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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2022

Umgestaltung von drei innerstädtischen Orten in Uelzen

Isometrische Darstellung

Isometrische Darstellung

1. Preis / Los 3 / Kreishaus

Preisgeld: 5.200 EUR

SEETAL Susan Eipper et al. Architektur und Stadtplanung

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Der Rückbau des Kreishauses eröffnet die Neugestaltung einer innenstadtnahen Fläche im heterogenen Kontext. Direkt an der Ilmenau gelegen verfügt sie über das Potential wichtige neue Impulse für die Stadt zu generieren. 

Der Entwurf setzt hier einen Schwerpunkt auf die Förderung wirtschaftlicher Innovationskraft in Kombination mit besonderen Wohnformen und den sich daraus ergebenden Synergieeffekten.


Die Neugestaltung ergänzt und stärkt Nutzungsangebote von Marktcenter sowie innerstädtischem Einzelhandel und transformiert die aktuell an ihrem Potential gemessen unternutze Fläche in ein lebendiges Quartier.


Der „Boardwalk“, das verbindende Element des Areals, ist ein Steg auf Straßenhöhe, der sich auf Stelzen bis an die Ilmenau erstreckt und die drei Bausteine des Gebiets - Maker-Zentrum, Mehrgenerationenhaus und „Grüner Strand“ - miteinander vernetzt.


Das Maker-Zentrum ist ein neues Baufeld mit Tiefgarage, das außerhalb der Überschwemmungsgrenze (HQ100) gebaut wird. Die Gebäudeanordnung formt einen gemeinsamen Hof und bildet wichtige Raumkanten, insbesondere an der Ecke Fritz-Röver-Straße/ Veerßer Straße. Die vorgesehenen Nutzungen dieses Baufeldes sind der Kern für die Förderung wirtschaftlicher Innovationskraft: 

Das L-förmige Gebäude bringt Coworking, Ateliers, Maker-Space sowie Büroräume unter. In den oberen Geschossen befinden sich Wohneinheiten mit einer gemeinschaftlichen Dachterrasse. 

Das südwestliche Gebäude bringt ein Aparthotel und Büros unter.

Das südöstliche Gebäude beherbergt flexible Veranstaltungsräume die über direkte Interaktion mit den Außenflächen verfügen. Dies ermöglicht eine großes Spektrum unterschiedlicher Veranstaltungsformen. Zusätzlich zur Nutzung des Innenraums kann von hier aus der Hof und ebenfalls der „Grüne Strand“ bespielt werden. In den oberen Geschossen befinden sich Gründer-WGs und Studios. 


Das Mehrgenerationenhaus ist eine Zeile auf Stelzen, die sich in Richtung Ilmenau ausdehnt. Die südlich orientierten Erdgeschossnutzungen - Gastronomie und Ludothek - bespielen den öffentlichen Freiraum bis in Ufernähe. Das Gebäude ist auf Stelzen gebaut, da es zum Teil im Überschwemmungsgebiet (HQ100) steht. Es erhält durch einen Hochpunkt an der Fritz-Röver-Straße stärkere Präsenz im städtischen Kontext. Die Wohnnutzungen haben teils private Außenflächen in Form von Loggien. Eine Dachterrasse ist in kleine private Parzellen aufgeteilt. Diese sind mit Schrebergärten vergleichbar. Die drei- bis viergeschossigen Gebäude mit asymmetrischen Walmdächern und begehbaren Dachterrassen bilden eine architektonische Einheit mit starkem Wiedererkennungswert. 


Der „Grüne Strand“ entsteht im südöstlichen Bereich des aktuellen Kreishausgeländes. Es wird entsiegelt und in eine große multifunktionalen Spiel- und Liegewiese transformiert. Die Nutzung wird durch einen kleinen Spielplatz sowie durch zwei Rasensportfelder ergänzt. Die Neupflanzung eines kleinen Hains im Süden am Übergang zum bestehenden Parkhaus bildet eine Raumkante für diesen neuen Grünraum an der Ilmenau.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besteht aus vier differenziert ausformulierten Baukörpern, die in spannungsvoller Zuordnung gut dimensionierte Innen- und Freiräume definieren. Die fußläufigen Erschließungsmöglichkeiten sind reizvoll, KFZ-Stellplätze im südlichen Bereich - neben der TG-Zufahrt scheinen knapp. Ladebereiche und Andienungsflächen sind nachvollziehbar vorgesehen.

Drei Volumina bilden das sog Maker-Zentrum oberhalb einer Tiefgarage, die Gebäudefluchten an der Veerßer Straße werden gut gesetzt, der Straßenraum dadurch gestärkt und der Kreisverkehr an der Fritz-Röver-Straße gegenüber dem Sparkassengebäude gut gefasst. Die vorgeschlagenen Nutzungen sind stimmig, das Wohnen in den oberen Geschossen mit der Orientierung in den Freiraum und teilweise mit Gemeinschaftsdachterrassen überzeugt, der vorgeschlagene Nutzungsmix für ´s neue Quartier ist vielfältig. 

Der langgestreckte, separat platzierte Baukörper des Mehrgenerationenhauses präsentiert sich als teilweise aufgeständerte Zeile auf dem sog. Boardwalk in Richtung Ilmenau, dieser Boardwalk auf Straßenhöhe verbindet subtil alle drei Bereiche und kann auch für Nichtbewohner attraktiv sein. 

Alle vier Baukörper weisen formal ähnliche Merkmale auf, so dass die Zusammengehörigkeit des Ensembles und die Wiedererkennbarkeit gestärkt werden. 

Die im südöstlichen Bereich des Grundstücks vorgeschlagene Spiel- und Liegewiese ist ebenso gut dimensioniert wie positioniert, der sog. Grüne Strand anstelle der bislang versiegelten Fläche mit neuem Hain überzeugt und lässt vielfältige Nutzungen zu. 

Alles in allem ein eigenständiger robuster Ansatz der als vielfältige Einheit von Bau- und Raumkörpern den zukünftigen Stadteingang überzeugend definieren kann.

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Lageplan

Lageplan