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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2023

Städtebauliche Entwicklung Goers-Gelände in Friedrichsdorf

2. Rundgang

Seitz Architektur.

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Leitbild

Leben im Herzen der Hugenottenstadt Friedrichsdorf.

Städtebau

Die Städtebauliche Figur nimmt mit ihrer Körnung Bezug auf die kleinteilige Bebauungsstruktur der Hugenottenstraße im Norden einerseits und auf die großteilige Struktur der Wohnbebauung und des Taunus Carrés im Süden. Nach Süden wird eine räumliche Kante zur Wilhelmstraße ausgebildet. Die beiden jeweils um einen Hof gruppierten Gebäude lassen Platz für die fußläufige Verbindung von Nord nach Süd und von Ost nach West.

Erschließung und Verkehr, das „Gängelche“

Die Verbindung zwischen der Hugenottenstraße und dem Philipp-Reis-Platz wird als verkehrsberuhigter Bereich mit Vorrang für die Fußgänger und Radfahrer gestaltet. Das „Gängelche“ kann von der Hugenottenstraße kommend in seiner Breite zunächst so bleiben, wird im Blockinnenbereich aufgeweitet und führt am Wohnhof und am Wohn- und Geschäftshaus mit seiner öffentlichen Erdgeschossnutzung vorbei zum Philipp-Reis-Platz. In der Wilhelmstraße erhält die fußläufige Verbindung Vorrang vor dem kreuzenden Straßenverkehr. In Ost-West-Richtung führt Zwischen den beiden Gebäudeblöcken führt eine Gasse als fußläufige Verbindung vorbei am neuen Quartiersplatz zum Rathaus.

Für den individuellen MIV dient die Verbindung ausschließlich zur vorhandenen Erschließung der angrenzenden Grundstücke sowie der kurzzeitigen An- und Abfahrt des Wohnhofs.
Es werden keine oberirdischen PKW-Parkflächen vorgesehen. Sämtliche erforderlichen Parkplätze für die Gebäudenutzung sowie für die öffentliche Nutzung werden in einer zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Wohn- und Geschäftshaus untergebracht.

Generationenübergreifend Wohnen in zwei Höfen

Zur Wilhelmstraße wird eine verdichtete Bebauung mit einem Wohn- und Geschäftshaus vorgeschlagen. Sie bildet eine stadträumliche Kante nach Süden. Der begrünte Innenhof, ist als Quartiersplatz Treffpunkt der Anwohner und ermöglicht die fußläufige Erschließung der Geschosswohnungen und der Tiefgarage. Hier befinden sich auch die Außenflächen für das angrenzende Café und den Kulturbereich. Der Gebäudekörper staffelt sich in seiner Höhe, sichert eine gute natürliche Belichtung des Areals und nimmt Bezug auf die angrenzende Bebauung: die kleinteilige, gewachsene Bebauung der historischen Hugenotten-Siedlung und die großmaßstäbliche Struktur der modernen Stadt. Im Erdgeschoss werden mit einem Café und Flächen für Kultur und Gewerbe öffentliche Nutzungen angeordnet. In den Obergeschossen befinden sich 23 barrierefreie Wohnungen, die sich in Ihren Größen an den Vorgaben des öffentlich geförderten Wohnungsbaus orientieren.

Um den im Zentrum des Planungsgebietes angeordneten Wohnhof gruppieren sich kleinteilige Hofhäuser in verdichteter Anordnung. Sie orientieren sich an der Maßstäblichkeit der historischen Hofhäuser aus der Hugenottenzeit und bieten Platz für Familienwohnen in der Innenstadt. Die Parkplätze für diese Häuser befinden sich in der angrenzenden Tiefgarage.

Umgang mit dem Bestand

Die vorgeschlagene Neubebauung orientiert sich in Ihrer Höhenentwicklung und in ihrer Körnigkeit an der vorhandenen, umliegenden Bebauung. Die Gebäude im Betrachtungsbereich I können unverändert bleiben. Die Bebauung entlang der Bahnstraße führt in ihrer Kleinteiligkeit historisch zur Hugenottenstraße und soll als Ensemble so erhalten bleiben. Lediglich die Rückgebäude auf dem Grundstück Bahnstraße 10 können perspektivisch zurückgebaut und durch privates Grün ersetzt werden. Das Gebäude Bahnstraße 4a stärkt den geplanten Gassen-Charakter des Fußwegs zum Rathaus und soll ebenfalls erhalten werden.

Ökologie und Grünflächen

Die Grundstücksfläche wird außerhalb der überbauten Flächen weitestgehend entsiegelt. Die Gestaltung der Erschließungsflächen erfolgt nach den Prinzipien der „Schwammstraßen“, so dass anfallendes Regenwasser vor Ort aufgenommen, gespeichert und versickert werden kann. Großzügige Grünflächen mit großkronigen, schattenspendenden Bäumen verbessern das örtliche Mikroklima und erhöhen die Aufenthaltsqualität für die Bewohner. Die vorhandene Grünfläche an der Wilhelmstraße soll erhalten bleiben und in ihrer Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. Die geplanten Gründächer der Neubebauung unterstützen mit ihrer Speicherfähigkeit das Schwammprinzip und bieten mit ihrer Ausrichtung nach Süden großzügige Flächen für Photovoltaikanlagen.