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Offener Wettbewerb | 03/2024

Neues Quartier Leuchtturm Meixnerkreuzung in Leonding (AT)

Leuchtturm Leonding, Axonometrie

Leuchtturm Leonding, Axonometrie

ein 3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

projektstudio zt gmbh

Stadtplanung / Städtebau

Marlis Rief - Landschaftsarchitektur und Gartenplanung

Landschaftsarchitektur

Marina Mohr | Verkehrs- und Infrastrukturplanung

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Ein resilientes Quartier
Die Meixner Familie ist eine vielseitige Gemeinschaft: Der ausgewogene Nutzungsmix aus Veranstaltung, Gewerbe, Wohnen und Mobilität sowie die klare Gliederung in robuste Gebäude und differenzierte Grünflächen schafft nicht nur ein neues, zweites Zentrum für Leonding, sondern auch ein resilientes Quartier für die Zukunft

Radhighway nach Linz
Auf der Welser Straße fahren heute täglich 26.000 PKW. Die Hälfte aller Autofahrten beträgt weniger als 5 km, 20 % sogar weniger als 2 km. Die Errichtung hochwertiger Radinfrastruktur - wie des Radhighways Linz-Traun – eingebettet in einen grünen Boulevard - soll diese kurzen Fahrten aufs Fahrrad und den Zu-Fußverkehr verlagern. Der Radhighway kann bis Linz führen und bei jeder Ampelkreuzung in Bauabschnitte gegliedert werden. Diese Reduktion entspricht auch den Zielen des Masterplans Verkehr (BMK), der eine Verringerung des Anteils des motorisierten Individualverkehrs um 30% bis ins Jahr 2040 vorsieht.

Grüne Arterie und Intermodaler Verkehrsknotenpunkt
Die Welser Straße soll neben ihrer Funktion als Verkehrsachse in Zukunft auch eine wichtige Rolle als Grün- und Fahrradachse übernehmen. Die Verlagerung des MIV-Verkehrs auf umweltfreundliche Verkehre ermöglicht die Reduktion der Welser Straße auf zwei Fahrstreifen mit einer Kapazität von ca. 21.000 PKW. Ein Teil der Fahrbahn soll für hochwertige Radinfrastruktur genutzt werden, während die restlichen Fahrbahnflächen entsiegelt und durch Baumpflanzungen und Grünflächen ersetzt werden. In Kombination mit dem Grüngleis der Straßenbahn, die nun seitlich entlang der Welser Straße verläuft, entsteht ein 22 Meter breiter grüner Boulevard.
Dadurch "rückt" das Quartier direkt an die Straßenbahnhaltestelle, die nun auch bei Veranstaltungen sicher genutzt werden kann. Begrünte Haltestellen erhöhen die Aufenthaltsqualität. Das Mobilitätshub vervollständigt den neuen intermodalen Verkehrsknotenpunkt. Durch die Zufahrt zum Hub über bestehende Straßen müssen im Quartier keine neuen Straßen errichtet werden.

Ressourcenschonend und klimaresilient
Gebäude mit nicht mehr als 4 Geschoßen ermöglichen den umfassenden Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Der Verzicht auf Tiefgaragen reduziert Emissionen zusätzlich deutlich. Großzügige Grünflächen mit dicht gesetzten Bäumen kühlen das Quartier - im Sommer um bis zu 10 Grad Celsius. Wohngebäude können quer oder über Atrien gelüftet werden. Solargründächer kühlen zusätzlich, bieten wertvolle Biotope und produzieren erneuerbaren Strom für das Quartier.

Ausbaustufen
1) Zukunftszentrum und Mobilitätshub / Als Leuchtturm ist das Zukunftszentrum der Grundstein des Quartiers. Das M-Hub ist für die funktionierende Mobilität aller Gebäude unerlässlich.
2) KMU und Nahversorgung / Arbeiten ergänzt Veranstaltungen. Versorgung ist für Wohnen notwendig.
3) Wohnen / Beim Einzug sind die Bautätigkeiten beendet und sämtliche Funktionen verfügbar.
4) Optional Radhighway und Welser Straße neu / Die Transformation der Welser Straße fördert Intermodalität und Attraktivität des Quartiers, ist aber ein unabhängiges Projekt und nicht unbedingt erforderlich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die bereits in der ersten Stufe entwickelte Sammlung verschiedener Charaktere – die „Meixner Familie“ – wurde in weiten Teilen beibehalten, lediglich der Vierkanter wurde durch drei Punkte ersetzt, dabei wurde die Konfiguration der Freiraumentwicklung beibehalten. Der Ersatz des Vierkanters durch drei Punkte lässt keine Verbesserung der Freiraumqualitäten erkennen, vielmehr entsteht eine Verunklärung der übergeordneten Freiraumstruktur, auch wenn die großen Freiraummotive (Stadtwildnis und Markplatz) beibehalten werden. Insgesamt bleibt die Freiraumentwicklung schematisch und lässt eine überzeugende Konkretisierung vermissen. Die Gegenüberstellung von Modell und dreidimensionalen Grafiken zeigt, dass die räumliche Charakterisierung bzw. strukturelle Gliederung sehr stark dem Branding der Einzelfiguren geschuldet ist. Farbliche Differenzierung, explizite Namensgebung und eine differenzierte Dichte der Bepflanzung sind keine ausreichenden Parameter für das Etablieren einer überzeugenden, resilienten und robusten städtebaulichen Struktur innerhalb einer durchaus ambitionierten Setzung von Solitären. Das Projekt überrascht mit einer Umstrukturierung der Welser Straße im Bereich der Meixner Kreuzung, wodurch eine Verkehrsberuhigung im Vorbereich des Projekts, sowie eine MIV-freie Querung zwischen Straßenbahnhaltestelle und Projektvorfeld gelingen. Auch wenn die Umsetzung dieses Vorschlags derzeit schwierig erscheint, würdigt die Jury den städtebaulichen Mehrwert dieses Konzepts.
Grüner Boulevard mit Rad-Highway, Zukunftszentrum, Entree

Grüner Boulevard mit Rad-Highway, Zukunftszentrum, Entree

Wohnen an der Stadtwildnis

Wohnen an der Stadtwildnis

Grüner Boulevard Welser Straße

Grüner Boulevard Welser Straße

Leuchtturm Leonding, Plakat 1

Leuchtturm Leonding, Plakat 1

Leuchtturm Leonding, Plakat 2

Leuchtturm Leonding, Plakat 2

Leuchtturm Leonding, Plakat 3

Leuchtturm Leonding, Plakat 3

Leuchtturm Leonding, EG Plan

Leuchtturm Leonding, EG Plan

Leuchtturm Leonding, die Meixner Familie

Leuchtturm Leonding, die Meixner Familie

Leuchtturm Leonding, Verkehrskonzept

Leuchtturm Leonding, Verkehrskonzept

Leuchtturm Leonding, Grünraumkonzept

Leuchtturm Leonding, Grünraumkonzept