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Einladungswettbewerb | 12/2019

Entwicklung des Areals „Alte Stadtgärtnerei“ in Lindau

3. Preis

Preisgeld: 5.750 EUR

Bernhardt Nickel Architekten PartmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Parkfläche wurde großzügig in den Entwurf integriert, das westliche Grün bleibt im Wesentlichen erhalten. Die geplante Wegeführung für Radfahrer und Fußgänger orientiert sich am historischen Vorbild, dabei werden an charakteristischen Stellen Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen geschaffen.

Allerdings stechen insbesondere die drei viergeschossigen Gebäude aufgrund ihrer Höhe und Massivität aus der Umgebungsbebauung und wirken als Fremdkörper. Das westlichste Gebäude durchdringt dabei die Grünzone des Landschaftsfingers, dessen Erhalt gewünscht wird.

Die Zufahrtssituation zum Kindergarten wird als funktional erachtet. Allerdings ist gleichzeitig die geforderte Zufahrt zu den Stellplätzen der Villa Engel und des Stadtgärtnerhauses nicht dargestellt. In der Realität wird dies den Autoverkehr an dieser Stelle steigern. Positiv zu vermerken ist die weitestgehend autofreie Ausgestaltung des Quartiers ab dem Kindergarten bzw. dem zentralen Platz. Allerdings ist die mögliche Durchfahrt durch die Tiefgarage zu den Reihenhäusern praktisch schwer umsetzbar. Weiterhin verhindert die Tiefgargenausfahrt an der Nordseite unter dem nordöstlichen Gebäudekörper die Nutzung der dortigen Erdgeschossflächen als wertvollen Wohnraum. Ein möglicher privater Freiraum in den Erdgeschosswohnungen wird nicht überzeugend formuliert. Das Erschließungskonzept im Ganzen erscheint nicht schlüssig.

Der im Gestaltungsplan ablesbare Wohnungsmix von vornehmlich 4-Zimmer-Wohnungen entspricht nicht der Vorgabe der Auslobung, die einen erhöhten Bedarf an kleineren Wohnungen fordert.

Die dargestellte Baumbepflanzung des zentralen Platzes wird durch die darunterliegende Tiefgarage in dieser Größe nicht realisierbar sein.

Die städtebauliche Struktur orientiert sich maßgeblich an den Achsen parallel und orthogonal zur Ludwig-Kick-Straße. Um den Platz zwischen der Orangerie und dem ehemaligen Stadtgärtnerhaus zu öffnen, wurde der dazwischenliegende Gebäudekörper gedreht. Dieser Lösungsansatz ist jedoch nicht überzeugend.

Das mögliche Café im denkmalgeschützten Palmenhaus wird durch den massiven Baukörper zur Ludwig-Kick-Straße nur erschwert wahrgenommen. Gleichzeitig ist hierdurch die Aufenthaltsqualität des möglichen Cafés stark beeinträchtigt. Zudem sind hohen Kosten für entsprechende Umbauten zur ganzjährigen Bewirtschaftungsmöglichkeit erforderlich.