem Klinker und Steckkiesel, jedoch in unterschiedlichen Bauweisen verwendet
âą Betonung der Haus-Eingangsbereiche, barrierefreie Anbindung
âą Wiederherstellung der Baumreihen aus Kopflinden
âą Beleuchtung mit niedrigen Mastleuchten
Der Dreiecksplatz bildet einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt im westlichen Ortskern. Die Neuordnung des Bereiches um das Rosenrondell bewirkt eine Attraktivierung des unteren Platzteils. Im oberen Bereich mit Ăbergang zum Bibliotheksgarten wird eine gröĂere Fahrradstation vorgesehen, daneben liegt der Spielplatz mit Picknickareal unter den BĂ€umen. In den unter die BĂ€ume erweiterten Platzbereich lagern sich Sitzgelegenheiten mit Blickmöglichkeiten sowohl auf den Turm wie in die C.-HĂ€berlin-StraĂe ein. Neben dem Dreiecksplatz im Westen und dem Rathausplatz im Norden bildet der ehemalige Kurgarten die zentrale Fahrradparkstation fĂŒr Radfahrer von SĂŒden. Unter BĂ€umen werden hier weiterhin einige Bank- /Tisch-Kombinationen (Treffpunkt fĂŒr Radler) angeboten.
BodenbelÀge
Alle StraĂenrĂ€ume und Gassen treten durch die Kombination von Klinker und Steckkiesel in einem traditionellen, warmen Farbton und gleichzeitig durch maritime Leichtigkeit hervor. Die gestalterische EigenstĂ€ndigkeit der Wyker FuĂgĂ€ngerstraĂen GroĂe StraĂe, MittelstraĂe und SĂŒderstraĂe sowie des Dreiecksplatzes entsteht dabei durch die spezielle Verwendung der Materialien (generell in Bauklasse V aufgebaut):
âą In der StraĂenmitte liegt der Laufbereich aus einem Klinker-Langformat 30x10x5cm, im FischgrĂ€tverband hochkant verlegt. Der Farbton des Wyker Klinkers ist im Grundton dunkelrot, wobei die Brennung von leuchtendem Ziegelrot bis Schwarz variiert. Die Farbkraft des Klinkerteppichs tritt mit den wechselnden TageslichtverhĂ€ltnissen unterschiedlich hervor
âą Der Boden zwischen dem Klinkerteppich und den Fassaden wird mit gesĂ€gten Seekieseln in hellgrauem bis graurötlichem Farbton belegt. Die Kieseldurchmesser betragen zwischen ca. 8cm und 15cm, die Fugen werden mit einem sandfarbenen Spezialmörtel verfĂŒllt. â Die Setzung der werkseitig gesĂ€gten Steckkiesel
geschieht in zwei Schritten: Sie werden in einer erdfeuchten Magerbetonbettung versetzt und niveaugerecht angepresst. Danach werden sie vor Ort nachgeflammt und abschlieĂend verfugt (Bautechnik analog zu gesĂ€gtem Kleinstein, der jedoch gestalterisch weniger prĂ€gnant wĂ€re).
Die EntwĂ€sserung erfolgt in GussablĂ€ufe in den Rinnen beiderseits des Klinkerteppichs. - Die SteckkieselflĂ€chen sind entlang der Nordfassaden jeweils ca. 2m breiter als entlang der SĂŒdfassaden. Entlang der Nordseiten von GroĂer StraĂe und MittelstraĂe werden die Baumreihen in den Steckkieselbereich integriert, wobei fĂŒr die Baumscheiben eine die Kieselstruktur widerspiegelnde Struktur vorgeschlagen wird. Die gesamten SteckkieselflĂ€chen entlang der Fassaden können prinzipiell als Sondernutzungsbereiche fĂŒr AuĂengastronomie, Auslagen etc. genutzt werden. Freizuhalten sind jedoch die direkten HauszugĂ€nge, die sich durch breite Granittrittplatten in der SteckkieselflĂ€che abzeichnen.
Anders als bei den FuĂgĂ€ngerstraĂen wird die Materialmischung Klinker-Steckkiesel bei den Gassen in traditioneller Form verwendet. Hier werden schmalere LaufbĂ€nder aus Klinker 20x10x5cm im Reihen-Halbverband vorgeschlagen. Die Randbereiche werden in Steckkiesel befestigt, wobei hier gelegentlich Kletterrosen
entlang der Fassaden integrierbar sind.
Barrierefreiheit
Die in der Höhenabwicklung flexibel bearbeitbare SteckkieselflĂ€che entlang der Fassadenreihen bietet die Möglichkeit, den Belag an alle EingĂ€nge niveaugleich anzuarbeiten. Zudem erscheint es in etlichen Abschnitten der StraĂenzĂŒge möglich, die gesamte OberflĂ€che anzuheben, so dass einige der Eingangsstufen entbehrlich werden. Wo der niveaugleiche Eingang nicht ohne ein zusĂ€tzliches Plateau möglich sein wird,
schlagen wir den Einbau eines Auftritt-Formelementes vor, das fassadenparallel als Rampe ausgebildet ist.
AusgeprĂ€gte Blinden- und Sehbehinderten-Leitlinien werden nicht vorgesehen. Jedoch erfĂŒllt der taktil erfassbare und im Farbkontrast deutliche Ăbergang vom Klinker zum gesĂ€gten Steckkiesel einige der generellen funktionalen Anforderungen, die an regelrechte Leitlinien gestellt werden.
BĂ€ume
Der Erhalt des Baumbestandes ist unter verschiedenen Aspekten problematisch: Die Ginkgo-BĂ€ume in der GroĂen StraĂe sind vital, jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften ungeeignet fĂŒr den Standort, da sie im VerhĂ€ltnis zur kleinteiligen Baustruktur deutlich zu hoch/groĂ werden und u.a. dadurch ortsuntypisch sind. - Dagegen sind die zum Ortsbild passenden Linden in der MittelstraĂe leider abgĂ€ngig. Noch etliche Jahre haltbar erscheint jedoch die Lindenallee in der WilhelmstraĂe.
Nach intensiver Diskussion raten wir zur Entfernung der Ginkgos, da sie â neben der obengenannten Problematik - ungĂŒnstige Bindungen fĂŒr die Höhenabwicklung der neuen OberflĂ€che bedingen wĂŒrden und in der Bauphase unvermeidlich geschĂ€digt wĂŒrden. Wir schlagen in der GroĂen StraĂe und der MittelstraĂe die
Neupflanzung von kleinkronigen Linden vor, die spĂ€ter wie die Bestandslinden als Kopflinden gepflegt werden. Es sollen â in gröĂeren AbstĂ€nden als bisher â Lindenarten gepflanzt werden, die frei von Honigtau sind (z.B. die kleinkronige Tilia cordata âRanchoâ oder Tilia tomentosa). Die Lindenreihen sind auch kĂŒnftig als ortsbildprĂ€gende Elemente fĂŒr Wyk unverzichtbar. FĂŒr die dauerhafte Pflege möchten wir den Aufbau von Baumpatenschaften (z.B. von regelmĂ€Ăigen GĂ€sten) anregen.
Neben den BĂ€umen sollen flache, stĂ€hlerne Schalen mit GrĂ€serpflanzung einen maritimen Vegetationsaspekt in die FuĂgĂ€ngerzone bringen. Sie werden an geeigneten Stellen entlang der sĂŒdlichen Fassadenreihe und am Dreiecksplatz aufgestellt. Eine aufwendigere BlĂŒtenbepflanzung soll die groĂe Rondellschale im sĂŒdlichen Platzbereich erhalten.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept zielt auf eine gute, gleichmĂ€Ăige und blendfreie Ausleuchtung des Raumes ab. Es wird passend zu den niedrigen GeschoĂhöhen eine ca. 3m hohe Mastleuchte vorgeschlagen, die das Licht (die Oberetagen abschirmend) auf den Boden wirft. Die vorgeschlagene dĂ€nische Armatur ist ein Beispiel fĂŒr eine handwerklich qualitĂ€tvolle, in der Erscheinung eher unauffĂ€llige Leuchte. Die Leuchten stehen in den StraĂenrĂ€ume diagonal versetzt. In den schmalen Gassen kann das entsprechende Wandmodell des Leuchtentyps zur Anwendung kommen.
Die gleichmĂ€Ăige Ausleuchtung soll nachts die Farbgebung und OberflĂ€chenstruktur der BodenbelĂ€ge aktivieren. Weiterhin bietet sich als besonderer Nachtaspekt die Beleuchtung der Baumlinien durch in die Baumscheiben integrierte Bodenleuchten an. Einzelne der hierfĂŒr vorgesehenen LEDs können auch jeweils als Lichtpixel in der gusseisernen Baumscheibe auftauchen.
Möblierung
Die Möblierungselemente werden generell so angeordnet, dass sie weder mit der AuĂengastronomie oder Auslagen konkurrieren. Ziel ist, BĂ€nke mit Lehnen in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden von ca. 30m in den FuĂgĂ€ngerbereichen zu platzieren. Die BĂ€nke und AbfallbehĂ€lter sind gemÀà stĂ€dtischem Gestaltungshandbuch der Stadt nach funktionalen Erfordernissen ausgewĂ€hlt und stellen sich in sachlich-elegantem Design dar. Alle Metallteile sind grafitgrau beschichtet, die Bankauflagen sind massives Holz.
Um den zusammenhĂ€ngenden besonderen Gestalteindruck der Wyker FuĂgĂ€ngerzone zu unterstreichen, wĂ€re es wĂŒnschenswert, auch fĂŒr die verschiedenen gastronomischen Betriebe sukzessive einen harmonischen Gestaltrahmen fĂŒr die AuĂenmöblierung und die Beschirmung umzusetzen.
Wyk ist ein exponierter Ort. Die kleine Hafenstadt ist Zentralort fĂŒr die Insel Föhr und ihre Bewohner, fĂŒr die GĂ€ste ist Wyk der Tourismusmagnet und herausragende Imagegeber der Insel. Die prĂ€gnante stĂ€dtebauliche Struktur der 100 Jahre alten Stadt zeichnet sich durch die senkrecht zum Wasser verlaufenden StraĂenfluchten aus, die von meist giebelstĂ€ndigen 1-2etagigen GebĂ€uden gesĂ€umt werden. Schmale Gassen, quer
zu den StraĂen differenzieren das feingliedrige StraĂen- und Wegenetz.
Die Neugestaltung der StraĂen und PlĂ€tze muss diese besondere IdentitĂ€t Wyks fördern und weiterentwickeln. Es soll ein homogenes Ortsbild entstehen, das unverwechselbar und von einer besonderen AtmosphĂ€re ist, in der die Meereslage sowie regionale Typologien und die Geschichte des alten HafenstĂ€dtchens prĂ€sent und erlebbar sind. Unsere zentrale Entwurfsidee ist es, ortstypische, seit Jahrhunderten verwendete Materialien und GrĂŒnelemente in einer neuen Form und mit modernen Bautechniken zu kombinieren. ZeitgemĂ€Ăe funktionale Anforderungen wie die Zonierung von Sondernutzungsbereichen oder Barrierefreiheit sollen sich auf einfache und selbstverstĂ€ndliche Weise in die Freiraumarchitektur integrieren. Aufwendige (Ausstattungs-)Elemente sind nicht erforderlich, denn die dominierende QualitĂ€t des Gesamtbildes liegt in der HomogenitĂ€t der StraĂen, Gassen und PlĂ€tze. Der Entwurf schlĂ€gt fĂŒr die Neugestaltung der öffentlichen FreirĂ€ume folgende Hauptelemente vor
âą Einfache und klare LinienfĂŒhrung/Geometrie der OberflĂ€chen, die mittlere Laufzone wird deutlich von den Randbereichen (Aufenthalt, AuĂengastronomie, Auslagen) abgesetzt
⹠Alle BodenbelÀge generell aus rot-schwarzem Klinker und Steckkiesel, jedoch in unterschiedlichen Bauweisen verwendet
âą Betonung der Haus-Eingangsbereiche, barrierefreie Anbindung
âą Wiederherstellung der Baumreihen aus Kopflinden
âą Beleuchtung mit niedrigen Mastleuchten
Der Dreiecksplatz bildet einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt im westlichen Ortskern. Die Neuordnung des Bereiches um das Rosenrondell bewirkt eine Attraktivierung des unteren Platzteils. Im oberen Bereich mit Ăbergang zum Bibliotheksgarten wird eine gröĂere Fahrradstation vorgesehen, daneben liegt der Spielplatz mit Picknickareal unter den BĂ€umen. In den unter die BĂ€ume erweiterten Platzbereich lagern sich Sitzgelegenheiten mit Blickmöglichkeiten sowohl auf den Turm wie in die C.-HĂ€berlin-StraĂe ein. Neben dem Dreiecksplatz im Westen und dem Rathausplatz im Norden bildet der ehemalige Kurgarten die zentrale Fahrradparkstation fĂŒr Radfahrer von SĂŒden. Unter BĂ€umen werden hier weiterhin einige Bank- /Tisch-Kombinationen (Treffpunkt fĂŒr Radler) angeboten.
BodenbelÀge
Alle StraĂenrĂ€ume und Gassen treten durch die Kombination von Klinker und Steckkiesel in einem traditionellen, warmen Farbton und gleichzeitig durch maritime Leichtigkeit hervor. Die gestalterische EigenstĂ€ndigkeit der Wyker FuĂgĂ€ngerstraĂen GroĂe StraĂe, MittelstraĂe und SĂŒderstraĂe sowie des Dreiecksplatzes entsteht dabei durch die spezielle Verwendung der Materialien (generell in Bauklasse V aufgebaut):
âą In der StraĂenmitte liegt der Laufbereich aus einem Klinker-Langformat 30x10x5cm, im FischgrĂ€tverband hochkant verlegt. Der Farbton des Wyker Klinkers ist im Grundton dunkelrot, wobei die Brennung von leuchtendem Ziegelrot bis Schwarz variiert. Die Farbkraft des Klinkerteppichs tritt mit den wechselnden TageslichtverhĂ€ltnissen unterschiedlich hervor
âą Der Boden zwischen dem Klinkerteppich und den Fassaden wird mit gesĂ€gten Seekieseln in hellgrauem bis graurötlichem Farbton belegt. Die Kieseldurchmesser betragen zwischen ca. 8cm und 15cm, die Fugen werden mit einem sandfarbenen Spezialmörtel verfĂŒllt. â Die Setzung der werkseitig gesĂ€gten Steckkiesel
geschieht in zwei Schritten: Sie werden in einer erdfeuchten Magerbetonbettung versetzt und niveaugerecht angepresst. Danach werden sie vor Ort nachgeflammt und abschlieĂend verfugt (Bautechnik analog zu gesĂ€gtem Kleinstein, der jedoch gestalterisch weniger prĂ€gnant wĂ€re).
Die EntwĂ€sserung erfolgt in GussablĂ€ufe in den Rinnen beiderseits des Klinkerteppichs. - Die SteckkieselflĂ€chen sind entlang der Nordfassaden jeweils ca. 2m breiter als entlang der SĂŒdfassaden. Entlang der Nordseiten von GroĂer StraĂe und MittelstraĂe werden die Baumreihen in den Steckkieselbereich integriert, wobei fĂŒr die Baumscheiben eine die Kieselstruktur widerspiegelnde Struktur vorgeschlagen wird. Die gesamten SteckkieselflĂ€chen entlang der Fassaden können prinzipiell als Sondernutzungsbereiche fĂŒr AuĂengastronomie, Auslagen etc. genutzt werden. Freizuhalten sind jedoch die direkten HauszugĂ€nge, die sich durch breite Granittrittplatten in der SteckkieselflĂ€che abzeichnen.
Anders als bei den FuĂgĂ€ngerstraĂen wird die Materialmischung Klinker-Steckkiesel bei den Gassen in traditioneller Form verwendet. Hier werden schmalere LaufbĂ€nder aus Klinker 20x10x5cm im Reihen-Halbverband vorgeschlagen. Die Randbereiche werden in Steckkiesel befestigt, wobei hier gelegentlich Kletterrosen
entlang der Fassaden integrierbar sind.
Barrierefreiheit
Die in der Höhenabwicklung flexibel bearbeitbare SteckkieselflĂ€che entlang der Fassadenreihen bietet die Möglichkeit, den Belag an alle EingĂ€nge niveaugleich anzuarbeiten. Zudem erscheint es in etlichen Abschnitten der StraĂenzĂŒge möglich, die gesamte OberflĂ€che anzuheben, so dass einige der Eingangsstufen entbehrlich werden. Wo der niveaugleiche Eingang nicht ohne ein zusĂ€tzliches Plateau möglich sein wird,
schlagen wir den Einbau eines Auftritt-Formelementes vor, das fassadenparallel als Rampe ausgebildet ist.
AusgeprĂ€gte Blinden- und Sehbehinderten-Leitlinien werden nicht vorgesehen. Jedoch erfĂŒllt der taktil erfassbare und im Farbkontrast deutliche Ăbergang vom Klinker zum gesĂ€gten Steckkiesel einige der generellen funktionalen Anforderungen, die an regelrechte Leitlinien gestellt werden.
BĂ€ume
Der Erhalt des Baumbestandes ist unter verschiedenen Aspekten problematisch: Die Ginkgo-BĂ€ume in der GroĂen StraĂe sind vital, jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften ungeeignet fĂŒr den Standort, da sie im VerhĂ€ltnis zur kleinteiligen Baustruktur deutlich zu hoch/groĂ werden und u.a. dadurch ortsuntypisch sind. - Dagegen sind die zum Ortsbild passenden Linden in der MittelstraĂe leider abgĂ€ngig. Noch etliche Jahre haltbar erscheint jedoch die Lindenallee in der WilhelmstraĂe.
Nach intensiver Diskussion raten wir zur Entfernung der Ginkgos, da sie â neben der obengenannten Problematik - ungĂŒnstige Bindungen fĂŒr die Höhenabwicklung der neuen OberflĂ€che bedingen wĂŒrden und in der Bauphase unvermeidlich geschĂ€digt wĂŒrden. Wir schlagen in der GroĂen StraĂe und der MittelstraĂe die
Neupflanzung von kleinkronigen Linden vor, die spĂ€ter wie die Bestandslinden als Kopflinden gepflegt werden. Es sollen â in gröĂeren AbstĂ€nden als bisher â Lindenarten gepflanzt werden, die frei von Honigtau sind (z.B. die kleinkronige Tilia cordata âRanchoâ oder Tilia tomentosa). Die Lindenreihen sind auch kĂŒnftig als ortsbildprĂ€gende Elemente fĂŒr Wyk unverzichtbar. FĂŒr die dauerhafte Pflege möchten wir den Aufbau von Baumpatenschaften (z.B. von regelmĂ€Ăigen GĂ€sten) anregen.
Neben den BĂ€umen sollen flache, stĂ€hlerne Schalen mit GrĂ€serpflanzung einen maritimen Vegetationsaspekt in die FuĂgĂ€ngerzone bringen. Sie werden an geeigneten Stellen entlang der sĂŒdlichen Fassadenreihe und am Dreiecksplatz aufgestellt. Eine aufwendigere BlĂŒtenbepflanzung soll die groĂe Rondellschale im sĂŒdlichen Platzbereich erhalten.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept zielt auf eine gute, gleichmĂ€Ăige und blendfreie Ausleuchtung des Raumes ab. Es wird passend zu den niedrigen GeschoĂhöhen eine ca. 3m hohe Mastleuchte vorgeschlagen, die das Licht (die Oberetagen abschirmend) auf den Boden wirft. Die vorgeschlagene dĂ€nische Armatur ist ein Beispiel fĂŒr eine handwerklich qualitĂ€tvolle, in der Erscheinung eher unauffĂ€llige Leuchte. Die Leuchten stehen in den StraĂenrĂ€ume diagonal versetzt. In den schmalen Gassen kann das entsprechende Wandmodell des Leuchtentyps zur Anwendung kommen.
Die gleichmĂ€Ăige Ausleuchtung soll nachts die Farbgebung und OberflĂ€chenstruktur der BodenbelĂ€ge aktivieren. Weiterhin bietet sich als besonderer Nachtaspekt die Beleuchtung der Baumlinien durch in die Baumscheiben integrierte Bodenleuchten an. Einzelne der hierfĂŒr vorgesehenen LEDs können auch jeweils als Lichtpixel in der gusseisernen Baumscheibe auftauchen.
Möblierung
Die Möblierungselemente werden generell so angeordnet, dass sie weder mit der AuĂengastronomie oder Auslagen konkurrieren. Ziel ist, BĂ€nke mit Lehnen in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden von ca. 30m in den FuĂgĂ€ngerbereichen zu platzieren. Die BĂ€nke und AbfallbehĂ€lter sind gemÀà stĂ€dtischem Gestaltungshandbuch der Stadt nach funktionalen Erfordernissen ausgewĂ€hlt und stellen sich in sachlich-elegantem Design dar. Alle Metallteile sind grafitgrau beschichtet, die Bankauflagen sind massives Holz.
Um den zusammenhĂ€ngenden besonderen Gestalteindruck der Wyker FuĂgĂ€ngerzone zu unterstreichen, wĂ€re es wĂŒnschenswert, auch fĂŒr die verschiedenen gastronomischen Betriebe sukzessive einen harmonischen Gestaltrahmen fĂŒr die AuĂenmöblierung und die Beschirmung umzusetzen.