modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 12/2020

Städtebauliches Konzept für einen Geschosswohnbau im Gebiet Raiffeisenstraße in Graz (AT)

2. Preis

winkler - architektur

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

le-u-part architektur zt GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt setzt die städtebauliche Konzeption der ersten Stufe fort: 3 kompakten Solitärbaukörper auf dem nördlichen Baufeld und eine U-förmige Volumetrie im südlichen Baufeld, wobei diese gewählte lineare Struktur hinsichtlich der derzeit bestehenden Grundstücksteilungen als Vorteil für die zukünftige Bebauungsplanung angesehen wird. Kennzeichen des gewählten Ansatzes ist das großzügige Freiraumangebot, welches stark mit dem vorhandenen Bachbereich verzahnt wird. Der südliche Baukörper wird in 3 Zonen gegliedert: eine erhöhte Erdgeschosszone mit teils Gewerbenutzung Richtung Liebenauerstraße, 2 Wohngeschossen und einem Penthouse-Geschoss. Zusätzlich gliedern 3 Zäsuren bzw. Durchgänge den langgestreckten Baukörper, wobei eine gewisse platzartige Betonung gegenüber der bestehenden Volksschule ausformuliert wird und eine Wegebeziehung in das Quartiersinnere aufgebaut wird. Die barrierehafte Wirkung dieser Baukörpersetzung zur Puntigamer Straße hin wird kontroversiell diskutiert. Angemerkt wird zudem die stark unterschiedliche Haltung im Nordbereich und Südbereich: im Bereich Merkur bauen die 3 Baukörper Beziehungen zum Petersbach, zur ostseitigen zukünftigen Platzentwicklung (Polizei und Unterführung) und zur westseitigen langfristigen Entwicklung jenseits der Raiffeisenstraße auf. Hervorgehoben wird der durch die Überarbeitung „zugespitzte“ östliche Bauteil, welcher durch seine Volumetrie und die erdgeschossige öffentliche Nutzung positiv auf den neuen Platz wirken wird. Die Erschließung der Tiefgarage (inklusive Müllbereich) erfolgt im Südwesten, die Anordnung von PKW Stellplätzen in diesem Bereich wird hinterfragt. Die freizuhaltende Fläche inkl. Biotop fügt sich unkompliziert in die Gesamtkonzeption. Besonderes Kennzeichen des Entwurfs ist der Umgang mit den Freiräumen. Vom Öffentlichen zum Privaten werden 3 Qualitäten angeboten: der großzügige Park für alle, die Dachterrassen für die Baukörper und die privaten Balkone, wobei im Erdgeschoss die privaten Freiräume bewusst vom Park höhenmäßig abgesetzt werden. Insbesondere die Dachterrassen werden intensiv hinsichtlich Nutzungsqualitäten und Betreuungsnotwendigkeiten diskutiert. Die Ausformulierung der Fassaden wird kontroversiell diskutiert, das Bemühen um eine gewisse Lebendigkeit mittels Fassadenteilungen wird anerkannt, entspricht selbige jedoch nicht der regelmäßigen Grundrisslösung. Die beiden kompakten Baukörper werden mittels einer zentralen Treppe erschlossen und als 6-Spänner angeboten. Die Grundrisse erfüllen die Anforderungen, könnten jedoch zukunftsweisender ausgestaltet werden. Der langgestreckte östliche Baukörper wird als 4-Spänner vorgesehen. Die Tiefgarage wird an alle 3 Baukörper und Erschließungen angebunden, eine Verbindung zum Südbereich angedeutet.