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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 09/2006

Ideenwettbewerb "Stadt im Wandel – Für mehr Musik in der Architektur"

\"Mauer aus Licht\"

3. Preis

Dirk Buecker Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Mauer aus Licht

Ausgangspunkt des Projekts ist die Idee, den Akt der ersten Durchschreitung der Berliner Mauer in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 in symbolischer Form zu wiederholen. Die Mauer soll am historischen Ort zwischen Brandenburger Tor und Topographie des Terrors mittels Laserprojektion erneut sichtbar gemacht werden. Die Laser sollen eine immaterielle Mauer zeichnen, die von Passanten von Ost nach West wie von West nach Ost durchschritten werden kann. So soll ein kultureller Dialog gefördert werden, der zu einem neuen Nachdenken über gesellschaftliches Zusammenwachsen anregt. Das Projekt macht den öffentlichen Raum, seine Wiedergewinnung und innovative Bespielung zum zentralen Thema. Die Installation als interdisziplinäre Kooperation der Bereiche Architektur, Lichtkunst und Medien nutzt den öffentlichen Raum als Bühne, wie er einst in der europäischen Stadt für die Begegnung der Bürger untereinander kultiviert wurde.
Das Projekt tritt in Interaktion mit Besuchern und Passanten. Die Menschen können die Mauer aus Licht durchschreiten und so den historischen Prozess des Mauerfalls symbolisch und zugleich unmittelbar erleben. Analog zur Element-Bauweise der Berliner Mauer werden dem Original gleichende Hohlkörper erstellt. Hierin integrierte neuartige Laserprojektoren erzeugen doppelseitig eine homogene Beleuchtungsfl äche mit einer Reichweite von bis zu 100 m. Weitere Bauteile für z.B. Ton- und Klanginstallationen oder Informationstechnik können ebenfalls in diesen Hohlkörpern untergebracht werden.
An den Knickpunkten des historischen Verlaufs der Vorderlandmauer bzw. an den Schnittstellen mit nachträglich errichteten Gebäuden wird jeweils ein Laser-Baustein aufgestellt. Auf diese Weise kann der historische Mauerverlauf durchgehend abgebildet werden. Durch die doppelseitige Bestrahlung jedes Segments wird die hermetische
Strahlwirkung der Lichtfl ächen nicht unterbrochen, wenn Passanten diese durchschreiten. Der Einzelne kann die Mauer aus Licht punktuell durchbrechen, während sie für die Umstehenden sichtbar bleibt.
Das Projekt ist auf Bezirks-, Senats- und Bundesebene bereits vorgestellt und wird unterstützt. Es findet Erwähnung im Konzept des Berliner Kultursenats zum Umgang mit dem Mauergedenken.
Die Realisierung ist aber bisher an fehlender Finanzierung gescheitert.

Dirk Buecker
Dr. Christian Dirks
Sascha Hinz
Heike Catherina Mertens
berlin@mauer-aus-licht.de