Award / Auszeichnung | 02/2021
Deutscher Städtebaupreis 2020
©Hanns Joosten
Südmole
Strandpark „Waller Sand“ in Bremen – Urbaner Deichbau als Zukunftsaufgabe
AUSZEICHNUNG IM STÄDTEBAUPREIS
Landschaftsarchitektur
Architektur, Bauingenieurwesen, Landschafts- / Umweltplanung
ASP Atelier Schreckenberg Planungsgesellschaft mbH
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Landschaft und Freiraum
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2015
Fertigstellung: 01/2021
Projektbeschreibung
Beurteilung durch das Preisgericht
Charakteristisch für die Gestaltung ist ein sensibles Vegetations- und Naturschutzkonzept, eine trotz der schwierigen Topografie barrierefreie Erschließung und ein wohldosiertes Angebot für Spiel und Sport an der Schnittstelle von Stadt und Wasser. Es ist ein Ort mit ebenso hoher Gestaltwie Aufenthaltsqualität und einer atmosphärisch starken Aufladung entstanden, der sich schon nach kurzer Zeit bei den Bremern einer großen Beliebtheit erfreute. Der Waller Sand ist nicht mehr am Rand der Stadt, sondern mittendrin. Über die neue Weserpromenade der Überseestadt und auch durch die neu geschaffenen Fährverbindungen zu den Quartieren am Hafen ist er mit der Umgebung sehr gut vernetzt.
Der Waller Sand ist weit mehr als ein Sehnsuchtsort und attraktiver Freiraum. Schon immer diente dieser Ort dem Hochwasserschutz, eine Aufgabe, die mit dem Klimawandel
und steigenden Wasserpegeln in Zukunft noch bedeutender werden wird. Doch statt der ehemaligen monotonen Steinvorschüttungen als Hochwasserschutz ist es hier gelungen, mit der Freiraumgestaltung und dem Konzept eines urbanen Deichbaus, gemeinsam neue Raumqualitäten zu schaffen. Eine 15m tiefe Spundwand schließt als Teil des Hochwasserschutzbauwerks den Waller Sand zur Überseestadt ab. Ihr oberer sichtbarer Teil ist als eine überlange Sitzbank aus Beton ausgeführt, die sowohl von der Parkals auch von der Stadtseite genutzt werden kann. Sie ist zudem so gestaltet, dass sie an zukünftig ansteigende Überflutungshöhen angepasst werden kann. Der eigentliche Strandpark wurde vor der Spundwand als Landgewinnungsfläche aufgespült. Im Falle einer Sturmflut schwächt er zugleich den Wellenschlag ab.
Der neue Park ist gleichsam ein Natur-Technik-Hybrid, in dem technische und nutzerfreundliche sowie gestalterische Anforderungen in einem langen kooperativen Prozess zur Übereinstimmung gebracht werden konnten. An unvermuteter Stelle ist durch das geduldige Zusammenwirken vieler Akteure und das Zusammenführen unterschiedlicher Programmschienen – vom Hochwasserschutz, über die
Wirtschaftsförderung bis hin zum Städtebau – ein multicodierter öffentlicher Raum und ein wegweisendes Projekt einer blau-grünen Infrastruktur für Bremen entstanden.
©Hanns Joosten
Skulptur aus Bongossi-Holz-Bohlen
©Hanns Joosten
Südmole mit Molenturm
©Hanns Joosten
Sitzgelegenheit mit Blick auf den Molenturm
©Hanns Joosten
Holzbohlenweg
©A24 Landschaft
Gesamtlageplan
©Hanns Joosten
Sitzbank und Wasserspiel
©Hanns Joosten
Sitzbank
©Hanns Joosten
Steinschüttung im Tidebereich
©Hanns Joosten
natürliche Dünengräser
©Hanns Joosten
©Hanns Joosten
Strandmöbel
©Hanns Joosten
Wasserspielplatz
©Hanns Joosten
Beachvolleyballfeld
©Hanns Joosten
freies Spiel im Sand