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Einladungswettbewerb | 11/2022

Neugestaltung Außenanlagen für Wohnanlage Dobratschblick in Villach (AT)

Teilnahme

Arch. DI Ernst Roth

Stadtplanung / Städtebau

spado architects ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Es wird versucht die Aufgabenstellung mit einem linear strukturierten Flachbau im Süden (Richtung Dorf) und einem zeichenhaften Objekt im Norden (Richtung Stadt) zu begegnen.

Süden
Hier ist eine nord-süd ausgerichtete, west-ost orientierte lineare Bebauung geplant. Die östlichen Baukörper sind dreigeschossig und schirmen den Schall ab, Richtung Westen fällt die Bebauung als Reaktion auf den Dorfcharakter auf 2 Geschosse ab. Die Wohnungen sind generell ost-west orientiert, über Laubengänge erschlossen und im Erdgeschoss mit Eigengärten versehen. Die Zufahrt für den MIV und das Parken erfolgt westlich über die ArnoldClementschitsch-Straße in eine Tiefgarage. Bis auf circa 6 Wohnungen im Süden sind alle Wohneinheiten über diese Tiefgarage erschlossen.

Norden
Im Norden befindet sich ein separater Baukörper mit 6 Geschossen. Markant thront dieser Baukörper am höchsten Punkt des Planungsgebietes und weist in Richtung Villach. Er ist bewusst als Landmark konzipiert und soll das Einfahrtstor nach Villach verkörpern. Erschlossen wird dieser Baukörper von Norden über den Silberregenweg. Der MIV parkt überwiegend in einem nach Osten offenem, erdgeschossigem Parkdeck. Im südöstlichen Erdgeschoss sind Flächen für Dienstleistungen angedacht.Zwischen der nördlichen und der südlichen Bebauung spannt sich ein Park, der im Bereich der Bundesstraße im Osten die Bebauung begleitend nach Süden weitergezogen wurde. Der Bereich des bestehenden Mobilfunkmastes wurde überbaut. Bis auf die erforderlichen Zufahrten und Abfahrten in die Tiefgaragen ist das Projekt autofrei konzipiert.

Städtebauliche Daten:
Maximale Geschosse:
Südlicher Bereich 2-3
Nördlicher Bereich 6
BGF:
GFZ: 0,78
Wohnungsanzahl: 135

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Klarheit und Geradlinigkeit, die dem Projekt innewohnt, verleiht ihm einerseits ästhetische Präzision, andererseits den Duktus einer in sich geschlossenen Anlage, wohl weil die Präzision im Gegensatz zur nachbarlichen Heterogenität steht. Die Parallelität der Baukörper der südlichen Anlage kann als Kompression oder Auffaltung einer sich an den Rändern verdichtenden Siedlungsentwicklung als durchaus gelungen interpretiert werden, wozu auch die nach Osten hin ansteigende Geschossigkeit positiv beiträgt. Zwischen Vorderseite und jeweiliger Rückseite entsteht bei längeren Baukörpern eine leichte Beengtheit, die durch Öffnungen entschärft werden könnte. Dennoch wirkt die südliche Anlage elegant ins Gelände gefügt und duckt sich auf diese Weise bescheiden unter dem Blick der von der Autobahn Kommenden Richtung Dobratsch weg.
Der nördliche Baukörper spricht eine zeichenhafte Sprache und möchte ein Statement als Entree nach Villach setzen, dass die Jury als nicht angemessen oder nachvollziehbar einschätzt. Positioniert auf dem höchsten Punkt des Geländes wirken die sechs Geschosse noch exponierter. Die gewählte Dreiecksform assoziiert durch ihre Größenordnung und die Tiefe der Grundrissflächen eine Gewerbenutzung und bildet damit einen Gegenpol zum höchst eleganten Flachbau im Süden. Der hohen Preis, den die südliche Leichtigkeit fordert, muss wohl vom nördlichen Baukörper durch eine dadurch notwendig gewordene Unmaßtäblichkeit bezahlt werden.