Offener Wettbewerb | 05/2022
MoVe PM – Städtebauliche Entwicklung Verwaltungsstandort Beelitz-Heilstätten
©Michael Stoß
5. Preis
Preisgeld: 6.000 EUR
Stadtplanung / Städtebau
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit 103 überzeugt mit einer niedrigen Gesamthöhe der Bebauung. Der Entwurf wirkt dadurch positiv zurückhaltend im Auftreten, die abgerundete und harmonisch fließende Form unterstützt diese Idee. Die ungewöhnliche Gebäudeform schafft eine starke Identifikation und birgt eine hohe Funktionalität. Durch die niedrige Geschossigkeit zieht der raumgreifende Baukörper allerdings eine als negativ zu bewertende, überdurchschnittlich hohe Grundfläche nach sich (hohe GRZ) und berücksichtigt so leider nicht die unbedingt erhaltenswerte und denkmalgeschützte Baumgruppe, was die Genehmigungsfähigkeit in Frage stellt.
Die Form ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Ausgestaltung der verschiedenen Nutzungsbereiche und verfügt über eine optimale Gebäudetiefe. Der Knotenpunkt der „8“ als Dreh- und Angelpunkt schafft eine gute Verbindung zwischen mehreren öffentlich genutzten Bereichen und den eigentlichen Büroflächen; allerdings sind die Wege lang und monoton.
Die klare und symmetrische Grundrissform wird im Erdgeschoss in zwei Bereiche geteilt, im westlichen Teil sind die Flächen durch die Überbauung des Atriums sehr tief und schwer zu bespielen. Der gut platzierte aber wenig betonte und damit schwer auffindbare Besuchereingang orientiert sich seitlich des Gebäudes zur Straße nach Fichtenwalde. Die Mitarbeitenden haben am Knotenpunkt einen direkten Zugang zum Park. Die im Haupthaus integrierte Tiefgarage wird als positiv bewertet, allerdings stellen die angedachten 2 Untergeschosse einen höheren wirtschaftlichen Aufwand dar.
Der Entwurf bildet eine abgerundete und dadurch weiche Kante zum Park, der ebenfalls in seiner Gestaltung dargestellt ist, und wird von unauffälligen Grünflächen umsäumt. Trotz des hohen Wiedererkennungswerts und der niedrig gewählten Höhe der Gebäude bleibt die Maßstäblichkeit des Entwurfs für den Ort zu hinterfragen.
©Michael Stoß
©Michael Stoß