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Studienauftrag | 03/2020

Entwicklung des Geiser Areals in Langenthal (CH)

Visualisierung Birdeye

Visualisierung Birdeye

Gewinner

AEBI & VINCENT ARCHITEKTEN SIA AG

Architektur

extrā Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

VIZE architectural rendering

Visualisierung

Erläuterungstext

Das Gebiet rund um den Bahnhof Langenthal wurde vom Kanton Bern als Entwicklungsschwerpunkt (ESP) definiert. Die öffentliche Hand investiert rund 90 Mio. CHF, um den Bahnhof zu einer modernen Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs auszubauen. Parallel dazu wird die Entwicklung der an den Bahnhof angrenzenden privaten Baufelder weitergeführt, so dass ein neues Quartier entstehen kann.

Mit dem Studienauftrag wurden Lösungsmöglichkeiten für das ehemalige Areal der Firma Geiser auf der Nordseite des Bahnhofs erarbeitet. Die Aufgabe der Architekten bestand darin, das vorliegende Infrastrukturprojekt in einen neuen Stadtbaustein zu integrieren.

Durch die Parzelle des ehemaligen Geiser-Areals nördlich des Bahnhofs Langenthal verläuft die Nord-Süd-Achse fur̈ den Langsamverkehr, welche die Kernstadt mit den Nordquartieren verbindet. Eine neue Ost-West-Verbindung soll zukünftig den Grünfinger Hopferefeld mit den Grun̈ räumen Reitplatz und nördliche Hofmatt verbinden. Am Kreuzungspunkt dieser Wegverbindungen entsteht zentral der Bahnhofsplatz Nord, umgeben von vier Baufeldern. Die Rampe der Bahnhofsunterführung endet direkt auf diesem Freiraum.
Der prägnante Hochwasserentlastungskanal verläuft unterirdisch aus Richtung Stadtzentrum und wird auf der Parzelle wieder sichtbar gemacht, im Sinne der Erinnerung an die Kernstadt.
Das Wohnhochhaus steht präzise gesetzt in den Hauptsichtachsen von Norden und Süden, direkt am Platz und orientiert sich mit seiner Form zu diesem hin. Als Landmarke und wichtigstes Gebäude auf dem Areal ist es ebenfalls zu den Gleisen hin sehr präsent und wird so zur Identifikationsfigur fur̈ das gesamte Bahnhofsgebiet. Drei zeilenhafte Wohngebäude mit Gewerbenutzung im Erdgeschoss definieren den Platzraum und die Nord-Süd-Achse zusammen mit dem Hochhaus. Bewusst wird hier eine Analogie zur Marktgasse im Zentrum hergestellt. Verwandte Baukörper definieren als «Brüder» die Quartierränder im Osten und Westen. Zusammen mit den schmaleren Zeilen als «Schwestern» in Ost-West-Richtung entstehen attraktive halböffentliche Wohnhöfe mit einer Durchwegung, die immer auf den zentralen Platz leitet. Das Bürogebäude steht ortstypisch längs an den Gleisen und bildet ein volumetrisches Ensemble mit dem Hochhaus. Durch die Setzung der Gebäudevolumen auf dem Areal entsteht ein übergeordnetes System aus Freiräumen und Gassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Exemplarisch wird bei diesem Beitrag klar, dass der eher tradierte gleichzeitig aber hoch präzise und austarierte Städtebau den Verfasserinnen zum einstimmigen sowie hochverdienten Erfolg verhilft. Setzung der Körper, vertikale Staffelung, plastische Überformung, Figur, Proportionen und schliesslich Morphologie sind mit derart hoher Raffinesse bear- beitet, dass es eine Freude ist. Alle begleitenden Disziplinen lösen dabei ihre Aufgaben auch überzeugend, gleichwohl in den Visualisierungen noch etwas gar viel «Europaallee» spürbar ist.
Visualisierung Gleisen

Visualisierung Gleisen

Visualisierung Achse 01

Visualisierung Achse 01

Visualisierung Achse 02

Visualisierung Achse 02