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Offener Wettbewerb | 06/2022

Weissenhof 2027 – Städtebauliche Weiterentwicklung Weissenhofsiedlung in Stuttgart

3. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

UTA Architekten und Stadtplaner BDA

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

Gutiérrez-delaFuente Arquitectos

Architektur

Erläuterungstext


Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf setzt sich konsequent mit dem Thema der Ökologie und Nachhaltigkeit auseinander und versteht sich als Aufruf Boden als Ressource und Basis des sozialen Miteinanders anzuerkennen. Die klare Ausformulierung dieses Ansatzes wird positiv bewertet, wirft aber verschiedene Fragen über die Differenzierung und Hierarchie der Räume sowie Adressierung der Gebäude auf. Eine Differenzierung der Außenräume der ABK und der öffentlichen Räume der Weissenhofsiedlung wird vermisst. Die Angemessenheit und Praktikabilität der neuen grünen Achse werden in der vorgeschlagenen Form kontrovers diskutiert. Einerseits wird das Entfallen des MIV und der Parkplätze als zukunftsorientierte Lösung begrüßt, andererseits stellt sich die Frage der zeitnahen Machbarkeit des Vorschlags. 

Die neuen Baukörper sind klar in ihrer Position und nehmen die städtebaulichen Kanten des Gebietes auf. 

Der BIZ Pavillon als abgestufter Baukörper, welcher zwischen den ABK-Gebäuden und der Weissenhofsiedlung vermittelt, ist sicher positiv. Die Nähe zur Weissenhofsiedlung wird aber kritisch gesehen, was teils auch für die klare Ausrichtung und die Höhe gilt. 

Der Neubau 3 bildet den nordwestlichen Abschluss des Campus. Positiv wird die Transparenz und Durchlässigkeit der Gebäude bewertet. Ein Einschnitt im Erdgeschoss erlaubt die diagonale Durchwegung des Areals. Das Haus-im-Haus-Prinzip ist ein interessantes zusätzliches Angebot im Verhältnis von Innen- und Außenraum. 

Die Markierung der südwestlichen Kanten mit einem Gebäude („Steinsaal- Ausstellungsraum“) wird besonders in Zusammenhang mit der Brenzkirche vis-a-vis positiv bewertet. 

Die Raumsequenz des Steingartens, des Kreativhof und der Kreativpassagen wird als machbar und willkommen für die ABK bewertet. Die additiven Anbauten an die Bestandsgebäude werden als gute und ggf. hilfreiche Angebote für die Weiterentwicklung und als dementsprechende Platzhalter verstanden. Der Anbau an die Brenzkirche wird hingegen kritisch gesehen. 

Der Entwurf weist einen mutigen, zukunftweisende Ansatz vor, hat eine klare Konzeption und eine robuste, entwicklungsfähige Struktur. Er zeigt zudem die notwendige Offenheit für eine spätere Präzisierung des städtebaulichen Konzeptes.