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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Flächensparendes und ökologisches Bauen am Wasserturm

3. Preis

E + N ARCHITECTURE A / S

Architektur

Erläuterungstext


PARKWOHNUNGEN flensburg
- Flächensparendes und ökologisches Bauen am Wasserturm

Ideenwettbewerb für eine ehemalige Kleingartenfläche in Fruerlund


Merkmale und Vorzüge des Standorts

Zu den besonderen Vorzügen des Plangebiets zählt, dass es sich um eine höhergelegene Fläche mit Blick auf Stadt und Förde handelt, die zugleich Bestandteil eines sehr zentral gelegenen Naherholungsgebiets ist. Der Standort wird als geschützt empfunden und zeichnet sich dennoch durch seine Nähe zur Stadtmitte aus. Der Volkspark in seiner Gesamtheit ist als grünes, öffentliches Naherholungsgebiet für einen größeren städtischen Einzugsbereich von Bedeutung. Es ist daher wichtig, die Identität und die Wahrnehmung des Naherholungsgebiets als solches auch dann zu erhalten, wenn die Fläche bebaut wird. Sollte das Gebiet hingegen den Charakter eines herkömmlichen Stadtviertels annehmen, so würden sich die besonderen Vorzüge und Eigenschaften verflüchtigen und für immer verloren gehen.


Eine Vision von charaktervollen Parkwohnungen im Herzen Flensburgs

Der Entwurf basiert auf einem Bebauungskonzept bestehend aus unterschiedlichen Wohnungstypen, welches dem besonderen Geist des Gebiets als Grünfläche im Herzen der Stadt weiterhin gerecht wird. Vor diesem Hintergrund wird ein grünes, ökologisches Bebauungskonzept mit unterschied-lichen Typen von Parkwohnungen vorgeschlagen, das statt auf einer engen Bebauung auf einer in die Höhe strebenden Bauweise basiert. Parkwohnungen würden das Gebiet in eine ganz besondere Wohngegend verwandeln; hierdurch ergäbe sich die absolut einzigartige Möglichkeit, in einer grünen Umgebung und dennoch zentrumsnah zu wohnen. Die Idee besteht darin, eine attraktive und einzigartige Wohnidentität zu schaffen; einen Ort, der den Bewohnern Freude bereitet und zur Profilierung Flensburgs beitragen kann. Die italienische Stadt San Gimignano diente als Inspiration dafür, dem architektonischen Ausdruck der unterschiedlichen Wohnungstypen einen einzigartigen Turmcharakter zu verleihen.


Grundansatz des Bebauungsentwurfs

Der Grundansatz des Entwurfs besteht in der Erhaltung einiger offener Grünflächen kombiniert mit einer stellenweise großzügigen, stellenweise dichteren Bebauung. Um charaktervolle, humane Wohnbereiche zu erschaffen, wird die Fläche in drei Teilabschnitte gegliedert, die eigenständige Enklaven mit einer jeweils anderen Identität darstellen. In der Nähe der Kleingärten westlich des Plangebiets sieht der Entwurf eine Enklave vor, deren Maßstab und Ausdruck einen Bezug zu den Gartenhäuschen herstellen. Für den nördlichen Teil des Grundstücks wird eine Enklave bestehend aus Atriumhäusern vorgeschlagen. Aufgrund der Entfernung zu den Gartenhäuschen im Norden sowie der Straße und den dazugehörigen Bepflanzungen fügen sich die Atriumhäuser optisch in die Umgebung ein. Die größte Dichte ist in Form einer weiteren Enklave im südöstlichen Teil des Plangebiets vorgesehen. Hier lässt sich sehr kompakt bauen, ohne dass das Gebiet in seiner Gesamtheit als zu dicht bebaut erscheint. Zudem werden die hohen Punkthäuser über die niedrigeren Häuser hinweg einen schönen Blick auf die Stadt bieten.


Erschließung des Gebiets

Die Zufahrtsmöglichkeiten in das Gebiet sind gut. Die Erschließung erfolgt über die Straße Am Volkspark, um ein unnötig hohes Verkehrsaufkommen innerhalb des Gebiets zu vermeiden. Dies schafft eine positive gemeinsame Identität im Wohngebiet bei einer möglichst geringen Beeinträchti-gung der angrenzenden Gebiete durch den Verkehr in das Neubaugebiet. Alternativ kann die Anbindung des kleinen Bauabschnitts im Südwesten über eine Zufahrt von westlicher Seite erfolgen, damit die Grünfläche in der Mitte des Plangebiets verkehrsfrei bleibt.


Nähe zum Waldschutzstreifen

Der Entwurf sieht an einigen wenigen Stellen durch vereinzelte Gebäude eine Überschreitung der Bebauungsgrenze zum Wald hin vor. Dadurch würde die Grundstückseinteilung natürlicher und homogener erscheinen. Für die Bewohner der nah am Baumbestand entstehenden Häuser würde dies ein markantes, einzigartiges Naturerlebnis bedeuten, da man von den Wohnungen aus direkt auf die Baumkronen blicken würde.


Bepflanzung, Freiflächen und Parkmöglichkeiten

Das Gebiet wird zur Zufahrtsstraße im Norden hin durch einen Pflanzengürtel abgeschirmt. Zudem werden zu den Wohnungen und der Hangfläche im Osten hin Bäume gepflanzt. Der Teich mittig im Planbereich wird als Naturelement hervorgehoben, evtl. mit einem Wasserlauf zur südlichen Schlucht hin. Die Entwässerung und Dachwasserableitung werden dem Teich und dem Wasserlauf zugeführt. Die Freiflächen zwischen den und innerhalb der Enklaven werden mit Solitärbäumen bepflanzt. Gästeparkplätze stehen in Form von grünen Stellplätzen zur Verfügung. Für Abschnitt 3 werden die Parkgelegenheiten auf -1 abgesenkt und sind somit verborgen. Die Freiflächen werden als grüne, naturbelassene Wiesenflächen im Rahmen eines gemeinsamen Grundbesitzervereins angelegt.

Drei flexible Wohnungskonzepte

Der Entwurf basiert auf einer Kombination von drei unterschiedlichen Wohnungstypen. Die Anzahl der Wohnungstypen lässt sich abhängig von der gewünschten Dichte im Gebiet sowie der gefragte-sten Wohnungstypen flexibel zusammenstellen. Gemeinsames Merkmal aller Wohnungstypen ist der Turmcharakter. Die Turmgröße beträgt bei den individuellen Turmwohnungen ca. 6 x 6 Meter, bei den Atriumhäusern ca. 8 x 8 Meter, während bei den Punkthäusern evtl. Türme mit einer Größe von 10 x 10 Metern möglich sind, indem eine Wohnung höher als das restliche Gebäude gebaut wird. Der Zusammenhang zwischen den Wohnungstypen ist durch das zu Grunde liegende gemeinsame Turmkonzept gegeben, lediglich mit einer Größenunterscheidung in Small, Medium und Large. Für den Aufenthalt im Freien bieten die Turmwohnungen und Atriumhäuser kleinere Privatgärten, während die Punkthäuser mit Balkonen ausgestattet sind.


Turmwohnungen
Individuelle zwei- bis dreistöckige Wohneinheiten mit oder ohne Dachterrasse.

Die individuellen Turmwohnungen wirken als moderne Neuinterpretation des poetischen Ausdrucks und des kleinen Maßstabs der umliegenden Gartenhäuschen. Die Basis einer solchen Wohnung ist ein zwei- bis dreistöckiger Turm mit oder ohne Dachterrasse. Der Turm lässt sich nach Wunsch und Bedarf durch einen ein- bis zweistöckigen Ausbau erweitern. Dadurch vermittelt dieser Wohnungs¬typ eine einheitliche, homogene Typologie, die jedoch eine Reihe von individuellen Variations-möglichkeiten bietet. Um die Abstimmung auf die Gartenhäuschen zu optimieren und das grüne Erlebnis zu unterstreichen, können die Wohnungen evtl. mit grünem Dach ausgeführt werden.


Atriumhäuser
Ein- bis dreistöckige Reihenhäuser/Doppelhäuser.

Die Idee besteht darin, Atriumhäuser zu errichten, die vom Baukonzept Jørn Utzons im dänischen Helsingør inspiriert sind, ergänzt durch eine vom italienischen San Gimignano inspirierte Turmoption. Der Grundansatz hinter dem Bebauungskonzept Utzons gewährleistet die bestmögliche Aussicht und optimale Licht- und Sonnenverhältnisse für jede einzelne Wohnung. Das Prinzip hinter der Turmlösung deckt die heutigen Anforderungen an unterschiedliche Wohnungsgrößen ab. Die Wohnungen sind somit je nach Wunsch in den Größen Small, Medium, Large und X-Large erhältlich, wobei sich die Wohnungsgröße Small zur Größe Large bzw. Medium zur Größe X-Large ausbauen lässt. Bei diesem Häusertyp kann es sich um individuelle Wohneinheiten handeln, wobei auch die Möglichkeit besteht, durch die Einplanung einer ein- oder zweistöckigen Wohnung im Turm Zweifamilienhäuser zu errichten. Der Zugang zur Wohnung erfolgt über eine Treppe auf das Carportdach, das als Dachterrasse und Außenbereich für die Wohnung genutzt werden kann.

Punkthäuser
Dreieinhalb- bis fünfeinhalbstöckige Häuser bestehend aus 10 bis 21 Wohneinheiten.

Drei- bis fünfstöckige Punkthäuser mit der Option einer großen Penthouse-Wohnung im obersten Stockwerk. Sämtliche Wohnungen verfügen über große Balkone und bieten eine optimale Aussicht. Parkplätze stehen im Tiefgeschoss zur Verfügung, von wo aus Fahrstühle bis in die Wohngeschosse fahren. Die Flexibilität der Wohnungsgrößen wird durch die Möglichkeit gewährleistet, drei oder vier Wohneinheiten je Stockwerk einzurichten.
Innerhalb der jeweiligen Wohneinheit wird die Flexibilität durch eine optionale Wand gewährleistet, sodass zwischen einem zusätzlichen Zimmer und einem größeren Aufenthaltsraum gewählt werden kann.


Wertige, ökologische Materialien

Es besteht der Wunsch, gute Materialien zu verwenden, die eine schöne Patina entwickeln, und bei denen der Wartungsaufwand minimal ist. Die Materialwahl erfolgt mit besonderem Augenmerk auf Ökologie, darunter eine lange Lebensdauer und das Harmonisieren mit den Naturfarben in der Umgebung. Der Entwurf sieht vor, als vornehmliches Fassadenmaterial gelbe Verblendsteine im deutschen Dünnformat zu verwenden. Da dieses Format das gleiche Modul in allen drei Richtungen bietet, lässt sich im Mauerwerk durch das Wenden und Drehen der Verblendsteine an ausgewählten Stellen ein poetisches Wechselspiel erzeugen. Dieser abwechslungsreiche Ausdruck im Fassaden-verblend kann dazu beitragen, jeder Wohnung eine eigene, besondere Identität zu verleihen.
Die Wohnungen werden energiebewusst ausgeführt als hochisolierte Häuser und mit
Erwägungen im Verhältnis zu Sonnenorientierung.