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Einladungswettbewerb | 07/2020

Entwicklung eines neuen Stadtquartiers auf dem Areal der Eggarten-Siedlung in München

Vogelperspektive Südosten

Vogelperspektive Südosten

2. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Stadtplanung / Städtebau

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Amstein + Walthert AG

TGA-Fachplanung

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die zentrale Entwurfsidee ist, den verwunschenen Charme der heutigen Gärten in die neue Siedlung zu übertragen. Orthogonales Wegnetz und Parzellenraster der ehemaligen Eisenbahnersiedlung bleiben erhalten, werden aber mit einer neuen Erschliessungsstruktur auf den inneren Parzellengrenzen überlagert. Versetzte Punkthäuser beleben diese neuen Räume mit ihren Adressen, gemeinschaftlich genutzte Räume, Kindertagesstätten und der mehrheitlich erhaltene Baumbestand prägen den Charakter einer "Waldstadt". Die heutige Zugangs- wird zur Gartenseite, wo Kieswege, rostige Zäune, Blumenwiesen, wucherndes Gestrüpp und gar einzelne alte Häuser bestehen bleiben und weiterhin mit einfachen Mitteln unterhalten werden.

An den Rändern reagiert der Entwurf auf die spezifischen Situationen: im Norden - wo die ursprünglichen Parzellen grösser sind - entsteht eine bewachsene Hochhaustypologie mit Weitblick über den See und Quartierversorgung im Sockel. Ein bespieltes "Aktivband" mit Biergarten, Sportmöglichkeiten und Mehrgenerationenspiel funktioniert als Fuge zwischen den Hochhaustypen und der zentralen Waldstadt. Gleichzeitig dient diese Promenade als Schnittstelle zu den umliegenden Quartieren und übergeordneten Radwegen sowie als Kaltluftschneise. Die Hauptradverbindung besetzt zusammen mit Klein- und Gemeinschaftsgärten den östlichen Rand der Siedlung, während im Süden die Schulanlage und weitere öffentliche Nutzungen einen gestaffelten Übergang zur Sport- und Parklandschaft bilden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Alleinstellungsmerkmal des Entwurfs ist die intensive Auseinandersetzung mit vorhandenen Strukturen und Atmosphären. Der Entwurf wird auf Basis der bestehenden Parzellenstruktur entwickelt und setzt sich das Ziel, eine Gartenstadt des 21. Jahrhunderts zu schaffen.
Die Struktur gliedert sich in drei Bereiche: eine hochverdichtete Randbebauung im Norden, eine kleinteilige Bebauungsstruktur mit 6- und 8-geschossigen Punkthäusern im mittleren Bereich und ein Band mit sozialer Infrastruktur im Süden.
Die aufgelockerte Bebauung im mittleren Bereich erzeugt ein spannungsvolles Gefüge aus privaten und nachbarschaftlichen Räumen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Abstandsflächen zwischen den Punktgebäuden unterschritten werden. Die relativ niedrige Dichte in diesem Bereich erfordert eine sehr hohe Verdichtung der übrigen Bereiche.
Die Hochhausstruktur am nördlichen Rand des Areals wird kontrovers diskutiert. Der Ausblick Richtung Lerchenauer See wird als besondere Qualität gesehen. Jedoch erzeugen der durchgängige Sockel und die dichte Anordnung der Hochhäuser eine starke Barriere zur Umgebung. Für genossenschaftlichen Wohnungsbau sind Hochhäuser eher nicht geeignet, so dass geringe Spielräume für die Verteilung der Wohnformen innerhalb des Areals bestehen.
Die verkehrliche Erschließung erfolgt über eine als Spielstraße angedachte Stichstraße von der Lassallestraße. Die effiziente Erschließung ermöglicht ein nahezu autofreies Quartier ohne Schleichverkehre.
Südlich der Erschließungsstraße ist die soziale Infrastruktur verortet. Die Trennung von Wohnen und sozialer Infrastruktur führt dazu, dass die Erschließungsstraße auf dem Weg zu Schule und Kita gekreuzt werden muss. Auch im Bereich der Tiefgaragenzufahrt werden Konflikte mit Fußverkehr erwartet. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass das Schulgrundstück zu klein dimensioniert ist.
Hinsichtlich des Stadtklimas wird der Entwurf positiv bewertet. Jedoch ist die Kaltluftleitbahn nicht freigehalten. Der Entwurf nutzt das Potenzial für eine Energiegewinnung durch Photovoltaik.
Die Randbebauung gewährleistet einen relativ guten Schallschutz für die innenliegenden Gebäude und Freiflächen. Die Verortung der östlichen Lärmschutzwand ist problematisch. Sie ist in den Ausgleichsflächen der Bahn situiert, was voraussichtlich nicht umsetzbar ist und entscheidende Aspekte des Entwurfs in Frage stellt.
Insgesamt würdigt das Preisgericht diesen Entwurf, insbesondere wegen der intensiven Auseinandersetzung mit den Charakteristika des Ortes Eggartensiedlung, als einen differenzierten Beitrag.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Energiekonzept

Energiekonzept

Modell

Modell