Quartiersentwicklung Villacher Vorstadt (AT)

Die Jury sieht alle 4 gestellten Beurteilungskriterien beim Siegerprojekt in einem hohen Maß erfüllt. Die Städtebauliche und architektonische Typologie findet sich in der urbanen Gestaltung der Baufelder 1 und 3 und führt über eine konsequent durchgebildete Geschosshaustypologie, zu der im Norden angrenzenden, verdichteten Einzelwohnhausstruktur der anderen Baufelder. Diese generiert ein breites Spektrum an stimmigen Innen- und Außenbeziehungen. Die gewählte Freiraumstruktur bietet Kaltluftschneisen und auf den Bauplätzen sorgfältig
verteilte Freiräume. Eine Haupterschließung auf Bauplatz 2 kann als nordsüdliche Grünachse für das Quartier betrachtet werden. Die zurückgesetzten Baukörper im Baufeld 1 generieren an der Villacher Straße eine grüne Pufferzone, die das Gebiet als Filter schützt. 

Im „Geschäftsgebiet der Zukunft“ wird diese Methode exemplarisch durch eine Zonierung mit öffentlichen Freiräumen gegen Norden weitergeführt, wo in Folge unter-schiedliche Platzräume und begrünte Stellplätze entstehen. Wohnstraßen führen in das Baufeld 2 und Baufeld 4, dazwischen spannt sich ein attraktives Netz an Fußwegen auf. Die Tiefgarage liegt unter den Baufeldern 2, 3 und 4 und somit ist ein stufenweiser Ausbau des Verkehrsprojektes gewährleistet. Das Projekt kann sowohl in seiner städtebaulichen, als auch typologischen Ausformung schrittweise ohne Qualitätsverlust umgesetzt werden. Am südlichen Teil des Baufeldes 2 erscheint der Geschosswohn-bau in seiner Baukörperstellung gegenüber seiner nördlichen Angrenzungen als zu massiv. Es wird eine Reduzierung zugunsten der dahinter liegenden Bebauungsstruktur empfohlen. Die Jury empfiehlt dem Auslober, die VerfasserIn dieses Projektes mit der Weiterbearbeitung im Rahmen eines städte-baulichen Konzeptes als Grundlage für die weiteren Verfahren im Bereich der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung zu beauftragen.