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Kooperativer städtebaulicher Wettbewerb mit Hochbauanteil | 10/2020

Quartiersentwicklungsplan "ecovillage hannover"

Sieger

Preisgeld: 5.000 EUR

NORD architects Copenhagen

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht lobt den äußerst sorgfältigen Umgang mit Höhen und Proportionen. Die vielfältigen Wegeführungen und insbesondere die Größe der Freiräume versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität.
Die über das Gebiet verteilt gesetzten „Spezialbauten“ überzeugen durch ihre zeichenhafte Qualität bei gleichzeitig angemessener Maßstäblichkeit. Die vorgeschlagene Homogenisierung der Gebäudetypologien auf den einzelnen Baufeldern wird jedoch überwiegend kritisch gesehen: Eine Durchmischung der Wohnformen auf den jeweiligen Feldern erscheint vor allem den Mitgliedern der Genossenschaft besser als eine Separierung.
Die Flächenverteilung im Quartier ist unausgewogen, da durch die homogenen Cluster, Baufelder mit geringerer Bewohner*innenanzahl Baufeldern mit größerer Bewohnerinnenanzahl gegenüberstehen (abhängig von der Anzahl an Tinyhausclustern).
Positiv besprochen wird die Freiraumqualität an sich, die für alle Bereiche gleich hoch erscheint.
Die Lage des Gemeinschaftsgartens an den Bebauungsplanstraßen wird kontrovers diskutiert, aber überwiegend kritisch gesehen. Es gibt Bedenken über die Anmutung der Gartenflächen z.B. im Winter, insbesondere für Besucher, für die die Kreuzung der Ankunftspunkt des Quartiers ist. Auch wird die Aneignung der öffentlichen Straßen für eine als privat empfundene Gartennutzung teilweise kritisch gesehen. Gleichzeitig wird die Radikalität des Vorschlags, Gärten als Aushängeschild des Quartiers an den öffentlichsten Ort zu platzieren, gewürdigt: Wenn es gelänge, die Gärten als „Commons“, als Gemeineigentum, zu bewirtschaften und auch für Bewohner*innen anderer Quartiere zu öffnen, könnte eine ganz neue, urbane und doch stark durchgrünte Atmosphäre entstehen.
Der sorgfältige Umgang des Entwurfs mit den Stoffkreisläufen, insbesondere mit der Regenwasserversickerung, überzeugt das Preisgericht.
Der zur Bewertung herangezogene Hochbauentwurf wird, insbesondere wegen seiner Grundrissvielfalt und Erschließung positiv besprochen. Insgesamt finden sich im Entwurf zahlreiche Ideen und Vorschläge für alternative Formen des Wohnens und Zusammenlebens, die einen wertvollen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Quartiers leisten können.