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Einladungswettbewerb | 07/2019

Neugestaltung der Ortsmitte mit neuem Pfarr- und Bürgerzentrum in Markt Dietmannsried

ein 2. Preis

Wilhelm Müller Landschaftsarchitekturbüro

Landschaftsarchitektur

Architekturbüro Wilhelm

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Es wird als große Qualität der Arbeit gesehen, dass die platzräumliche Situation differenziert ausgearbeitet ist. Es gibt den geforderten groß-zügigen, multifunktional nutzbaren Dorfplatz im Zentrum sowie kleinere, angegliederte Platzsituationen, die gut nutzbar sind. Im Bereich des sogenannten Hochzeitplatzes sind intimere Veranstaltungen gut vor-stellbar. Die Baumsetzungen in der gedachten Achse Krugzeller Straße zur Kirche, insbesondere der kräftige Baum im Zentrum der Blickachsen, unterstützt die räumliche Anlage. Der vorgelegte Entwurf sieht als einziger eine Neuordnung des Bereichs westlich der Kirche vor. Der Bereich westlich der Kirche wird durch die Begrünung wesentlich auf-gewertet.

Die Setzung des Gebäudes für den neuen Pfarrsaal im Bereich des Pfarrgartens ermöglicht dem Baukörper, als Bindeglied zwischen der Ortsmitte und der Heisinger Straße zu fungieren. Der Bürgersaal als wichtige Funktion für den Ort wird auch von der Straße aus wahrgenommen. Der Grünstreifen zwischen der Straße und dem Gebäude ist zu überprüfen. Die Anbindung der neuen Ortsmitte von Südosten, Inselweiher und Heisinger Straße, durch die einladende Treppenanlage sowie die barrierefreie Rampe zum Friedhof ist sehr gut gelöst.
Die differenzierte Oberflächengestaltung mit unterschiedlicher Pflasterung und sandgebundener Decke wird grundsätzlich als bereichernd angesehen. Sie erscheint jedoch insgesamt etwas überdifferenziert und sollte auch hinsichtlich der Zuordnung von Belagsflächen überarbeitet werden.

Durch die Verlagerung des Haupteingangs des Rathauses nach Süden zum Kirchplatz hin wird das Rathaus sehr gut an den neuen Platz an-gebunden und eine stimmige Zuordnung der Funktionen erreicht. Mit der Organisation der Stellplätze besteht im Wesentlichen Einverständnis.

Die innere Organisation des neuen Gebäudes am Platz ist positiv und nachvollziehbar. Der Saal wird durch ein großzügiges Foyer unmittelbar vom Kirchplatz aus erreicht. Der Saal ist räumlich spannungsvoll angelegt. Die Galeriesituation im Obergeschoss vor dem Trauungssaal sowie der schöne Ausblick auf den Platz bereichert das Obergeschoss.
Überarbeitungsbedarf wird im Zugang zur Kirche gesehen. Hier sollte die Zufahrt für PKWs zur Anlieferung und für Mobilitätseingeschränkte ermöglicht werden. Auch die Parkplätze im Nordbereich des Pfarrgartens sollten anderweitig untergebracht werden.

Aufgrund der in der Auslobung freigestellten Situierung des neuen Gebäudes, auch im Bereich des Pfarrgartens, wird die Realisierbarkeit des neuen Bürgersaals positiv bewertet. Auch im Bereich der öffentlichen Freiflächen spricht nichts gegen die Einfügbarkeit der Planung.

Durch die Setzung des Gebäudes recht weit im Südosten nimmt sich der neue Baukörper gegenüber den historischen Gebäuden, Kirche und Pfarrhof, angenehm zurück. Der historische Pfarrhof wird prägend für den neuen Kirchplatz.
Die Fassaden finden in ihrer Ausgestaltung und Darstellung momentan keine Zustimmung des Preisgerichts.

Eine Abweichung von bauordnungsrechtlichen Vorschriften ist anhand der Pläne nicht erkennbar.

Der kompakte Baukörper und der geringe Bedarf an Abgrabungen im Gelände lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Das Energiekonzept des Gebäudes ist weiter auszuarbeiten.