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Award / Auszeichnung | 02/2021

Deutscher Städtebaupreis 2020

Frankfurt-am-Main_Friedrich-List-Straße_Riederwald-Siedlung

Frankfurt-am-Main_Friedrich-List-Straße_Riederwald-Siedlung

Friedrich-List-Straße Riederwald-Siedlung

DE-60386 Frankfurt am Main

BELOBIGUNG IM STÄDTEBAUPREIS

MÄCKLERARCHITEKTEN

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Sanierung der vier Gebäudezeilen in der Riederwald - siedlung ist ein sehr gelungenes Beispiel für die behutsame Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes aus dem frühen 20. Jahrhundert mit dem Ziel, kostengünstigen Wohnraum zu erhalten. Der Frankfurter Stadtteil Riederwald entstand zwischen 1910 und 1928 als Arbeitersiedlung; bis heute ist die Siedlung in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform weitgehend erhalten geblieben. Das Umfeld ist grün, der Charak - ter beschaulich. Der Energieverbrauch im Gebäudebestand wurde deutlich reduziert, ohne die stadtbildprägenden Gebäudefassaden zu überformen. Eingebunden in ein Forschungsprojekt wurde untersucht, wie das historische Siedlungsbild im Rahmen einer umfassenden Sanierung erhalten und qualifiziert werden kann. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Verbesserung der Wohnungsgrundrisse ge - legt. Das Angebot wurde ausdifferenziert, um Angebote für Familien aus dem Stadtteil zu schaffen. Es ist gelungen, die Wohnqualität durch Anbauten, Wohnraumerweiterungen, private Freiräume, Terrassen und Balkone deutlich zu erhö - hen, die Bestandteile des architektonischen Konzepts sind. Vor der Sanierung befanden sich in den Gebäuden über - wiegend kleine Zweizimmerwohnungen mit Wohnküche. Nach der Modernisierung zogen viele Familien aus dem Gebiet Riederwald ein, die sich räumlich vergrößern wollten. Auf ein barrierefreies Wohnungsangebot wurde verzichtet, oberste Priorität hatte die Erhaltung kostengünstigen Wohnraums. Gestalterisch sehr gut eingebundene Nebengebäude gliedern die Freiräume und den Straßenraum. Es entsteht eine neue Raumbildung mit Sequenzen. Die Neuorganisation des ruhenden Verkehrs war nicht Gegenstand des städte - baulichen Konzepts, die Parkierung erfolgt nach wie vor im Straßenraum. Entstanden ist ein städtebauliches und archi - tektonisches Gesamtkonzept, das neue Akzente setzt, Ge - bäude und Freiräume qualifiziert und dabei die historische Prägung nicht überformt. Das Projekt zeigt hervorragend, dass es möglich ist, den Gebäudebestand energetisch zu modernisieren, das Wohnungsangebot auszudifferenzieren und damit gleichzeitig das historische Siedlungsbild zu erhalten und zu qualifizieren. Das Projekt ist beispielhaft für die behutsame Sanierung und Modernisierung von historischen, nicht denkmalgeschützten Wohnbauten mit dem Schwerpunkt auf dem Erhalt von kostengünstigem Wohnraum.