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Hochbauliches Workshopverfahren | 01/2021

Quartier Elbbrücken HafenCity Baufelder 113-116 in Hamburg

1. Preis / Baufeld 116 (Wohnen)

Preisgeld: 17.500 EUR

Diener & Diener Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die schlüssige Umsetzung des Raumprogramms gelingt Diener & Diener Architekten durch die Modifikation der städtebaulichen Grundform, wenngleich der Entwurf ein größeres Flächendefizit durch das Fehlen von zwei Geschossen im Mittelbereich hat. Zugunsten von Hofbildungen zur Straßen- und Wasserseite wird auf einen Innenhof verzichtet. Der Längsbau spannt sich mittig zwischen dem Ost- und Westflügel auf, die auf diese Weise freie Enden für exponierten Wohnraum bzw. straßenseitig für publikumsbezogene Nutzungen erhalten. Die entstehende Vorplatzsituation zur Kirchenpauerstraße dient gleichermaßen als Adressbildung für die erdgeschossig angeordneten Maisonettetypen, denen sich zur Wasserseite ein Gartenhof vorlagert. Der Entwurf kommt durch die vorgenommene Weiterentwicklung ohne Rückseiten aus, wodurch die gesamte Disposition eine Verbesserung erfährt. Trotz eines hohen Anteils durchgesteckter bzw. mehrseitig belichteter Wohnungen gelingt es den Verfassern, das Gebäude über drei Treppenkerne wirtschaftlich zu erschließen. Die strukturierte und auch bei einem in den oberen Geschossen vollzogenen Wechsel der Wohntypologien übersichtliche Wegeführung zeugt von einer durchgearbeiteten Grundrissorganisation. In Bezug auf den Brandschutz wäre indes die teilweise direkt vom Treppenraum aus angeordneten Wohnungserschließungen zu überprüfen. Die gewählte architektonische Umsetzung zeichnet sich durch eine starke Differenzierung aus. Auf der einen Seite dem transparenten, leicht und gläsern wirkenden Zwischenriegel im Mittelbau des Gebäudekörpers, parallel zum Kirchenpauerkai, der interessante Blickbeziehungen auf die Elbe ermöglicht; auf der anderen Seite den relativ steinernen und fest wirkenden Kopfstücken. Die hohen, massiven Brüstungen stehen einem freien Blick auf die Elbe entgegen und werden daher seitens der Bauherren kritisch bewertet. Die Überarbeitung des hohen Anteils an geschlossenen bzw. steinernen Fassadenteilen im Bereich der Süd- und Westfassade des Hochhauses sowie der Südfassade des L-förmigen Gebäudeteiles im Sinne eines großzügigen Elbblickes wird von der Jury empfohlen. Ferner hat der Entwurf die geringste Baumasse aller Entwürfe. Die Jury empfiehlt aus diesem Grund die Überarbeitung der Gebäudehöhen dergestalt, dass die Erhöhung der Gebäudeteile in der 2. Phase auch mithilfe des Stadtmodells überprüft und umgesetzt wird. Das Gremium empfiehlt, die Verfasser mit der Umsetzung eines der beiden Baufelder zu beauftragen.